Darkahr und die wilde Horde. Klaus Blochwitz

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Darkahr und die wilde Horde - Klaus Blochwitz

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baue dir dazu, was du benötigst.“

       Voller Freude verneigten sich Vater und Sohn und ein paar Schritte später nahm der Vater seinen Sohn voller Stolz in seine Arme.

      Die jungen Leute bauten zwischen dem Dorf nahen Teich und dem Fluss zwei Hütten, in denen sie die gefangenen Fische zum Räuchern aufhängten. Es dauerte nur ein paar Tage, bis die jungen Männer herausgefunden hatten, wie die Fische richtig gut geräuchert wurden und sie freuten sich, dass alle gerne ihren Fisch aßen.

      Der Stallmeister, sein Name war Mustafan, hatte etwas außerhalb des Dorfes, nördlich von den Hütten, in denen die jungen Männern den Fisch räucherten, weitläufige Weiden für die Pferde, Kühe, Esel und Kamele angelegt. Auf jeder Koppel war ein Unterstand für die Tiere gebaut worden, die diese bei schlechtem Wetter gerne benutzten. Während sich die Pferde, Esel und die Kühe gut entwickelten und schon Nachwuchs zur Welt gebracht hatten, machten die Kamele Sorgen, sie machten einen kranken Eindruck, sie hatten unter einem heftigen, hartnäckigen Husten zu leiden. Der Stallmeister war sich sicher, dass die Tiere mit dem Klima nicht zurechtkamen, es war einfach zu feucht und zu kühl für die Tiere, sie brauchten wohl die heiße Sonne und die Trockenheit. So musste Mustafan mit traurigen Herzen tatenlos zusehen, wie ein Tier nach dem anderen verendete.

      Fast unmerklich wurde es in der weiten Ebene etwas kühler, die Blätter der Bäume verfärbten sich, die Früchte leuchteten im hellen Gelb oder Rot, sie wurden von den Frauen und Mädchen fleißig gepflückt und eingesammelt. Die Vorratslager waren gut gefüllt, es herrschte keine Not in dem Dorf, es wurde etwas ruhiger, die Häuser waren fast alle fertig gebaut, die Töpferei hatte viele Vorratsbehälter hergestellt, in denen Vorräte eingelagert wurden. Die Räucherei produzierte immer noch den leckeren Fisch und von den Kühen gab es frische Milch, die Schmiede hatten Werkzeug auf Vorrat hergestellt und arbeitete jetzt angestrengt an der Herstellung eines Fuhrwerkes.

      An jedem Haus war an einer Wand Brennholz hochgestapelt, dafür wurde größtenteils das Astholz verwendet, das bei der Gewinnung vom Bauholz abfiel. Endlich konnte sein Volk das Leben etwas ruhiger angehen, sie hatten harte Zeiten hinter sich, die lange Suche nach einem neuem Zuhause, die vielen Abenteuer und Überfälle, die sie zu bestehen hatten, der Aufbau des Dorfes, sie hatten sich ihre Ruhe verdient.

      Der Dorfälteste gab Bescheid, dass er gerne am kommenden Tag eine Versammlung abhalten möchte, es gäbe einige Sachen zu besprechen. Die Leute sammelten sich und der Älteste sprach mit seiner mittlerweile zittrig gewordenen Altenstimme zu den Menschen: „Wir sollten unserem Dorf einen Namen geben“, der Vorschlag wurde mit Begeisterung aufgenommen, „wir sollten junge Leute von den alten Kriegern schulen und einweisen lassen, wir leben hier in Frieden, aber man weiß nie, was geschehen könnte.“ Auch dieser Vorschlag wurde angenommen.

      „Ebenso sollten unsere Heilerinnen Jungfrauen in ihren Künsten unterrichten“, auch dieser Vorschlag wurde akzeptiert, „und ihr müsst euch einen neuen Dorfältesten wählen, meine Zeit ist abgelaufen. Sollte ich den von euch gewählten Nachfolger noch einweisen, müsst ihr euch schnell entscheiden.“

      Die Menschen waren bestürzt, sie hatten ihren Dorfältesten völlig vernachlässigt, keiner hatte das Alter des Mannes bemerkt, ihr Dorfältester war eben einfach immer anwesend und jetzt standen sie da und mussten feststellen,dass es mit dem Ältesten zu Ende ging. Bestürzung machte sich breit, über eine Nachfolge hatte sich niemand gekümmert und keiner der Männer hatte sich darüber Gedanken gemacht, sie hatten ja ihren Dorfältesten, einen guten dazu, also warum sich Gedanken um die Nachfolge machen.

      Wieder merkte keiner der Dorfbewohner, dass sie intensiv beobachtet wurden, die drei feenhaften Gestalten hatten sie von Anfang ihrer Ankunft in der weiten Ebene nicht aus den Augen gelassen, sie erschreckten fürchterlich, als sie sahen, wie die Menschen die Bäume fällten, den Boden aufrissen und das Erz heraus klaubten, auf großen Flächen alles Leben entfernten, sie sahen die Häuser entstehen, sahen die Tierzucht und die Töpferei, aber sie sahen auch, dass die Menschen sorgfältig mit der Natur umgingen. Sie sahen, dass die Frauen und Männer gewissenhaft mit den Schösslingen umgingen, sie an Stöcke festbanden, und sie sahen, dass die Menschen den Boden, aus dem sie Ton und Erz gewonnen hatten, wieder bepflanzten, so dass schon nach wenigen Mondzyklen die Natur die Wunden verdeckte.

      Die Männer, die das Erz aus der Erde brachen, berichteten ihrem Dorfältesten wiederholt von kleinen Menschen, die sie bei der Arbeit beobachteten. Der Älteste beruhigte die Männer: „So lange sie friedlich bleiben, lasst sie nur, vielleicht könnt ihr sogar Kontakt zu ihnen aufnehmen.“ Die Männer waren davon nicht überzeugt, aber sie gaben ihrem Ältesten Recht, so lange keine Gefahr von ihnen drohte, sollten sie zuschauen.

      Das Wetter wurde jetzt ungemütlicher, es regnete viel und der kräftige Wind blies die bunten Blätter von Bäumen und Sträuchern, die Frauen und die jungen Mädchen hatten alles an Früchten und Beeren eingesammelt, was die Natur ihnen bot. Die Menschen verkrochen sich in ihre Häuser und genossendie Ruhe, sie sprachen über einen möglichen Nachfolger für ihren Ältesten, darüber, dass sie im Frühjahr mit dem Bau des Dorfzentrums beginnen wollten und die provisorische Unterkunft ihres Ältesten sollte endlich einem guten und soliden Haus weichen. Jetzt hatten sie Zeit, um ihre Häuser auch von innen wohnlicherzu gestalten, viele Männer befestigten an den Innenwänden besonders schöne und glatte Bretter. Die Frauen webten und knüpften Teppiche, auch wurden Möbelstücke hergestellt und manch einer mauerte an einer Feuerstelle.

      Dem Alten war es vorrangig wichtig, einen stabilen Raum für ihre alten Schriften und liebgewordenen Gegenstände und für ihre Geldtruhe, in der immer noch die Münzen und der Schmuck lagen, den sie damals bei dem erfolgreich abgewehrten Überfall erbeutet hatten, zu schaffen.

      Sie hatten in der langen Zeit ihrer Wanderung nie davon Gebrauch machen müssen und hier in der weiten Ebene hatten sie alles im Überfluss, die Natur gab ihnen alles und den Rest bauten sie auf den Feldern an oder die Jäger brachten Wildbret mit.

      Zum Ende des Jahres kamen die Dorfbewohner an einem schönen und klaren Tag auf dem Dorfplatz zusammen, es wurden mehrere Namensvorschläge für die Benennung ihres Dorfes gemacht, aber so richtig kamen die Vorschläge nicht an, ein kleines Mädchen rief dann laut: „Wir nennen es Muldendorf!“

      Und so kam das Dorf zu seinem Namen, die Abstimmung über den Nachfolger wurde langwieriger, von den Männern war keiner so richtig interessiert und die zwei Kandidaten, die dann noch übrig blieben, überzeugten auch nicht so richtig, es waren brave und anständige Nachbarn und Freunde, aber als Dorfältester?

      Die Runde wurde ratlos, bis eine Frau resolut vortrat und den Vorschlag machte, eine Frau mit der Aufgabe zu betreuen.

      Erst waren alle mächtig erstaunt und auch ein bisschen verwirrt, eine Frau?

      Aber warum eigentlich nicht? Der Älteste nickte und bat die Runde um Vorschläge, erst etwas zögerlich, dann traten doch recht energisch drei Frauen in den Kreis vor den Ältesten.

      „Wir stellen uns der Wahl.“

      Der Alte nickte. „Seid ihr damit einverstanden?“, fragte er die Runde. Alle bekundeten laut ihre Zustimmung.

      „Und wer von euch nimmt jetzt die Wahl an?“, fragte er die Frauen. „Wir drei“, antworteten sie. „Wir sind zu der Auffassung gekommen, dass die Größe unseres Dorfes und die Menge Menschen für eine zu viel werden könnte, wir wollen uns die vielen Aufgaben teilen.“

      Damit waren alle einverstanden und gingen zufrieden nach Hause, das Problem hatten sie gelöst.

      Wieder merkten die Dorfbewohner nichts von der Beobachtung durch die Waldwesen, die sehr erleichtert die Wahl der drei Frauen zur Kenntnis genommen hatten. Sie konnten jetzt davon ausgehen, dass die Dorfbewohner nicht

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