Tales of Tigalla. Martin Vater
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Als das kühle Nass meine Haut berührte, fühlte ich die Frische im Gesicht...
Es tat gut, war aber leider ungenießbar...
Oder doch nicht?...
War das nur eine Erinnerung aus meinem alten Leben, an einen längst verblassten Ort, der einmal so ähnlich ausgesehen hatte?...
Natürlich, die Erde...
Die Meere auf der Erde waren mit Salzwasser gefüllt...
Dieses hier nicht...
Es schmeckte beinahe süßlich...
Köstlich und lebenspendend...
Man konnte das Wasser tatsächlich bedenkenlos trinken...
Eine unglaubliche Erfahrung, unvorstellbar, für einen Mensch...
Die Spiegelung meines Körpers, bildete sich verschwommen auf der Wasseroberfläche ab...
Ich zog mein zerrissenes Hemd aus, schließlich blieb nur noch mein schwarzes Unterhemd übrig...
Narben, viele Narben überzogen meinen neu gestärkten Körper...
Narben aus längst vergangener Zeit...
Mein Gesicht war irgendwie kantiger geworden, meine Sinne schärfer...
Ein neuer Mensch war aus mir entstanden, oder etwas in der Art...
Ein Krieger, modifiziert um gegen die Kräfte zu wirken, welche diese Welt bedrohten...
Es wurde Zeit, einen Nutzen daraus zu ziehen...
Ich machte einen Prozess durch, mein ganzer Organismus verwandelte sich, und damit auch meine Wahrnehmung...
Ich musste diese Waffe finden und mein eigenes Volk wieder zur Vernunft bringen, bevor das Ende naht...
Es gab schon einmal jemanden auf der Erde, der das versucht hatte...
Vielleicht auch schon öfter...
War dieser jemand möglicherweise auch ein Sentinel gewesen?...
Wie dem auch sei, ich war fest entschlossen, seinen Namen zu ehren, indem ich zu Ende bringen würde, was er einst begann...
Damals, als die Menschheit plötzlich immer mehr korrumpierte...
Sich gegen ihre Götter, ihre Schöpfer, auflehnten...
Ich werde diesem Weg nicht folgen...
Mein Weg, ist ein Anderer...
Ich war nicht länger Major Peter Anderson...
Ich fühlte mich jetzt, wie ein weiter entwickeltes Wesen...
Weder Mensch noch Gott, sondern eher etwas dazwischen...
Meine Kraft entfaltete sich gerade erst und ich würde die Chance nutzen, die mir gegeben wurde...
Ich würde die Tigalla nicht enttäuschen...
Mein Weg war klar, mein Ziel bereits fest gelegt...
„Ich werde dich aufhalten, Michael Richards, dieses Mal bekommt der Mensch nicht das, was er ohne jeden Skrupel bereit ist, gewaltsam zu erobern!“
Ich musste einen Weg finden und den Neuanfang einleiten, in eine bessere Welt, wie auch immer diese aussehen mochte...
Meine Gedanken waren wieder klar, meine Erinnerung aufgefrischt, wie es mir der Tigalla prophezeit hatte...
Ich würde kein Opfer ungesühnt lassen und mich meinem Schicksal fügen...
Ich hoffte nur, es blieb noch ein wenig Zeit...
Und ich hoffte, es ging auch den Männern gut...
Wo immer sie gerade sein mochten...
„Haltet aus, wir werden uns schon bald wiedersehen...Zusammen, können wir siegen...“
Ich brach schließlich in Richtung Süden auf...
Ein starker Wind zog plötzlich auf...
Er war kühl und verheißend...
Beinahe so, als wollte er jemanden ankündigen...
Die Klippen schienen sich zu bewegen und unsere vier Freunde wurden zusehends angespannter...
Die Situation spitzte sich zu und es war nun nur noch eine Frage der Zeit, bis wir IHM begegnen würden...
Ich versuchte die Männer mit einer beruhigenden Geste zu ermutigen, indem ich ihnen mit meiner Hand andeutete, nur die Ruhe zu bewahren, während mein Gesicht unmissverständlich das Gegenteil vermittelte...
Auch ich konnte mich dieser unheimlichen Präsenz bereits nicht mehr entziehen...
Zum allerersten Mal in meinem Leben, erstarrte ich vor Ehrfurcht, sicher im Wissen, dass das Geschöpf, welches sich uns in wenigen Augenblicken offenbaren würde, mit nichts zu vergleichen war, was wir je zuvor gesehen hatten...
Ein schwaches Klopfen setzte ein...
Die grauenerregenden Vogelwesen über unseren Köpfen traten schlagartig die Flucht an...
Der seltsame Ton kam ebenso schnell näher, wie das seltsame, blaue Licht und bald darauf konnte man in den Schatten der Höhle auch schon eine erste, schwache Silhouette erkennen...
Merkwürdig glitzernder Staub blies uns entgegen und wirbelte nur so umher...
Dadurch wurde die Sicht nur noch mehr beeinträchtigt...
Plötzlich begann auch noch ein gespenstischer Nebel, uns zu umhüllen...
Wir waren nun komplett in einer dichten Wand aus Furcht und Schweigen gefangen...
Die Napylonier fielen auf die Knie und gaben eigenartige Laute von sich...
Vermutlich waren es Gebete oder etwas in der Art...
Ich tat es ihnen gleich und kurz darauf auch die übrigen Männer, bloß die Gebete sparten wir uns...
Als ich meinen Kopf etwas anhob, konnte ich IHN das erste Mal aus den Schatten der Höhle treten sehen...
Und wieder einmal, erwischte mich die grenzenlose Verblüffung unvorbereitet, denn es trat auf einmal ein relativ kleines, aber wirklich bemerkenswertes Geschöpf vor unsere erstaunten Gesichter...
Es hatte etwa die Größe eines Kindes, vielleicht einen halben Kopf größer...
Weißer Dunst trat aus den ohnehin schon komplett weißen Augenhöhlen...
Lange,