Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben. Helmut Adler

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Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben - Helmut Adler

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Stellung hat ein Arzt in ihrer Gesellschaft?“

      „Etwa die gleiche wie ein Medizinmann auf der Erde.“

      „Und die beliebte Ärztin in der Quarantänestation?“

      „Darüber möchte ich keine Auskunft geben!“

      Um seinen geschätzten Gesprächspartner nicht weiter in Verlegenheit zu bringen, fragte ihn Markus:

      „Waren sie schon oft auf der Erde und was haben sie dort gemacht?“

      Dieser Gesprächsstoff schien ihm zu gefallen. Er erzählte unbekümmert von seinen zahlreichen „Ausflügen“ auf die Erde und geriet dabei ins Schwärmen …

      Unwillkürlich wurde Markus an seine Vergangenheit erinnert. Er kam nicht umhin, diesen sehr sympathischen, ja seelen-verwandten Gast, aus seinem Leben mit allen Höhen und Tiefen zu berichten, was er seinen Mitmenschen gegenüber tunlichst vermieden hatte.

      Als alle wohlschmeckenden Früchte verzehrt und die Flaschen geleert waren, endete für zwei Männer im Mond ein langer Herrenabend …

      Um Körper und Geist fit zu halten, hatte sich Markus etwas Neues ausgedacht: Wenn der Zeitpunkt günstig schien, verließ er heimlich die Quarantänestation und machte sich auf den Weg, die Mondbasis zu erkunden. Dabei musste er sich vor den kleinen Grauen in Acht nehmen, die wie Streifenpolizisten zu zweit oder in kleinen Gruppen unterwegs waren. Wenn er ihnen begegnete, tat er so, als würde er hier hingehören und setzte seinen Weg durch das Labyrinth von schwach beleuchteten Gängen und dunklen

      Einbuchtungen fort. Um wieder zurück zu finden, merkte er sich den Ausgangs-punkt und die Wegstrecke genau. Wegweiser und andere Hilfsmittel zur Orientierung gab es nicht.

      Das System aus Tunneln mit Räumen auf beiden Seiten schien endlos zu sein. Wie er festgestellt hatte, war es sternförmig angeordnet, mit dem Ufo-Hangar im Zentrum.

      Als er wieder einmal von einer Erkundungstour zurückgekehrt war, trat unerwartet die nur noch selten hereinschauende Alien-Ärztin ein. Sie lächelte ihn an und sprach leise:

      „Kommen sie mit. Ich will ihnen etwas zeigen!“

      Markus rechnete mit dem Schlimmsten. – Hatten die „allwissenden“ Alien seine heimlichen Ausflüge durch die Basis entdeckt? Sein Puls schnellte nach oben. Er brummelte vor sich hin: „Das wird ein Donnerwetter geben!“

      Widerwärtig folgte er seiner Chefin in eine Sektion der Mondbasis, die er schon auskundschaftet hatte. Sie öffnete eine schwere Holztür. Und plötzlich stürmte eine Horde ausgelas-sener Kinder auf sie ein und erdrückten sie fast.

      Markus, der dicht hinter ihr stand, schob das Knäuel behutsam in den Raum und schloss die Tür. Jetzt kamen mehrere Mädchen und Jungen im Kindergartenalter auf Markus zugelaufen. Er ging in die Hocke und umarmte die zutraulichen Kleinen. Sie sahen wahrscheinlich in ihm den Opa aus einer anderen Welt.

      Er hatte schon lange nicht mehr in fröhliche Kinderaugen geschaut. Spontan nahm er ein zierliches Mädchen auf den Arm, das sich fest an ihn klammerte, als er sich wieder aufrichtete.

      Sie sah aus wie eine Puppe: Braune Haut, kurze, schwarze, lockige Haare und sehr hübsche, riesige weiße Augen mit großen, dunklen Pupillen. Sie hatte eine kleine, schmale Nase und schneeweiße Zähne.

      Sie trug wie alle Jungen und Mädchen die gleiche Spielkleidung, eine Art Uniform und bunte Hausschuhe.

      Allmählich schmerzte Markus der linke Arm. Er stellte seine niedliche „Puppe“ wieder auf die Füße, die rasch unter ihresgleichen entschwand.

      Während die Kinderschar mit sich selbst beschäftigt war, fragte Markus seine Begleiterin:

      „Was sind das für Kinder?“

      „Das sind einige unserer Hybriden-Kinder und Jugendliche, um die ich mich kümmere. Sie haben es nicht leicht, ohne Vater und Mutter aufwachsen zu müssen. Sie wissen nicht, wer ihre Eltern sind. Deshalb ist jeder, der es gut mit ihnen meint, ein willkommener Elternersatz.“

      Markus gefiel es, den wenigen Großen und vielen Kleinen beim Spielen und Herumtollen zuzuschauen. Neben dunkel-häutigen Jungen und Mädchen waren auch Weiße vertreten.

      Unterdessen die Ärztin mit einer Gruppe großer Jungen Handball spielte, sah sich Markus etwas genauer um. Im Gegensatz zu seiner Unterkunft war der Spielsaal der Kinder recht komfortabel eingerichtet: Weil die Kleinen nur auf dem Boden spielten oder sich austobten, war er mit bunten und sehr weichen Teppichen ausgelegt. In den aufgeräumten Wand-schränken befand sich Spielzeug aus aller Welt. Die technischen, futuristisch anmutenden Spielsachen konnten nur vom Heimatplaneten der Alien sein …

      Markus war eine silbrige, bildschirmähnliche Tafel an der Wand ins Auge gefallen.

      Er setzte sich zu den eine Pause machenden Jungen, an die Seite der Ärztin und deutete auf die Wandtafel:

      „Was bedeutet dieser Bildschirm an der Wand? Fernsehen, wie auf der Erde, gibt es hier nicht …“

      Sie erklärte ihm, während die Jungen aufmerksam zuhörten:

      „Von Zeit zu Zeit werden unsere Kinder und Heranwachsenden von einem gut ausgebildeten Entführten unterrichtet, damit sie die Zusammenhänge des Lebens auf der Erde verstehen lernen. Wenn zum Beispiel auf dem Bildschirm Haus- und Nutztiere erscheinen, übrigens auch in Farbe, dann beantwortet der ‚Lehrer’ die Fragen der wissbegierigen Hybriden-Kinder.“

      Markus wollte noch mehr vom Unterricht des Hybriden-Nachwuchses erfahren, als ein junges, hellblondes, weißes Mädchen auf ihn zukam und weinte. Er stand auf, drückte sie an sich und fragte: „Was hast du?“

      Sie schluchzte:

      „Die anderen können mich nicht verstehen!“

      „Was können sie nicht verstehen?“

      „Ich kann mehr fühlen als sie! Nur die Menschen können mich verstehen. – Ich bin einsam. Ich weiß nicht einmal, wie es ist, wenn man geliebt wird!“

      Damit hatte Markus nicht gerechnet – einem unglücklichen Hybriden-Teenager sagen zu müssen:

      „Ich verstehe dich! Die anderen können nichts dafür, dass sie dich nicht verstehen. Und du kannst nichts dazu, dass du mehr fühlst als sie.

      Du kannst nur unter Menschen auf der Erde glücklich sein und geliebt werden!“

      Inzwischen war ihre langjährige Betreuerin, die Alien-Ärztin, hinzugetreten und versuchte, sie zu trösten …

      Zu Markus gewandt, sagte sie verständnisvoll:

      „Die Hybriden der höheren Entwicklungsstufen sind emotional zwischen zwei Welten hin- und hergerissen.“

      Kurz darauf verließen sie die bunte Kinderstube der Mondbasis. Markus musste zuvor versprechen, wieder zu kommen.

      Es fiel ihm schwer, nach dieser beeindruckenden Begegnung einzuschlafen.

      Das Schicksal der Hybriden-Kinder hatte ihn sehr nach-denklich gestimmt und tief berührt …

      Markus

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