Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben. Helmut Adler

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Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben - Helmut Adler

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die ankommenden Menschen keine ansteckenden Krankheiten einschleppen, die das Leben und die Gesundheit der auf engsten Raum zusammen lebenden Vertreter beider Zivili-sationen gefährden.

      Wir wissen, dass unsere ‚Brüder’ auf der Erde ständig den Angriffen von Viren und Bakterien ausgesetzt sind.“

      Auf die Frage von Markus:

      „Werden alle Neuankömmlinge einer Isolierung unterzogen?“, antwortete der weise Außerirdische:

      „Nein. Nur, wer für unsere Experimente auserwählt worden ist oder uns seine Arbeitskraft uneingeschränkt zur Verfügung stellen kann, ist für lange Zeit unser Gast und wird vorbeugend isoliert.“

      Markus teilte sich mit einem jungen Tiroler Naturburschen die Unterkunft in einer langen, schmalen Kammer, die eher einem Verlies glich – raue Felsen als Wände und einem Fußboden aus Mondgestein-Beton.

      Zur bescheidenen Ausstattung gehörten zwei unbequeme Betten, ein kleiner quadratischer Tisch mit vier harten Stühlen, ebenso zwei hohe, schmale Schränke und ein Bücherregal.

      Alles war aus einem Holz gefertigt, das Markus und sein Mitbewohner nicht kannten und naturbelassen war.

      Für ausreichend Licht sorgte die von den Alien bevorzugte indirekte Beleuchtung und für frische Luft und angenehme Temperaturen eine gut funktionierende Klimaanlage.

      Der vor Markus entführte zweiundzwanzigjährige Österreicher stammte aus einem 400-Seelen-Dorf am Wilden Kaiser. Seine Eltern

      bewirtschafteten einen kleinen Bergbauernhof. Den Sommer verbrachte er als Senne auf der Alm und in den Wintermonaten verdingte er sich als Holzfäller.

      Seppel, wie er sich nannte, machte seine augenblickliche Situation – ein Leben wie ein Strafgefangener unter Tage – krank.

      Er hatte alle medizinischen Untersuchungen durch die Alien hinter sich gebracht. Auf Grund seiner ausgezeichneten körperlichen Verfassung haben sie ihn „verurteilt“, als Bergmann in einer weit entfernten Mine zu arbeiten, in der Erzbergbau betrieben wird.

      Der Lebensrhythmus war dem auf der Erde angepasst. 16 Stunden Tag mit heller Beleuchtung folgten 8 Stunden Nacht mit gedämpftem Licht und Schlafenszeit.

      In jeder Unterkunft der Quarantänestation zeigte eine fern-gesteuerte Digitaluhr das Jahr auf der Erde, den Monat und Tag sowie die Weltzeit an. Die Entführten waren deshalb nicht ganz von ihrem Heimatplaneten abgeschnitten …

      Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung wurde Markus zu einer medizinischen Untersuchung beordert.

      Zwei kleine Graue führten ihn in einen großen runden, klinisch wirkenden Raum mit weiß gestrichenen Wänden.

      In der Mitte stand eine schmale, in der Höhe verstellbare Liege. Markus musste sich vor den Augen der kleinen Alien splitternackt ausziehen und lang gestreckt auf der unangenehm kühlen, dünn gepolsterten Pritsche Platz nehmen.

      Während er regungslos dalag, standen seine Aufpasser wie Wachsoldaten neben der Eingangstür.

      Nach einer „halben Ewigkeit“, wie Markus empfand, traten zwei menschenähnliche Alien, ein großer, dunkelhäutiger Arzt und eine weiße, zierliche, hellblonde Ärztin, aus einem Nebenraum kommend, zu Markus an den Untersuchungstisch.

      Sie musterten ihn von oben bis unten, sagten aber nichts.

      Dann entnahm die sehr jung wirkende Ärztin aus einem der im Raum verteilten Instrumentenschränke ein Gerät, das mit einem Monitor und zwei Kabel versehen war. Die Alien-Frau setzte sich neben Markus auf einen Hocker und drückte das eine selbsthaftende

      Kabelende auf seine Stirn. Am Ende des zweiten Kabels befand sich eine Art Röntgengerät, mit dem sie nach und nach jeden Körperteil abtastete und dabei den kleinen Monitor im Auge behielt.

      Dann musste er sich auf den Bauch drehen und die „Durchleuchtung“ begann von Neuem.

      Während die Assistenzärztin Markus gründlich „unter die Lupe“ nahm, stand ihr Vorgesetzter stillschweigend daneben. Ob er ihr telepathische Anweisungen gab, konnte Markus nicht feststellen. Es war gespenstisch still im Raum, so dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.

      Als die Ärztin Markus durchgecheckt hatte, begannen beide Alien, die Haut und großen Gelenke von Markus zu untersuchen. Sie achteten auf blaue Flecken, Tätowierungen, einer Blinddarmnarbe und gefärbtes Haar. Markus konnte damit nicht aufwarten.

      Er durfte sich wieder ankleiden. Als ihn der Wohlwollen ausstrahlende Alien nach dem Genuss von Alkohol und Nikotin fragte, bekannte Markus seine diesbezüglichen Verfehlungen …

      Sein Gegenüber grinste, eine Gefühlsregung, die er von einem Alien nicht erwartet hatte. Den anschließenden Hörtest bestand Markus mit Bravour. Ungewöhnlich war der Sehtest. Weil er seine Brillen vergessen hatte, wurde ein kleiner Alien geschickt, sie zu holen.

      Ähnlich wie bei einem Augenarzt leuchteten auf einer Wandtafel die Zahlen von 0 – 9 in verschiedenen Farben auf. Sie wurden nicht Reihe für Reihe von oben nach unten kleiner, sondern erschienen willkürlich durcheinander in unterschied-lichen Größen.

      Mit einem kurzen Metallstock deutete der Arzt auf die Zahl, die Markus erkennen sollte.

      Mit dem Ergebnis war er sichtlich zufrieden. Zum Lesetest mit der Nahbrille kam es nicht mehr. Die außerirdischen Mediziner zogen sich zu einer kurzen Beratung in ihr Ärztezimmer nebenan zurück. Als sie wieder auftauchten, durfte Markus auf der „Liege der Wahrheit“ sitzend, aus dem Munde der fast menschlich wirkenden Ärztin erfahren:

      „Ihre Ohren sind bestens, ihre Augen noch gut – aber Ihr Herzmuskel ist durch den Herzklappenfehler geschwächt und die

      Herzleistung reduziert. Der Alkoholgenuss hat Ihrer Leber geschadet und die vielen Zigarren der Lungenfunktion. Da es bei uns weder Zigarren noch Alkohol gibt, dürften sich beide Organe wieder regenerieren.

      Ihre Großgelenke, der Halswirbel und die untere Wirbelsäule zeigen starke Verschleißerscheinungen.

      Die beginnende Herzschwäche und die Verschleißer-scheinungen lassen eine schwere körperliche Arbeit nicht zu.

      Erholen Sie sich erst einmal – dann werden wir sehen, wie wir sie nützlich einsetzen können.“

      Markus war ein Stein vom Herzen gefallen: Das Todesurteil noch nicht gesprochen und in die Grube, wie sein junger Zimmerkamerad, brauchte er auch nicht.

      Und der Alien-Arzt fügte mit erhobenem Zeigefinger hinzu:

      „Ohne unser Eingreifen wäre ihre Zeit auf der Erde bald abgelaufen!“

      Markus, der mit einer stoischen Ruhe diese Prozedur überstanden hatte, wurde jetzt nervös.

      Ohne nachzudenken, ob man es überhaupt darf, drückte er den verdutzten Alien die Hände und sagte mit seiner rauchigen Stimme:

      „Vielen Dank für die offenen Worte und dass ich mich nicht mehr abrackern brauche!“

      Die kleinen Alien begleiteten ihn in seine „Gruft“, wo er schon erwartet wurde.

      „Wie war die Untersuchung? Was haben sie alles mit

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