Mörderliebe. Elke Maria Pape

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Mörderliebe - Elke Maria Pape

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dass sie keine Chance mehr haben?

      Dass sie sterben werden, sterben müssen.

      Dass sie die Quittung für das bekommen, was sie getan haben. Die Endabrechnung!

      Also, so gesehen ist das hier wirklich ein Prolog, eine einführende Szene vor dem ersten Akt.

      Und damit ist alles gesagt.

      Und wenn Sie über mich in der Zeitung lesen, denken Sie daran, dass diese Dinge nicht ohne Grund geschehen.

      Es gibt immer einen Grund. Und das ist sie. Für sie tue ich das alles und deshalb fällt es mir nicht schwer. Sie ist der Anfang und das Ende all meiner Träume und Hoffnungen, all meiner Liebe und Treue.

      Ob sie es zu schätzen weiß, ich vermute, dass Sie das anmerken wollen.

      Diese Frage macht Ihnen zu schaffen, hab ich Recht?

      Ob sie es überhaupt will?

      Ich könnte jetzt sagen, ja, ich bin mir sicher, dass sie es will.

      Aber bin es das wirklich?

      Auch ich bin ein Mensch, der zweifelt. Ich bin kein Monster, mir gehen die gleichen Gedanken durch den Kopf, zermürbende Grübeleien, ob das Ganze auch richtig ist.

      Aber dann sehe ich sie und dann ist sie da, die Sicherheit.

      An diese Augenblicke erinnere ich mich dann und weiß, dass es kein Zurück mehr gibt.

      Es hat nie einen anderen Menschen für mich gegeben. Das ganze Leben nur einen Menschen zu lieben, was kann man sich anderes wünschen, da stimmen Sie mir doch zu?

      Na also, wusste ich es doch.

      So verschieden, wie Sie denken, sind wir gar nicht.

      Und wenn ich genau darüber nachdenke, ich werde doch schon jetzt anfangen. Trotz der Hitze!

      Ich könnte gesehen werden, warnen Sie mich eindringlich!

      Das ist nett gemeint.

      Aber machen Sie sich keine Sorgen.

      Ich werde gesehen und bin doch unsichtbar.

      Morgen, schon morgen werde ich zuschlagen!

      Was bleibt mir noch zu sagen?

      Außer vielleicht, dass ich auf ein bisschen Unterstützung von Ihnen hoffe, sei es auch nur in Gedanken.

      Wünschen Sie mir Glück!

      Kapitel 1

      Er schätzte, es waren mindestens dreißig Grad! Hier im Auto geschätzte fünfzig.

      Lässig hielt er beide Hände am Lenkrad und fuhr in die scharfe Rechtskurve. Schweiß rann ihm von der Stirn. Verdammt, dachte er, die letzten heißen Sommertage im August! Das Wetter kann einem noch mal richtig zusetzen. Mehrmals versuchte er seinen massigen Körper in dem Autositz hin und her zu schieben um an seine Hosentasche heranzukommen. Endlich zog er das Taschentuch heraus und wischte seine schweißnasse Stirn ab. Diese letzte Sommerhitze war mörderisch.

      Sein Blick fiel auf seinen Ehering. Wer hätte das gedacht, dass ausgerechnet er heiraten würde, dachte er amüsiert. Wahrscheinlich nicht einmal er selbst . Keine Ahnung, warum ihm das in diesem Moment durch den Kopf ging. Aber mit Gaby hatte er es einigermaßen gut getroffen, das musste er zugeben. Gut, sie war nicht die Schlaueste aber sie hatte doch gute Hausfrauen - und Mutterqualitäten, wenn man nicht zu hohe Ansprüche stellte. Es taugte sowieso nichts, wenn eine Frau zu schlau war. Diese sogenannten Emanzen mit ihrem intellektuellen Gequatsche, das hielt doch kein Mann auf Dauer aus. Seine Frau wusste wenigstens, wo ihr Platz war.

      Zufrieden reckte er seinen fetten Bauch nach vorne in Richtung Lenkrad.

      Vor allen Dingen konnte sie gut kochen. Eine Frau, die nicht kochen konnte hätte er sowieso nicht geheiratet, Schwangerschaft hin oder her. Als Gaby damals ungeplant schwanger wurde, hatte er sich überhaupt nicht mit dem Gedanken anfreunden können, Vater zu werden. Aber es war halt passiert, was sollte man machen.

      Doch letztendlich konnte er nicht klagen. Er hatte nicht mehr den Stress mit den Weibern und konnte sich nebenher ein wenig unverbindlich umsehen. Ein paar, die willig waren, gab es schließlich immer. Bei dem Gedanken grinste er vor sich hin. Als er den Wald erreichte wischte er sich erneut mit dem nassen Taschentuch übers Gesicht. Die Hitze war einfach unerträglich, aber Gott sei Dank war er ja in fünf Minuten zu Hause. Er hoffte, dass ihm sein Chef endlich ein Firmenauto mit Klimaanlage zu Verfügung stellen würde. Wenigstens ab nächsten Sommer. Doch dieses Arschloch hatte ihm unmissverständlich klargemacht, dass er dafür noch einige Abschlüsse an Land ziehen müsste.

      Er schnaubte wütend. Vielleicht sollte ihm dieser Idiot mal erklären, wie er das anstellen sollte. Die Leute waren heutzutage vorsichtig geworden. Sie kauften nicht mehr einfach so teure Landmaschinen. Die Bauern in seinem Bezirk mussten mit jedem Euro rechnen. Wenn er daran dachte, wie viele Verkaufsgespräche er in letzter Zeit vergeblich geführt hatte, kein Wunder, wenn er mit diesem Schrottauto vorfahren musste.

      Alles sinnlos. Sein Chef wollte es einfach nicht kapieren.

      Er gab Gas und raste durch den Wald. Um diese Zeit war hier nicht viel los. Da konnte er noch mal austesten, was die alte Mühle noch hergab.

      Die engen Kurven schlängelten sich einige Kilometer durch den Wald. Dort hinten, wenn man genau hinsah, konnte man durch eine Lichtung schon die ersten Häuser des Dorfes sehen, in dem er zuhause war.

      Jetzt wollte er einfach nur noch abschalten! Hoffentlich hatte Gaby sich um den Garten gekümmert. Wenn man ihr nicht alles dreimal sagte, dann kapierte diese Frau es nicht. Sie konnte so verdammt faul sein. Er dachte an das gekühlte Feierabendbier, das ihn hoffentlich erwartete und an den Schweinebraten, den er heute Morgen extra seiner Frau in Auftrag gegeben hatte. Bei dem Gedanken lief ihm das Wasser im Mund zusammen.

      Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken wieder abschweiften zu den roten Zahlen, in denen der Betrieb zweifelsohne steckte. Er schlug mit der Hand aufs Lenkrad. Verdammter Mist, er hatte Feierabend. Schließlich war er mehr als zwanzig Jahre in der Firma. Sie würden schon nicht wagen, ihn raus zuwerfen. Er musste diesen Druck loswerden, am besten sofort. Er grinste. Wofür war eine Ehefrau schließlich da? Das Essen konnte noch ein bisschen warten. Hinterher hatte er umso mehr Hunger, das war klar.

      Die nächste Kurve war die letzte vor dem Dorf. Lang gezogen und dunkel. Der Wald war an dieser Stelle dicht bewachsen. Er erinnerte sich, wie sie als Kinder hier immer im dichten Unterholz Verstecken gespielt hatten, zugegeben ein bisschen unheimlich war es schon, aber das war ja gerade das Spannende gewesen. Ein paar Jungen hatten richtig Schiss gehabt, die hatten sie besonders tief in den Wald geschickt und sie manchmal zurückgelassen, einfach so! Er musste grölend lachen, als er sich an die zitternden, vor Angst schlotternden Gestalten erinnerte, die irgendwann nach Hause geschlichen waren, als sie endlich aus dem Wald herausgefunden hatten.

      Diese blöden Schwächlinge!

      Er musste so lachen, dass er fast heulen musste. Na also, dachte er. Meine gute Laune ist wieder da. Wird schon werden mit der

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