Robert. Chris Dyke

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Robert - Chris Dyke

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sondern der Stolz noch über der Angst steht und die Angst daher eine Begleiterscheinung ist. Wir nehmen die falschen Gefühle wahr. Wir wissen über uns weniger, als wir wissen sollten und kotzen uns gegenseitig nur noch an. Wo ist all die Menschlichkeit geblieben, die uns damals ausgemacht hat?

      Gut das man insgesamt sagen kann, dass die Menschheit in einem möglichen homogenen Feld umher wandert. Dadurch erreicht nicht jeder Einzelne das Gesamtziel, so jedoch ein sehr großer Teil und darauf kommt es an. Die Natur hat etwas gegen eine Massenbevölkerung, was man eben daran sieht, dass alle Tiere, die wirklich in Massen auftreten auch sehr schnell vernichtet werden können. Es gibt nur ein Wesen, das sich diesem Naturgesetz widersetzt. Vielleicht gibt es auch mehrere Wesen, jedoch ist uns hier nur eins bekannt. Dieses macht mich manchmal krank. Ich kann es einfach nicht fassen, dass mich der Hass aus dem Fernsehen so sehr manipuliert. Ich zappe im Fernsehen rum und sehe nur Elend und Schrecken. Als könnten wir nicht einmal in Frieden leben. So etwas beeinflusst auch meine Wahrnehmung und lässt dort das entstehen, was ich so sehr hasse – den Hass. Früher oder später stößt man sowieso auf ihn, daher ist ein Verbot der Gewalt für die Jugend eigentlich eher eine Verschiebung des Zeitpunktes an dem man dazu bewegt wird zu hassen. Dabei ist es doch so leicht. Es ist wirklich leicht, wenn man einmal angefangen hat. Es ist niemand anderes Schuld, als man selber. Ob die Großmutter stirbt oder einfach nur die Milch anbrennt. Man kann immer Verantwortung für sich und diese Taten übernehmen. Ich kann zwar nicht der Schuldige sein, der Omas Tod herauf beschwört hat, jedoch kann ich mir die Verantwortung geben, wie ich damit umgehe. Sicherlich verlieren wir bedeutende Menschen, jedoch ist es auch in unserer Verantwortung daran nicht zu zerbrechen. Genau das können wir eben beeinflussen. Es liegt ganz alleine an uns, es ist unsere Aufgabe, dass wir bei einem ungeplanten Pfad nicht zerbrechen. Das wir die Verantwortung für unser Handeln behalten. Manchmal sitze ich im Garten. Dann überlege ich. Was wäre anders, wenn ich nicht mehr wäre. Und ich sitze da. Schaue mich um. Der Wind weht. Die Blätter geben sich diesem hin. Die Insekten treiben um mich herum. Die Sonne strahlt. Ein Gewitter kommt auf. Blitze zucken über den Himmel. Egal was ich auch mache. Ich kann es nicht beeinflussen. Es passiert. Es ist egal, ob ich existiere, oder ob ich es nicht miterleben könnte. Nicht meine Existenz ist entscheidend, dass es funktioniert, dass die Welt lebt, sondern die Summe der Existenzen entscheidet darüber. Ich bin als Einzelstück unbedeutend. Kümmert es mich nicht, wie andere Existenzen das Gesamtbild prägen, schätze und respektiere ich auch mich nicht. Ich höre mir nicht zu. Gebe ich jeder von Menschenhand erfasste Existenz ein Hauch von Leben, könnte man annehmen, dass der Blitz versucht einfach nur hübscher aus zu sehen, als ein Konkurrent. Sie haben gerade einen Wettkampf und bestreiten diesen nur. Sie tun es für sich und nicht der Zerstörung halber. Sie wollen einfach nur untereinander konkurrieren, miteinander spielen. Es interessiert sie nicht, dass es mich gibt und ich als Zuschauer beachte, wie grazil, mit welcher Gewalt, sie einen Lichtbogen zwischen Himmel und Erde spannen. Ihnen ist es auch völlig Schnuppe, dass ich zusehe, da sie es ja für sich tun. Und nach dieser Maxime will ich leben. Das ist meine Existenz. Wenn interessiert es schon mehr, als mich, wie ich im Leben abschneide? In der Elektrik schicken wir manchmal hunderte Volt los und hoffen, dass es genug Volt am Ende schaffen. Natürlich verbergen sich dahinter Elektronen, die sich wandeln und wir wollen doch nur, dass wir all diese startenden Elektronen auch am Ende empfangen können. In der Technik wissen wir, dass es nicht immer möglich ist. Genauso ist es im Leben. Mit so vielen habe ich einen Jahrgang geteilt. In der Wirtschaft wurde Hoffnung geschürt, dass wir irgendwann einmal dort oder da aufschlagen, diese Arbeitsplätze besetzen, um unserer Gesamtziel zu erreichen. Doch haben unsere Eltern eins vergessen. Sie vergasen uns zu sagen, wer wir sind. Die Kommunikation blieb auf der Strecke und wir suchten uns die Wege, die wir vielleicht niemals hätten gehen sollen; wollen; können; müssen. Stattdessen drehen sie uns wie einen Kreisel und lassen uns unseren Weg finden, weil es vielleicht grade einmal modische Pädagogik war, dass es so funktioniert. Wir schauen zu sehr nach links und rechts, anstatt uns auf das zu konzentrieren, was diese Stimme aus dem Bauch, aus dem Herzen, aus dem Vertrauen, aus der Liebe, aus der Rationalität zu uns sagt, was wir tun sollten. Stattdessen beraten wir uns. Erforschen das bestmögliche Ergebnis. Wir wollen vorankommen. Wir wollen gewinnen. Auch wenn wir es ablehnen in den Wettkampf zu ziehen. Es ist in uns. Wir können nicht dagegen ankämpfen. Es ist nicht der Sinn der Liebe, dass sie die anderen Gefühle verdrängt, um friedlich miteinander zu können. Genau das verstehen die östlichen Lehren eben nicht darunter, wenn die westliche Zivilisation diese abkupfern wollen. Heißt Liebe nicht auch Akzeptanz? Die Liebe ist bereit mich auch mit dem Hass, der Angst, der Wut und der Aggression zu teilen. Sich zu verbieten, erfordert viel Disziplin und Disziplin führt öfter zum Scheitern, als man denkt. Von außen mag es gerne so aussehen, als würde ich mich disziplinieren und mich dem hingeben. Jedoch lasse ich alles zu. Ich trage die Angst mit mir herum. Sie ist in mir. Sie ist mein Partner, ein Teil von mir. Ich bin froh, dass sie an meiner Seite ist, weil sie mich menschlich macht. Genauso wie der Hass, der Wille und all die Charakterzüge, Eigenschaften, Emotionen, die mich ausmachen. Ohne sie wäre ich doch nur die Liebe und nur die Liebe zu sein, würde mich auch nicht zu einem besseren Menschen machen. Es würde mich nur zu einem willenlosen Wesen machen, was nur akzeptiert.

      Teile meiner Jugend fand ich Japan genial. Dieser Wille, die Disziplin, die Hingabe. Nur erkennt man auch, dass alle Asiaten lediglich die Kopie beherrschen. Sie können wunderbar erreichen, was jeder erreicht hat. Sie können Träume kopieren. Selber haben sie jedoch nur den Drill in sich, der dazu befähigt etwas zu beherrschen. Beachtet man dagegen die Europäer, sieht man, dass diese mit wenig Aufwand, jedoch mit sehr viel Hingabe, Liebe und Leidenschaft nicht einmal annähernd die Massen an Beherrschern einer Kunst beinhalten, allerdings die nötigen Vordenker. Man bewegt die Welt eben nicht, in dem man sie schnell dreht, sondern kontinuierlich. So kam ich auch schnell zu meinen Wurzeln zurück. Europa ist meine Heimat und dort muss ich suchen, wer ich bin. Denn nur, wenn ich weiß, wer ich bin, kann ich mich weiterentwickeln und wenn ich mich weiterentwickele, muss ich mich wieder fragen, wer ich bin, wodurch ein nie endender Prozess entsteht. Genau so etwas muss ich ebenso akzeptieren, wie eben auch der Zustand meines Alterns. In der Kindheit stört es noch nicht so sehr, da man sich sogar darüber freut, dass man älter wird, weil man es sehnlichst wünscht. Man wünscht sich ungeduldig ein Prozess, den man nicht akzeptieren kann. Tragen wir jedoch die Ruhe in uns, dass es eben alles so ist, wie es ist, erfahren wir auch die Einfachheit der Welt. Sich darüber aufzuregen, dass es Gewittert, stillt mir nur meine kostbare Zeit, die ich dafür brauche, um mich auf mich zu konzentrieren. Sicherlich ist es auch mal wert, dass man von sich absieht, weil wir uns nicht selbstverliebt und andauernd im Spiegel betrachten können, wodurch ein kurzer Ärger darüber gerechtfertigt ist, dass bei einem Radrennen der Reifen platzt, oder die Trauer, dass die Großmutter stirbt oder gar gestorben ist. Es ist legitim. Wir müssen nicht den Harten spielen. Wir müssen es auch nicht alleine überwältigen. Wir müssen nicht stark sein. Wir müssen den Marathon nicht alleine laufen. Es ist unsere Kraft, die uns dazu befähigt, dass wir am Ende nicht zerrissen sind. Jedoch ist der Beistand, bei so einem Ereignis trotzdem annehmbar, ohne dass man als schwach gilt. Gar die Stärke, den Mut zu haben, die Hilfe anzunehmen, deutet doch an, dass wir bereit sind, zu akzeptieren, dass wir ein Mensch mit differenzierten Emotionen sind.

      Alleine die Frage der Stärke der Gewichtung lässt Rückschlüsse auf, oder etwa nicht? Wenn wir sie alle akzeptieren und annehmen, dass sie in uns sind, so müsste doch auch ein Gleichgewicht herrschen? Genau dem ist nicht so. Wir versuchen Kranke davon zu heilen, geben ihnen Pillen, dass sie Depressionen haben. Dabei ist es so einfach. Wenn man es den früh genug erkennt und davon ausgehen kann, dass man auf einer gesunden Basis herum rätselt. Nicht der Geist ist krank, sondern der Körper dürstet nach Anerkennung. Mein Körper ist mein Haustier. Geht es ihm schlecht, geht es auch meiner Psyche schlecht. Sie ist nur ein Gast in diesem Körper, in der sie steckt. Und wenn sie noch so viel Wille in sich trägt, ist die Physis der Gott. Dies muss ich alles berücksichtigen, wenn ich heraus finden will, wer ich damals war, der mich zu dem gemacht hat, der ich heute bin. Das Verhältnis zwischen Bewegung, Nahrung und Ruhe muss eben ausgeglichen sein. Anscheinend war sie dies bei meiner Kindheit, da ich in alten Fotoalben immer ein glückliches, ehrliches Lächeln auf den Lippen hatte. Man hätte meinen können, dass meine Eltern, deren Freunde, meine Familie, meine Freunde, die Institutionen und wer immer noch in mir herum gefuscht haben will, alles richtig gemacht hat. Allerdings

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