Dederike - Zum Dienen geboren. Swantje van Leeuwen

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Dederike - Zum Dienen geboren - Swantje van Leeuwen

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Einblick zu gewähren, indessen die andere einen Moment zögerte.

      »Brauchst du eine Extra-Einladung?«, herrschte die Blondine sie auch gleich an. »Na, geht doch!«, stellte sie dann aber gleich fest. »Und jetzt aufrichten! Dreht euch einander zu und dann ganz dicht zusammenrücken! Schaut euch an!« Mit einer Handbewegung unterstrich sie, was sie von ihnen zu sehen wünschte.

      Die Oberkörper der beiden kamen wieder nach oben. Dann wandten sie sich einander zu und traten so dicht zusammen, bis sich ihre Brüste aneinanderpressten und sich ihre Zehen fast berührten. Ganz wie befohlen starrten sie sich gegenseitig in die Augen.

      »Ihr beide gebt schon fast ein romantisches Bild ab«, grinste die Blonde. Ihr gefiel, wie die Kastanienbraune leicht auf die etwas kleinere Brünette hinabschaute. »Wie süß das aussieht, wenn eure Nippel beim Atmen aneinanderstoßen!« Für einen längeren Moment überließ sie es ihnen sich anzuschauen, und sog die von beiden ausgehende Unruhe darüber in sich auf, was sie wohl als nächstes fordern würde. »Warum küsst ihr euch nicht für mich?«, schnurrte sie nach einigen Minuten in die eingetretene Stille, in der nur das Atmen der beiden im Raum zu hören gewesen war. Sie lehnte sich entspannt auf ihrem Beobachterposten zurück und legte ihre bestrumpften Beine damenhaft übereinander. Sie nahm das Bild der beiden Frauen in sich auf und das Gefühl von Nylon auf Nylon, das ihre Beine aussandten, die sie aneinander rieb, wenn auch nur minimal. Sie konnte spüren, wie ihre Erregung zunahm, zusätzlich angeheizt durch den Anblick, den die Mädchen ihr boten und das Empfinden der absoluten Macht, die sie in diesem Augenblick auf die beiden ausübte, indem sie ihnen ihre Wünsche diktierte.

      Die Kastanienbraune wagte ein protestierendes Schnauben – ein schwacher Versuch ihrer Rebellion, doch dann lehnte sie wie verlangt ihren Kopf nach vorne und legte ihre rubinroten, sanft geschwungenen Lippen auf den zarten mädchenhaften Mund der Brünetten.

      Anfangs zeigten sie sich nervös und zurückhaltend – jeder Kuss war nichts weiter als ein leichter unscheinbarer Hauch. Aber schon bald verloren sie sich im Moment und gaben ihren Wünschen nach. In kürzester Zeit umtanzten sich ihre hungrigen Zungen. Sie hatten ihre Augen fest geschlossen und ihre Lippen bewegten sich im Takt des aufreizenden Spiels hin und her.

      Einige Minuten erlaubte ihnen die Blondine sich zu amüsieren. Sie studierte die Bewegungen, wie und wo sich die Körper berührten und aneinander rieben, während sich die beiden leicht wiegten. Dann stand sie auf und ließ den schwarzen Satinumhang von ihren Schultern gleiten.

      In diesem Augenblick erblickte die Kastanienbraune sie aus den Augenwinkeln. Sie keuchte und hielt inne, während ihre Lippen weiterhin auf die der Brünetten gepresst waren. Zwischen den Beinen der Blondine hatte sie einen riesigen Dildo ausgemacht, der mit zahlreichen Lederriemen befestigt war, die sich um deren Taille schlangen, und der an ihrem Körper leicht herabhing.

      Provozierend schwang die Blonde ihre Hüften, was das dicke Kunstglied wie ein fleischiges Metronom im Rhythmus ihres Verlangens schwingen ließ.

      Die Augen der Kastanienbraunen weiteten sich. Sie brach den Kuss ab und öffnete ihren Mund, um ihrem Protest Raum zu schaffen.

      »Denk er niet eens over na, teef![2]«, gab ihr die Blondine mit dem Lächeln einer Viper zu verstehen und fügte mit einem Unterton, der keinen Widerspruch duldete hinzu: »Jetzt werdet ihr euch beide über das Bett beugen. Lasst mich eure hübschen Fotzen sehen!«

      »Ja, Meesteres«, erwiderte die Kastanienbraune recht kleinlaut und beäugte immer noch den sich wiegenden Phallus.

      Die Brünette nickte ebenfalls. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich etwas wieder, das der anderen völlig fehlte: eine wissende Vorfreude auf das, was nun kommen würde. Und in ihren Augen lag ein begehrliches Verlangen, während sie die Blondine ansah.

      Hand in Hand schritten die beiden Mädchen durch den Raum und ließen sich dann kniend vor dem Bett nieder. Sie legten ihre Oberkörper auf die seidenen Bettlaken und spreizten ihre Beine, um der Blondine ihre Schätze zu enthüllen, die dort versteckt lagen.

      Wie beiläufig folgte ihnen die Blondine. Wie zuvor beobachtete sie jede einzelne Bewegung und erfreute sich an den Körpern der beiden. Begierig sog sie deren deutlich zu riechende, nervöse Besorgnis durch die Nase in sich ein, die erregend den Raum erfüllte, um sie lustvoll durch ihren Mund wieder frei zu geben. Oh, wie werde ich das genießen, dachte sie bei sich und ließ sich hinter der zitternden Kastanienbraunen nieder.

      *

      Um vier Uhr morgens verließ die Kastanienbraune den Raum – ausgelaugt und völlig erschöpft drückte sie die zehn Einhundert-Euro-Scheine an ihre Brust.

      Kaum war sie gegangen drängten sich die Brünette und die Blondine auf dem Bett zusammen. Das zierliche Mädchen legte ihren Kopf liebevoll auf den Schoß der Blonden, die ihr mit ihren schlanken Fingern sanft und fürsorglich durch die Locken fuhr und zufrieden seufzte.

      »Das war einfach wundervoll, dich zusammen mit einer anderen Frau zu beobachten«, flüsterte sie ihr dabei zu.

      Die Brünette schnurrte wohlig vor sich hin. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen, strich sie hingebungsvoll mit ihrer Hand über die Innenseite des bestrumpften Oberschenkels der anderen.

      Für einen Augenblick herrschte Schweigen.

      »Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich dir etwas zum Spielen besorge«, lächelte die Blonde.

      ***

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      Kapitel 2

      »Oh, hallo! Sie sind sehr früh dran! Warten Sie bitte einen Moment, ich lasse Sie sofort herein!« Warm und sanft klang die weibliche Stimme durch den Lautsprecher der Gegensprechanlage.

      Dederike trat einen Schritt zurück und spähte durch das imposante schmiedeeiserne Doppeltor zum Haus dahinter.

      Es war ebenerdig und makellos eingebettet in die Hügel, mit Blick auf die Außenbezirke Amsterdams, und von einer hohen gekalkten Mauer umgeben. Es sah sehr modern und sauber aus, irgendwie kantig und an eine Festung erinnernd, die keinen Hauch von Komfort verriet.

      Nach einigen Sekunden begannen sich die beiden Flügel des Tores zur Seite zu öffnen, angetrieben von einem unsichtbaren Mechanismus, der irgendwo in den aufragenden Seitenpfeilern versteckt war.

      Dederike atmete noch einmal kräftig durch. Dann schritt sie den langen Weg zur großen, einschüchternden Tür des Hauses hinauf. Dabei presste sie ihre Handtasche fest an sich. Plötzlich verspürte sie eine gewisse Nervosität und Besorgnis. Ich brauche diesen Job so dringend, dachte sie bei sich. Ich darf das einfach nicht vermasseln.

      Als sie näherkam, schwang die Tür auf und eine Frau trat heraus, um sie zu begrüßen. Es war eine zierliche Brünette mit Porzellanhaut und zarten Gesichtszügen. Sie trug ein helles Sommerkleid mit einem hübschen Blumendruck, dessen Träger um ihren schlanken Hals gebunden waren. Schulter und Rücken waren frei und ihre blasse, makellose Haut war zu sehen. »Hello!«, grüßte sie freundlich. Ein warmes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Je moet Dederike zijn?[3]«

      Dederike holte tief Luft. »Ja, ik ben Dederike de Jong[4]. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.« Sie streckte ihre schmale Hand aus, und als ihr Gegenüber sie nahm, zitterte sie ein wenig. »Wir haben miteinander telefoniert?«, fügte sie direkt hinzu, um ihre

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