Die STERNENKÖNIG - Saga. P.K. Stanfay

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Die STERNENKÖNIG - Saga - P.K. Stanfay

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Ihr kennt ja die alte Prophezeiung.“

      Xegonia nickte. „Wird das Geschlecht der STERNENKÖNIGE ausgelöscht, verdunkeln sich die drei Monde, das Reich des Lichtes hört auf zu existieren und die Absolute Finsternis wird die Herrschaft übernehmen“, sagte sie leise.

      „Richtig. Und deswegen habe ich eine Entscheidung getroffen“, fuhr Capron fort und machte eine bedeutungsschwere Pause.

      Xegonia wechselte einen Blick mit Angron, der nur verständnislos mit den Schultern zuckte.

      „Ich möchte, das Ihr Keldon und Lyrana zu euch nehmt, Frau Xegonia, und das ihr zusammen mit Angron die beiden zu guten und verantwortungsbewussten Erben der STERNENKÖNIGE erzieht.“

      Minutenlang herrschte absolute Stille in dem Raum, nur vom Knistern des Feuers unterbrochen.

      Dann schüttelte die Angesprochene langsam den Kopf. „Euer Ansehen ehrt mich, mein König, aber ich finde diesen Plan für unklug.“

      „Wieso das?“

      Xegonia erhob sich, trat an eines der Fenster und schaute auf die untergehende Sonne. „Enid ist zu nahe an Zathors Einflussbereich und es wäre nur eine Frage der Zeit, wann er herausfinden würde, wo die beiden sind. Und meine Macht ist der seinen bei weitem nicht so gewachsen, das ich ihnen genügend Schutz geben könnte.“

      „Und wäre es nicht auch besser, wenn Ihr, statt meiner, mit Euren Kindern die Stadt verlasst?“ warf Angron ein.

      „Ich werde nicht wie ein geprügelter Hund den Schwanz einziehen und meine Untertanen im Stich lassen“, antwortete Capron abweisend. „Das weißt du ganz genau.“

      „Ich hätte da einen anderen Vorschlag “, meldete sich Xegonia wieder zu Wort.

      „Und der wäre?“ brummte Capron etwas mürrisch.

      „Schickt die beiden unter sicherem Schutz zu Magilos.“

      „Dem Alten der Berge?“ Capron rieb nachdenklich sein Kinn.

      „Er wohnt weit weg auf dem Gipfel des Egerid und steht unter dem Schutz der Berserker. Zudem wäre er ein viel besserer Lehrmeister für eure Kinder wie ich.“

      „Hm.“ Der König überlegte. Dann füllte er einen Becher mit Wein und nahm einen langen Schluck. Schließlich stand er entschlossen auf, trat auf Angron zu und sah ihm fest in die Augen.

      „Xegonia hat recht. Ich halte das auch für die beste Lösung und Ihr seid der einzige, dem ich uneingeschränkt vertraue.“ Er packte ihn an den Schultern und sagte in beschwörendem Ton: „Das Überleben der Mondwelt hängt von Euch ab. Bringt Keldon und Lyrana sicher zu Magilos. Überbringt ihm meine untertänigsten Grüße mit der Bitte, die beiden aufzuziehen und zu würdigen Nachkommen der STERNENKÖNIGE zu erziehen. Berichte ihm, welch dunkle Wolken sich über unserer Welt zusammenbrauen. Er wird wissen, was zu tun ist.“ Erst jetzt ließ er ihn wieder los. „Willst du das für mich und unser aller Wohl tun?“

      Angron neigte ehrerbietig den Kopf und führte die rechte Faust zum Herzen. „Nichts und niemand wird mich davon abhalten, euren Auftrag auszuführen“, sagte er einfach.

      „Gut.“ Capron nickte und klopfte ihm dankend auf die Schulter. „Nimm zwei deiner besten Soldaten und die besten Pferde. Zuniga wird euch begleiten und die Kinder auf der Reise betreuen. Verlasst Astragol morgen in aller Frühe durch die geheime Pforte an der Flussseite. Ich und die Stadt werden so lange wie möglich versuchen, den Feind aufzuhalten, damit ihr einen genügend großen Vorsprung habt.“

      Die beiden nickten einverstanden.

      „So geht jetzt und bereitet alles vor“, entließ sie der König.

      Nachdem sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, wandte sich Capron an Xegonia. „Ich hätte trotzdem noch eine Bitte an Euch.“

      „Wenn es in meiner Macht liegt, helfe ich gern“, antwortete die Angesprochene mit einem Lächeln.

      Er ging an ihr vorbei zum Kamin und griff oben links hinein. Was er da machte, war nicht zu ersehen, doch plötzlich sprang ein Fach aus der Seite heraus. Er holte ein in ein Tuch gewickeltes längliches Bündel heraus, drückte das Fach wieder zu und legte es auf den Tisch.

      „Was ist das“, fragte Xegonia und trat zu ihm.

      Capron schlug das Tuch auseinander und ein silbernes Kästchen wurde sichtbar, auf dessen Deckel das Zeichen der STERNENKÖNIGE eingraviert war. Er klappte ihn auf und Xegonia beugte sich neugierig darüber. Eingebettet in rotem Samt lagen die Miniaturausgaben eines Schwertes, eines Bogens und eines Köchers mit Pfeilen darin.

      „Ist es das, was ich denke?“ flüsterte sie.

      Capron nickte. „LUNAR, Schwert des Lichtes und SOLAN, der Sonnenbogen.“

      „Die magischen Waffen der STERNENKÖNIGE“, sagte Xegonia ehrfurchtsvoll. „Aber warum zeigt ihr mir sie?“

      „Ich möchte, das ihr sie mit euch nehmt und gut versteckt.“

      Der König schloss das Kästchen und wickelte es wieder ein. „Zathor wird ganz Astragol auf den Kopf stellen, um in ihren Besitz zu kommen. Das sie sich tatsächlich irgendwo in Enid befinden, darauf wird er bei all seiner Schlauheit nicht kommen.“

      „Und was soll mit ihnen dann weiter geschehen?“

      „Wenn die Zeit gekommen ist, werden die rechtmäßigen Besitzer Anspruch darauf erheben und ihr werdet sie ihnen übergeben.“

      Er schaute bei diesen Worten zu den beiden Kinderwiegen.

      „Und wie ...“, setzte Xegonia zu einer neuen Frage an.

      „Das Wie lasst meine Sorge sein“, unterbrach sie Capron sanft und lächelte. Dann übergab er ihr das Bündel. „Gebt dieses Geheimnis niemandem preis“, sagte er beschwörend, „außer ihr vertraut ihm, wie Euch selbst.“

      „Ich werde es hüten wie meinen Augapfel“, versprach die Weiße Hexe von Enid. „Ihr könnt euch auf mich verlassen.“

      „Sehr gut.“ Der König atmete hörbar erleichtert auf. „Werdet Ihr gleich nach Hause aufbrechen?“ fragte er dann.

      „Nein.“ Xegonia schüttelte den Kopf. „Ich habe Eurem Medicus versprochen, ihm noch bei der Versorgung der Verwundeten zu helfen. Deswegen würde ich Euch jetzt gern verlassen, wenn Ihr erlaubt.“

      Capron nickte verstehend und verabschiedete sie, nicht ohne sich bei ihr noch einmal herzlich zu bedanken.

      Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ging er zum Tisch und griff nach dem halbvollen Becher. Doch statt zu trinken, überlegte er es sich anders und stellte ihn wieder hin. Er ging zu den Kinderwiegen und sah die Babys sinnierend abwechselnd an. „Ihr habt euch wahrlich den schlechtesten Zeitpunkt für den Start eures Lebens ausgesucht. Erst verliert ihr eure Mutter und jetzt steht der schlimmste Feind, den die Mondwelt hat, vor den Toren unserer Stadt.“ Er seufzte. „Aber wenn es den Göttern gefällt, uns solchen Prüfungen zu unterziehen, müssen wir es eben hinnehmen.“ Nach einigen Sekunden des Überlegens streifte er seine Kette über den Kopf und nestelte das daran befindliche Amulett ab. „Vielleicht kann euch das hier eine Hilfe sein.“ Er murmelte

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