Die STERNENKÖNIG - Saga. P.K. Stanfay

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Die STERNENKÖNIG - Saga - P.K. Stanfay

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zu ihm und schüttelte ihn an den Schultern. „Zwei Körbe - zwei Kinder!“

      „A - aber“, stammelte der. „Von Kindern war doch keine Rede.“

      „Du bist und bleibst ein Dummkopf.“ Der Dunkle Lord wandte sich von ihm ab. „Warum wird Capron wohl seinen besten Krieger kurz vor der entscheidenden Schlacht weggeschickt haben? Bestimmt nicht ohne triftigen Grund.“

      Er stieg das Podest wieder hinauf und drehte sich um. „Lass meine Bluthunde von der Leine und schick ihnen einen Trupp Canuiden hinterher. Sie sollen die Flüchtigen finden, töten und mir die Kinder bringen. Lebend - verstehst du?“

      „Wie ihr wünssst, mein Gebieter.“ Krr verbeugte sich und eilte hinaus.

      Jetzt sichtlich zufriedener als noch vor ein paar Minuten füllte Batok seinen Becher wieder. „Es sieht so aus, als ob ich doch noch die Erwartungen meines Meisters erfüllen sollte“, murmelte er und ein diabolisches Grinsen überzog seine Züge.

       III

      Sieben Tage war Angron nun schon mit seinem kleinen Gefolge und den beiden Kindern seit dem Verlassen Astragols unterwegs. Sie waren stetig dem Lauf des Großen Flusses in Richtung Süden gefolgt. Rast machten sie nur, um die Kinder zu versorgen und die Pferde kurz verschnaufen zu lassen.

      Unerbittlich trieb Angron sie vorwärts, besonders seit dem Tag, an dem er zufällig zurückschaute und in weiter Ferne die schwarze Qualmwolke am Himmel bemerkte. Sein Herz krampfte sich zusammen in dem Wissen, das Astragol gefallen war und mit der Stadt sein König und alle seine alten Kampfgefährten. Gleichzeitig ahnte er, das die Häscher des Dunklen Lords nicht mehr lange auf sich warten lassen würden.

      Sie waren die ganze letzte Nacht lang geritten. Die Kinder, durch das sanfte Wiegen auf den Pferderücken tief eingeschlummert, wurden jetzt vor Hunger wach und machten diesem Drang lauthals Luft.

      Auf einer kleinen, erhöhten und spärlich bewaldeten Landzunge ließ Angron halten und das Lager aufschlagen. Die Amme Zuniga versorgte die Kleinen, ein Soldat kümmerte sich um die Pferde, während der andere Feuer machte und ein karges Frühstück zubereitete.

      Angron stand mit verschränkten Armen am Rand des kleinen Hügels und starrte nachdenklich in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Die Pause kam ihm ganz gelegen, da er sich über ihren weiteren Weg klar werden musste.

      Sie waren jetzt kurz vor den ersten Ausläufern des Mossoc-Gebirges, wo er auf dem Gipfel des Egerid Magilos, den Alten der Berge, zu finden hoffte. Dem Astron konnten sie nun nicht mehr folgen, da er sich einige Wegstunden flussabwärts gabelte. Der eine Arm führte nach Westen, der andere floss zwar noch in ihre Richtung, aber durch schwer begehbares Gebiet. Er musste nun zwischen zwei Routen wählen. Die eine führte nach Osten durch die äußeren Randgebiete des ehemaligen Reiches der Waldmenschen. Da diese von Batoks Horden geschlagen worden waren, wie er selbst ja miterleben musste, wusste Angron nicht, was sie dort erwarten würde. Die Wahrscheinlichkeit war aber groß, dort auf den Feind zu treffen. Blieb noch der südliche Weg durch das Gebiet der Lupoden, die von den Menschen Große Graue Wölfe genannt wurden. Angron hatte mit ihnen noch nie etwas zu tun gehabt und ihm war klar, das es dort auch nicht ganz ungefährlich werden konnte. Doch er erinnerte sich auch an die zahlreichen Gerüchte und Legenden die kursierten und davon berichteten, das gute Menschen nichts von ihnen zu befürchten hätten. Warum und wieso wusste niemand, aber die Lupoden sollten einen untrüglichen Instinkt dafür besitzen, sofort Gut und Böse zu erkennen.

      Von dort aus waren es noch gut vier oder fünf Tage bis nach Berror, der Hauptstadt der Berserker, mit denen König Capron schon immer in gutem Einvernehmen gestanden hatte. Nicht weit von Berror erhob sich dann der Gipfel des Egerid, dem Sitz von Magilos - seinem Ziel.

      Versunken in seine Gedanken nahm er die Bewegung erst gar nicht richtig war.

      Der dunkle Punkt kam schnell über die weite Ebene auf ihn zu.

      Aufmerksam geworden kniff er die Augen zusammen und spähte angestrengt in die Richtung. Aus dem großen Punkt wurden bald sieben kleinere.

      „Born! Keron! Kommt her! Schnell!” rief er. Die beiden Soldaten eilten herbei und folgten mit ihren Blicken dem ausgestreckten Arm ihres Anführers.

      „Sind das Wölfe?“ fragte einer.

      „Auf alle Fälle irgendwelche Tiere“, entgegnete der andere.

      „Weder noch“, erkannte Angron jetzt, was da heranstürmte. „Es sind die Bestien Batoks“, rief er. „Los, zum Feuer!“ Sie hetzten zurück, rissen jeder einen brennenden Scheit heraus und zogen ihre Schwerter.

      „Zuniga, versteck die Kinder!“ rief Angron.

      Aber es war schon zu spät! Wie schwarze Blitze schossen die sieben Bluthunde auf sie zu. Ihre Augen glühten wie rote Feuer und vor Mordlust troff ihnen der Geifer aus den aufgerissenen Schnauzen mit den sichelscharfen Zähnen. Einer stürzte sich sofort auf die Amme, während die anderen sechs paarweise auf die drei Männer zusprangen.

      Den einen schlitzte Angrons Schwert noch im Flug auf. Dann stieß er dem anderen die brennende Fackel in das aufgerissene Maul und schlug ihm den Kopf ab. Keuchend richtete er sich auf und sah zu seinen Gefährten. Sie hatten auch jeder einen der Hunde getötet, doch jetzt lag Born tot mit aufgerissener Kehle am Boden und über Keron, der sich mit letzter Kraft wehrte, waren die anderen beiden hergefallen.

      Angron stürmte auf sie zu, stieß dem ersten sein Schwert tief in die Flanke und schleuderte ihn zur Seite, wo er nach einigen Zuckungen verendete. Der zweite machte einen Satz zurück und verharrte mit gesträubtem Fell und tiefem Knurren.

      Ein kurzer Blick genügte Angron, um zu sehen, das für Keron jede Hilfe zu spät kam. Ohnmächtige Wut gegen diese Scheusale stieg in ihm hoch.

      Er griff an - oder wollte es zumindest. Denn in diesem Augenblick bekam er einen Stoß von hinten und ein irrsinniger Schmerz durchfuhr seine rechte Schulter. Er hatte das siebente der Monster vergessen, das die Amme angefallen und getötet hatte und dann abwartend den Kampf beobachtete.

      Jetzt war es Angron von hinten angesprungen und hatte sich in seine Schulter verbissen. Durch die enorme Wucht dieser Attacke wurde er nach vorn gestoßen und sein gezücktes Schwert stieß genau in den Rachen der vor ihm stehenden Bestie, die wie vom Blitz getroffen zusammenbrach. Dann fielen beide zu Boden und wälzten sich hin und her. Immer wieder biss der Bluthund zu, in dem Bestreben, Angrons Kehle zu erreichen und aufzureißen. Eine Schmerzwelle nach der anderen durchraste den Körper des Mannes. Krampfhaft versuchte er mit der rechten Hand seinen Dolch aus dem Gürtel zu ziehen, während er sich mit der linken gegen die Angriffe der Bestie wehrte. Wieder stieß der stinkende Rachen auf ihn zu. Instinktiv riss Angron den linken Arm hoch und das Untier vergrub seine Zähne darin. Genau in diesem Moment bekam er seinen Dolch frei und stieß zu.

      Einmal - zweimal - wieder und wieder, bis sich die Kiefer des Monstrums endlich lockerten und es mit einem letzten, schmerzvollen Jaulen zur Seite fiel. Völlig erschöpft ließ sich Angron zurückfallen - dann verlor er das Bewusstsein.

      Pochende Schmerzen ließen ihn langsam die Augen öffnen. Geblendet schloss er sie sogleich wieder. Die Sonne stand genau über ihm.

      ‚Es muss schon Mittag sein’, war sein erster Gedanke.

      Da überkam ihn die Erinnerung an die letzten Geschehnisse. „Die Kinder“, ächzte er. „Was ist mit den Kindern?“

      Mühsam

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