Die STERNENKÖNIG - Saga. P.K. Stanfay

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Die STERNENKÖNIG - Saga - P.K. Stanfay

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hatte viel Blut verloren und sein Körper fühlte sich an wie eine einzige große Wunde. Er wartete, bis der Schwindel vorüber war und stemmte sich erneut hoch. Schwankend sah er sich um, sah seine beiden getöteten Gefährten und die Kadaver der sieben Bestien, um die schon die ersten Fliegen surrten.Taumelnd ging er zum Lagerfeuer, das jetzt heruntergebrannt und kalt war. Ein kurzes Stück dahinter lag die tote Amme und nicht weit von ihr standen die beiden Bastkörbe - auf den ersten Blick völlig unversehrt.

      Er schleppte sich zu ihnen und ließ sich, völlig erschöpft von den wenigen Schritten, vor ihnen auf die Knie fallen. Er sah in zwei friedlich schlafende und dabei lächelnde Kindergesichter.

      „Den Sternengöttern sei Dank“, flüsterte er tonlos. Dann wurde er wieder ohnmächtig.

      Als er erneut die Augen öffnete war es schon später Nachmittag. Brennender Durst quälte ihn. Er wandte den Kopf hin und her und erblickte unweit von sich die abgenommenen Sättel. Er robbte mühselig dorthin, nestelte eine der Wasserflaschen ab und trank in langen, hastigen Zügen. Diese Erfrischung brachte ihn wieder zu klaren Gedanken und ihm wurde bewusst, das er den Auftrag seines Königs nicht mehr würde ausführen können.

      Er spürte, wie das Leben langsam aus ihm wich und das es mit ihm hier zu Ende ging.

      Aber was sollte mit den Kindern geschehen?

      Verzweifelt schaute er zu den Körben. Auf Hilfe war in dieser Einöde nicht zu hoffen. Und wer wusste schon, wen oder was Batok noch alles auf ihre Spuren gehetzt hatte?

      Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die ganze Zeit schon hatte er das Rauschen gehört, aber es nicht beachtet.

      Doch jetzt wusste er, was er zu tun hatte!

      Mit einer übermenschlichen Kraftanstrengung erhob er sich, griff die beiden Körbe und ging schleppenden Schrittes hinunter zum Flussufer. Dort, im Schatten einer mächtigen Kastanie, setzte er sie ab und verschnaufte kurz.

      Die Kinder waren aufgewacht, blieben aber ruhig. Als ob sie wüssten, um was es ging, sahen sie den Mann mit ernsten Augen an.

      Angron wandte sich dem Fluss zu.

      „Ihr Wassergeister des Großen Astron“, rief er, so laut er noch

      konnte. „Hiermit vertraue ich euch die beiden kostbarsten Leben auf dieser unserer Welt an. Im Namen der Sternengötter bitte und beschwöre ich euch - nehmt sie in eure Obhut, beschützt sie und tragt sie dorthin, wo sich gute Menschen ihrer annehmen.“

      Dann nahm er die zwei Körbe und setzte sie vorsichtig auf das Wasser. Sacht vor sich hinschaukelnd trieben sie langsam auf die Flussmitte zu und dann weiter flussabwärts.

      Unendlich müde ließ sich Angron am Fuß der Kastanie nieder und lehnte den Rücken gegen ihren Stamm. Er folgte den Körben mit seinen Blicken, bis sie außer Sichtweite waren.

      Als die Sonne unterging, streichelten ihre letzten Strahlen wie zum Abschied das leblose Gesicht eines tapferen und mutigen Kriegers.

      Die Wassergeister des Astron nahmen die ihnen übertragene Aufgabe eigentlich sehr ernst. Doch ihre spielerische Unbeschwertheit und Unbekümmertheit ließen sie manchmal etwas unaufmerksam werden. So kam es, das an der von Angron schon bedachten Flussgabelung die Körbe getrennt wurden. Der Korb mit dem Mädchen trieb in den westlichen Arm und der mit dem Jungen schwamm weiter Richtung Süden - einer ungewissen Zukunft entgegen.

      DAS FINDELKIND

       I

      „Uuaaahhh - es geht doch nichts über ein kleines Nickerchen nach der Jagd“, gähnte Kratos, der König der Großen Grauen Wölfe, und streckte sich ausgiebig.

      „Mir scheint, du wirst langsam alt, mein Lieber“, neckte ihn Karra, seine Gefährtin, die es sich neben ihm bequem gemacht hatte.

      Sie lagen auf einem kleinen Plateau, das wie der Pfeiler einer Brücke über den Astron ragte. Hier war der Fluss etwa zwanzig Wolfssprünge breit und strömte noch verhältnismäßig ruhig dahin. Weiter unten jedoch rückten die Felswände immer dichter zusammen und machten aus ihm ein reißendes Wildwasser, bis er schließlich über mehrere Stufen in die Tiefe stürzte und zu den gigantischen Wasserfällen von Pales wurde.

      Auf weiches, saftiges Gras gebettet und von den Strahlen der Morgensonne gewärmt, beobachteten Karra und Kratos ihren Nachwuchs. Die vier Welpen balgten sich unweit von ihnen um die Beute der letzten Nacht.

      Kratos unterschied sich in vielem von seinen Artgenossen. Er war nicht nur größer und stärker als alle anderen, er hatte auch als einziger von ihnen ein schneeweißes Fell. Diesen eigentlichen Nachteil machte er aber durch seine große Kraft, seine enorme Schnelligkeit und Geschicklichkeit, seinen Mut und vor allem durch seine Klugheit bei weitem wieder wett und sein Ansehen in der Gemeinschaft der Großen Grauen Wölfe wuchs von Jahr zu Jahr. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, das man ihn, als der alte König gestorben war, zum neuen wählte. Und es hatte schon viele Situationen gegeben, in denen er dieses Vertrauen rechtfertigen konnte. War er so schon mit seinem Leben ganz zufrieden, so hatte ihn Karra vor sechs Monaten zum überglücklichsten Wolf auf dieser Welt gemacht, indem sie ihm diese vier Racker da drüben geschenkt hatte. Und ganz besonders stolz war er darauf, das Korros, der Kräftigste des Wurfes, genau so ein weißes Fell hatte wie sein Vater.

      Doch seit einigen Tagen machte er sich auch große Sorgen. Vor einigen Nächten war ihm aufgefallen, das sich einer der Monde seiner Welt verdunkelt hatte und er konnte sich absolut keinen Reim darauf machen. Aber instinktiv ahnte er, das etwas geschehen sein musste, das auch für seine Gemeinschaft und seine Familie bedrohlich werden konnte. Also hatte er sofort Kundschafter in alle Himmelsrichtungen ausgeschickt. Und tatsächlich! Aggos, einer der Erfahrensten, den er in den Norden gesandt hatte, brachte neue Nachrichten. Und es waren keine guten!

      „Ein riesiges Heer finsterer Kreaturen ist in das Reich der STERNENKÖNIGE eingedrungen“, berichtete er. „Kreaturen, wie ich sie noch nie zuvor zu Gesicht bekommen habe. Von so einer so abscheulichen Aura von Bosheit und Mordgier umgeben“, er musste mehrmals niesen vor Abscheu und Ekel, „die ihr euch nicht vorstellen könnt. Ich habe ein großes Schlachtfeld gefunden. Viele, viele tote Menschen und Eindringlinge. Den Spuren nach müssen die Menschen die Schlacht verloren haben und sind geflohen. Ich nahm ihre Witterung auf, die mich direkt nach Astragol führte. Dort sah ich, wie sich das Heer der Fremden gerade aufstellte, um die Stadt anzugreifen. Ich wartete nicht weiter und bin auf dem schnellsten Weg wieder zurückgekommen, um euch zu berichten.“

      Wenn das alles stimmte, woran Kratos nicht einen Moment zweifelte, hatte ihn sein Instinkt nicht getrügt und es schien so, das auf die Großen Grauen Wölfe, und wahrscheinlich nicht nur auf sie, unruhige Zeiten zukommen würden.

      „Hast du das auch gerade gehört?“ unterbrach Karra plötzlich seine Gedankengänge. Sie war aufgestanden und hatte die Ohren gespitzt.

      „Was gehört?“ Kratos schaute sie irritiert an.

      „Da - wieder!“ rief sie aufgeregt.

      Jetzt vernahm er auch etwas und erhob sich ebenfalls.

      „Es klingt wie das Geschrei eines kleinen Menschenkindes“, sagte Karra und ließ ihre Blicke suchend umherschweifen. „Aber woher kommt es?“

      „Vom

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