Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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      Hans Nordländer

      Das Erbe der Ax´lán

      Die Bücher des Siebenkristalles - Teil 4: Die neun Drachen

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Beratung im Hauptquartier

       2. Geisterbeschwörung

       3. Eine ereignislose Etappe

       4. Die Durchquerung der Sümpfe

       5. Das Bergwerk der Ax´lán

       6. Begegnung mit der Vergangenheit

       7. Ein gewagter Aufstieg

       8. Im Hort der Drachen

       9. Eine überraschende Entdeckung

       10. Die Verwandlung

       11. Die »Sphäre« und die neun Drachen

       12. Durchs nördliche Päridon

       13. Wieder in Everbrück

       14. Eine Kutschfahrt im Nebel

       15. Von Geistern und Ungeheuern

       16. Eine schaurige Entdeckung

       Impressum neobooks

      1. Beratung im Hauptquartier

       Alben Sur starrte auf seinen Schreibtisch. Plötzlich hieb er donnernd mit seiner Faust auf die Tischplatte. Die beiden Priester, die an der gegenüberliegenden Wand standen, zuckten sichtbar zusammen. Alben Sur war nicht dafür bekannt, jähzornig und aufbrausend zu sein, sondern eher bedächtig und überlegt. Daher war sein ärgerlicher Ausbruch umso beeindruckender.

      „Wie konnten es ihnen nur gelingen, den Roboter zerstören“, murmelte er. „Und was ist mit ihm geschehen?“

      Auf einem Bildschirm hatten die Priester den Kampf mit den Beauftragten der Sinaraner verfolgen können. Die Kamera im Kopf des Roboters hatte gestochen scharfe Bilder geliefert. Doch übergangslos sahen sie nur noch ein weißes Flimmern und die Geräuschübertragung wurde von einem Augenblick zum nächsten unterbrochen. Das konnte nur bedeuten, dass die Maschine aus irgendeinem Grund ihren Dienst eingestellt hatte. Der Speicher im Hauptquartier des Ordens, in dem die Aufnahmen lagen, hatte einige Zeit später noch für den Bruchteil von Sekunden das Bild einer Scheune und die Gesichter von zwei Menschen aufgezeichnet, allerdings in einem ungünstigen Winkel und so unklar, dass keine Einzelheiten zu erkennen waren. Dann war die Verbindung endgültig abgerissen. Alben Sur war jedoch sicher, dass die beiden zur Gruppe von Meneas gehörten.

      Immerhin hatte der Roboter vor seiner Zerstörung regelmäßig seinen Standort gemeldet und so wussten die Priester, wo er sich zuletzt befunden hatte. Als einpaar Tage später zwei Priester, die Alben Sur losgeschickt hatte, um den Vorfall zu untersuchen, den Ort erreichten, fanden sie nur einige unbedeutende Bruchstücke der Maschine. Der Kopf und der Torso blieben unauffindbar. Keiner der Überreste erklärte den Verbleib des Roboters, aber immerhin sein Ende. Offensichtlich war er gesprengt worden, und dass die Sinaraner Meneas und seine Leute mit mancherlei Hilfsmitteln ausgestattet haben mussten, kam für Alben Sur nicht überraschend. Bei zukünftigen Einsätzen von ax´lánischen Maschinen musste er vorsichtiger sein. Sie waren sehr wertvoll und für den Orden unersetzlich.

      Zu diesem Zeitpunkt waren die Verbündeten der Sinaraner schon wieder einige Zeit unterwegs und blieben für eine Weile unauffindbar, im Gegensatz zu den Resten des Roboters, die es für immer taten. Von den Waldbauern auf dem Hof ganz in der Nähe erfuhren sie nur, dass die Fremden drei Tage zuvor weitergezogen waren. Tatsächlich hatten sie in der Scheune gelagert, aber was sie dort getan hatten, das wussten die Bauern nicht.

      Nach anfänglichem Misstrauen kamen die beiden Priester zu der Überzeugung, dass die Waldbauernfamilie nichts mit dem Verschwinden des Roboters zu tun hatte. Keineswegs überraschend wussten sie nicht einmal, was ein Roboter überhaupt war. Genauso sicher war aber, dass die Reiter mit irgendetwas herumexperimentiert hatten, das der Beschreibung der Maschine, welche die Priester den Bauern gaben, teilweise entsprach, schließlich war ihnen der merkwürdige Kopf durchaus aufgefallen. Aber alle Spuren hatten die Fremden bis zu ihrem Aufbruch wieder beseitigt.

      Mit diesen dürftigen Erkenntnissen kehrten die beiden Priester wieder zurück.

      Alben Sur bedauerte weniger den Verlust des Roboters, obwohl er allen Grund dazu gehabt hätte, und genauso wenig, dass sie die Gruppe vorübergehend aus den Augen verloren hatten. Er war ziemlich sicher, dass sie sich auf dem Weg zu den Eisbergen im Norden Gilgalens befanden, wo ein weiteres Fragment des Chrysalkristalles versteckt lag. Dieser Weg war weit, und es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis der Orden die Gruppe wiederentdeckt hatte. Was schwerer wog, war der Umstand, dass es Alben Sur bisher nicht gelungen war, sie von ihrem Unternehmen abzubringen.

      Anfangs hatten die Priester es damit versucht, ihr Furcht einzujagen. Alben Sur wusste um die Wirkung der Helfer, die dem Orden zur Verfügung standen. Er gestand sich ein, dass ihre Übergriffe zuweilen übertrieben hart vorgetragen worden waren, aber er hatte gehofft, es bei zwei oder drei Warnungen bewenden lassen zu können. Nach allem würden Meneas und seine Freunde gewiss nicht mehr davon zu überzeugen sein, aber er hatte keine Morde in Auftrag gegeben, obwohl ihm in letzter Zeit immer wieder das Verlangen danach kam. Bald zeigte sich die Unzuverlässigkeit der ausgesandten Häscher und ebenso die Hartnäckigkeit von Meneas und seinen Freunden. Der unglückliche Höhepunkt dieser Entwicklung war der ungewollte Tod der Azuranerin. Alben Sur musste zugeben, mit seiner Wahl der Mittel gescheitert zu sein, aber hätte er bei einem anderen Vorgehen mit der Einsicht der Beauftragten der Sinaraner rechnen können?

      Er hatte sie für schlichte Landsleute gehalten, wie es die meisten Zeitgenossen für ihn waren

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