Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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mussten weniger erfolgversprechend sein als handfeste Maßnahmen. Doch in mehr als diesem Punkt hatte er sich geirrt.

      Inzwischen hatte Alben Sur seine Meinung über die Gruppe ändern müssen. Nicht nur, weil ihr Vorgehen planvoller und entschlossener war, als er erwartet hatte. Sie benutzen auch ihre Hilfsmittel, die nicht von Elveran stammten, sehr wirkungsvoll.

      Und trotzdem - es musste einen Weg geben, sie von ihrem Tun abzubringen, bevor die Existenz Elverans in Gefahr geriet.

      Das zu vermeiden war Alben Surs wichtigstes Ziel, denn offensichtlich ahnten weder Meneas und seine Gefolgsleute, worauf sie sich eingelassen, noch schienen die Sinaraner zu wissen, mit welch einem Auftrag sie die Menschen losgeschickt hatten.

      Natürlich kannten die Sinaraner den Kristall und wussten, wie seine Macht vor Jahrhunderten gewirkt hatte, sie hatten ihn schließlich selbst nach Elveran mitgebracht, aber die Umstände auf diesem Planeten hatten sich seither verändert und die Folgen des Zusammensetzens des Chrysalkristalles konnten weitreichend, unerwartet und verheerend sein. Dass es so war, wusste Alben Sur, aber wie es genau kommen würde, konnte auch er nicht vorhersagen. Daher war es umso schwieriger, die Sinaraner und ihre Dienstboten davor zu warnen. Zumindest was die Sinaraner betraf, glaubte Alben Sur jetzt, eine Lösung gefunden zu haben.

      Alben Sur beruhigte sich ebenso rasch wieder, wie er aufgebraust war, und rang sich sogar ein Lächeln ab. Obwohl der Verlust des Roboters eine beachtliche Niederlage war, denn allzu viele dieser Maschinen hatten sie nicht, musste er diesem Meneas und seinen Leuten doch eine gewisse Achtung zollen, denn trotz all der Versuche des Ordens von Enkhór-mûl, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, hatten sie sich als erstaunlich standhaft erwiesen. Zweifellos waren sie alles andere als einfältig. Das hatten sie auf ihrem bisherigen Weg gezeigt. Sicher war auch Glück im Spiel, aber sie waren ebenso ausgefuchst, wie es schien. Dann wandte er sich den beiden Priestern zu.

      „Macht Vorschläge, Tarkas und Amonpa.“

      Zuerst schien es, als würden sich die beiden ein wenig ratlos anschauen, doch dann nickte Tarkas seinem Ordensbruder zu und gab ihm so zu verstehen, dass er sprechen sollte.

      „Also gut“, meinte Amonpa mit sicherer Stimme. „Um es kurz zu machen, warum sollten wir weiterhin versuchen, sie an ihrer Suche zu hindern?“

      „Weil ...“, Alben Sur zögerte. Diese Frage kam ihm ketzerisch vor, schließlich wussten die beiden, was auf dem Spiel stand. Er hoffte, dass sie sich die Frage wohlüberlegt hatten, und war gespannt auf ihre Schlussfolgerung. „Na schön, was schlagt ihr vor?“

      „Es ist offensichtlich, dass Meneas und seine Begleiter sich unseren Versuchen, sie aufzuhalten, bisher sehr erfolgreich widersetzt haben. Sicher half ihnen manch ein Zufall, und die Unterstützung der Sinaraner wird auch ihren Teil dazu beigetragen haben. Für uns dagegen gab es einige bedeutende Verluste, nicht zuletzt den des Roboters, den wir auf sie angesetzt hatten. Tarkas und ich sind nicht überzeugt davon, dass die Ergebnisse diesen Einsatz rechtfertigen. Schließlich sind unsere Möglichkeiten nicht unbegrenzt, besonders seit dem Unfall in den Drachenbergen, bei dem wir einen Großteil unserer ax´lánischen Hilfsmittel verloren haben.“

      „Das stimmt, aber bedenkt, welche Folgen es für uns und diese Welt hätte, wenn ihnen Erfolg beschieden sein sollte“, wandte Alben Sur ein. „Ich zweifle daran, dass Meneas und dieser Tjerulf ahnen, was sie damit anrichten würden, wenn es ihnen gelänge, den Kristall zusammenzusetzen. Sie glauben, wir wollen sie aus reiner Machtgier daran hindern, das zu tun.“

      „Woher sollen sie auch die Wahrheit kennen“, sagte Amonpa. „Die Sinaraner brauchen ihn, um ihre Körper zurückzubekommen. Da ist es nur verständlich, dass sie ihnen nicht die volle Wahrheit gesagt haben, falls sie diese überhaupt kennen. Ginge es nur darum, hätten wir auch keinen Einwand dagegen, dass die Sinaraner den Kristall erhalten, zumindest für die Dauer dieses Zweckes. Aber die Existenz unseres Planeten hängt davon ab, dass ihn außer uns niemand anderes in die Hände bekommt. Und ich glaube kaum, dass Meneas ihn uns übergeben würde.“

      Alben Sur dachte daran, wie sehr die Gruppe ihre Maßnahmen missverstanden haben musste. Gewiss hatte der Orden von Enkhór-mûl seit seines Bestehens gewisse Machtinteressen verfolgt und einige davon waren zweifellos verschwörerisch gegen die Herrscher Päridons gewesen, aber der Besitz des Erbes der Ax´lán rechtfertigte ein solches Vorgehen. Und der Tod ihrer Widersacher und derjenigen, die ihre Ziele gefährdeten, war unter den Umständen, von denen nur er und die kleine Zahl der Priester des Inneren Kreises wussten, vertretbar, wenn auch nicht immer wünschenswert und notwendig gewesen. Aber, und das war Alben Surs alleiniges Geheimnis, den wahren Zweck für die Schaffung des Ordens, kannte inzwischen außer ihm niemand mehr.

      Unverändert war der Orden bis in jene Tage das geblieben, was er immer war, eine geheime Gesellschaft. Dafür hatte der Innere Kreis, zu dem auch Amonpa und Tarkas gehörten, gesorgt. Aber von denen, die den Inneren Kreis einst gegründet hatten, lebte nur noch Alben Sur, denn unsterblich war auch von ihnen keiner.

      Zu verhindern, dass die sieben Fragmente zu dem Chrysalkristall zusammengefügt wurden, hatte jedoch einen völlig anderen Grund. Das Einzige, was ihn mit den Interessen des Ordens verband, war der Umstand, dass der Kristall unmittelbar mit den Ax´lán in Verbindung stand, wenn er auch nicht ihr ursprüngliches Eigentum war. In diesem Fall ging es jedoch um die Existenz des Planeten Elveran und allen Lebens auf ihm. In diesem Fall sah sich der Orden von Enkhór-mûl als Hüter dieser Welt. Nur, wie konnte Alben Sur Meneas und seinen Leuten und auch den Sinaranern diesen Unterschied klar machen.

      Alben Sur wunderte sich über sein Zögern, sie einfach umzubringen. Es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, zumal die Gefahr, die sie für den Planeten darstellten, wenn auch unbewusst, es rechtfertigen würde. Aber da gab es ein unerklärliches Hindernis, das ihn von diesem endgültigen Befehl abhielt.

      „Schon gar nicht, nachdem unsere Warnungen durchaus grob waren und eine der Frauen unglücklicherweise ums Leben kam“, hörte er Tarkas sagen.

      „Ja, das war unnötig, aber ist nun nicht mehr zu ändern.“

      „Wir kennen die Verstecke“, fuhr Amonpa fort. „Und wir wissen auch, dass manche Kräfte die Fragmente äußerst gut beschützen. Im Falle desjenigen in den Regenbergen sogar so gut, dass nicht einmal wir es hätten bekommen können. Umso rätselhafter ist es, dass es ihnen gelang. Trotzdem, diesen Zustand wollten wir aufrecht halten und es gäbe keine Schwierigkeiten, wenn die Fragmente nicht plötzlich gesucht werden würden. Das ändert die Lage.“

      „Vor allem, weil es ihnen bereits gelungen ist, drei Fragmente in die Hände zu bekommen und als Erstes dasjenige, was wir in unserem sicheren Besitz glaubten“, meinte Alben Sur mit leiser Stimme.

      „Du hast Recht, aber daran war unser Plan mit ihrer Entführung Schuld. Er war sehr gut bis auf die Tatsache, dass wir den Tunnel nicht wieder schließen ließen, weil wir auch Meneas noch in unsere Hände bekommen wollten.“

      „Was haltet ihr von diesem Tjerulf?“, fragte Alben Sur.

      Tarkas zuckte mit den Achseln.

      „Er und sein Freund sind wohl eher zufällig bei ihnen. Schwer zu sagen, was er vorhat. Er wird bestimmt über den Grund der Reise von Meneas und seinen Leuten unterrichtet sein, aber welche Absichten er selbst hegt, ist unklar. Möglicherweise ist es nur Abenteuerlust. Wie du weißt, hat er schon eigene Unternehmungen dieser Art durchgeführt, vielleicht verfolgt er keine eigenen Ziele.“

      „Ich bezweifle, dass es reine Abenteuerlust ist“, widersprach Alben Sur. „Und auch ihr solltet es besser wissen. Er war uns schon einige Male näher als er selbst ahnte und das bestimmt nicht

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