Wenn Vampire Tango tanzen. Heike Möller

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Wenn Vampire Tango tanzen - Heike  Möller

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Moment blickte Tobi sie irritiert an, dann erinnerte er sich an die Geschichte mit dem Tanzlehrer. Leise lachte er und schüttelte den Kopf.

      „Nein, Hanna. Ich möchte dir nur ein Gefühl für Musik und Rhythmus vermitteln. Und das geht barfuß am besten.“

      Hanna wurde rot. „Ach so. Na gut.“ Sie löste die Sandalen von ihren Füßen und stellte sie beiseite. Es war heute ziemlich warm gewesen, weshalb sie keine Strümpfe angezogen hatte, als sie nach der Arbeit kurz nach Hause gegangen war, sich frisch gemacht und ihre Tasche geschnappt hatte.

      Tobias stellte die Tasche ab. „Brauchst du noch etwas aus der Tasche?“

      „Nur mein Handtuch, wenn ich schwitze, meine Wasserflasche und ein Paket Taschentücher.“

      „Hast du Schnupfen?“

      „Nein. Ich möchte nur gewappnet sein, wenn ich losheulen muss.“ Sie hockte sich hin und kramte die genannten Sachen heraus. Als sie aufstand, sah sie in ein völlig verblüfftes Gesicht. „Was?“

      Tobias schüttelte sich, als ob er aus einer Trance erwachen würde. „So jemanden wie dir bin ich noch nie begegnet, Hanna“, gestand er.

      „Ist das gut oder schlecht?“

      „Verwirrend.“ Er drehte sich um, schlüpfte aus seinen Schuhen und öffnete die innere Tür, die zu dem Tanzsaal führte.

      Kapitel 5: „Lass dich einfach fallen!“

      Dieser Saal war deutlich kleiner als der Saal im Erdgeschoss. Es war lediglich eine Wand entfernt worden, aber auch hier befand sich an der gegenüberliegenden Seite eine Spiegelfläche und eine Ballettstange.

      >War so ´ne Stange auch in dem anderen Saal? <, fragte sich Hanna, die plötzlich wieder Panik bekam. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht zu hyperventilieren.

      Der Raum war etwas stickig und Tobi ging zu den Fenstern, die auf den Hof führten. „Was dagegen, wenn ich ein Fenster öffne?“

      „Nö!“ Hanna konnte jetzt nicht mehr verhindern, dass ihre Stimme vor Angst kiekste.

      >Scheiße! Das endet in einer Katastrophe!<

      Tobias öffnete ein Fenster und ging zu einer kleinen, aber modernen Stereoanlage, die auf der rechten Seite zwischen zwei Fenstern stand. Er drückte auf `Play´ und ein gleichmäßiger Rhythmus auf Pauken geschlagen erklang. Keine Melodie, nichts, was irgendwie an Musik erinnerte.

      Nur ein Rhythmus.

      Leichtfüßig kam Tobias auf Hanna zu, stellte sich hinter sie. „Okay. Beginnen wir mit ein paar kleinen Regeln.“

      „Regeln gibt es auch?“ Hanna blickte mit weit aufgerissenen Augen über ihre Schulter nach hinten. Ihr Mund war plötzlich staubtrocken und sie wünschte sich, etwas Wasser trinken zu können. Dummerweise hatte sie die Flasche zusammen mit dem Handtuch und den Taschentüchern gleich neben der Tür abgelegt.

      Tobias verkniff sich ein Schmunzeln und sah Hanna todernst an. Er konnte die Panik der Frau fühlen, ihre Angst riechen.

      Ihren Duft.

      Rasch verschloss er sich vor diesen Eindrücken und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe.

      „Regel Nummer eins: Bedingungsloses Vertrauen mir gegenüber. Ich weiß, was ich tue und wie ich es dir vermitteln kann. Also brauchst du mich nicht in Frage stellen, klar?“

      „Klingt ein wenig despotisch, findest du nicht?“ Hanna spürte einen Unmut, der sich auf den Weg vom Magen nach oben machte.

      „Regel Nummer zwei: Blöde Bemerkungen und Respektlosigkeit sind ab sofort einzustellen, solange du dich im Tanzunterricht befindest. Hinterher kannst du mir gerne Gemeinheiten an den Kopf werfen, aber hier drin habe ich das sagen. Klar soweit?“

      Hanna schnappte ein paar Mal, als ob sie etwas sagen wollte, aber der Blick aus den grün­braunen Augen bohrte sich regelrecht in ihre.

      „Okay“, sagte sie leise. „Alles klar.“

      „Regel Nummer drei: wenn du Schmerzen hast, ich meine richtige Schmerzen, sage mir sofort Bescheid. Ich will dich nicht unnötig quälen.“

      „Danke. Denk´ ich.“

      „Regel Nummer vier: Das Denken übernehme ich.“

      Hanna würgte sich eine bissige Bemerkung hinunter, nickte nur stumm. >Das bekommst du wieder!<

      „Gut. Stelle dich einfach hier hin. Ganz locker, lass die Arme schwer fallen, die Schultern. Nur stehen.“

      Hanna pustete kurz, stellte sich mit leicht auseinander stehenden Beinen hin und versuchte zu entspannen. Aber sie merkte, wie die Verkrampfung nicht aus ihren Schultern wollte. Sie schüttelte ihre Arme, bewegte die Schultern, atmete erneut durch.

      Tobias entging Hannas innerer Kampf nicht. Er legte seine Hände von hinten auf ihre Schultern. „Schließe die Augen. Vertrau mir.“

      Seine Stimme strich sanft an ihrem Ohr, die warmen Hände auf ihren Schultern fühlten sich wider Erwarten gut und vertraut an. Obwohl ihr Verstand sagte, sie solle die Augen gefälligst offen lassen, hörte sie auf eine innere Stimme, die ihr neu war.

      Hanna schloss die Augen.

      Und entspannte sich kurze Zeit später.

      „Sehr gut, Hanna. Und jetzt: atme. Ganz ruhig und gleichmäßig. Ein … und aus. Ein … und aus.“

      Tobias ließ seine linke Hand auf Hannas linker Schulter liegen. Die rechte strich langsam an ihren Arm hinab. Ihre Haut war kühl und leicht feucht. Die Schwüle des späten Frühlings ging auch an ihr nicht spurlos vorbei.

      „Immer weiter atmen. Höre deinem eigenen Atem zu. Ein … und aus. Ein … und aus.“

      Hanna hatte das Gefühl, dass Tobias´ Stimme in ihrem Kopf war und nicht an ihrem Ohr. Aber es fühlte sich gut an. Sie spürte, wie sie immer mehr entspannte, dabei sowohl ihrer Atmung als auch Tobis leiser, weicher Stimme zuhörte.

      „Ich werde jetzt meine Hand auf deinen Bauch legen. Du konzentrierst deine Atmung auf meine Hand. Ich will deine Atmung in meiner Hand fühlen.“

      Seine Hand glitt zwischen ihrem rechten Arm und der Taille nach vorn, ganz langsam. Seine Hand legte sich warm und leicht auf ihren Bauch oberhalb des Nabels.

      „Ein … und aus. Ein … und aus.“

      Hanna spürte die Hand, spürte, wie ihr Bauch sich seinem Rhythmus folgend in seine Hand dehnte und wieder entspannte.

      „Und jetzt lasse deine Atmung den Rhythmus folgen, den du von der Musik hörst.“

      Die Stimme wehte leise und warm in ihr Ohr. Hanna hörte plötzlich eine Musik im Hintergrund. Leise, mit dem gleichmäßigen, fast trägen Rhythmus der Pauken. Sie folgte dem Rhythmus mit ihrer Atmung, atmete in ihren Bauch, in Tobias´ Hand.

      „Gut

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