Wenn Vampire Tango tanzen. Heike Möller

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Wenn Vampire Tango tanzen - Heike  Möller

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      Tobias machte eine wedelnde Handbewegung. „Bitte einen kompletten Satz, Hanna.“

      Sie grinste. „Die bisherigen Tanzlehrer haben mir von Anfang an versucht, Schritte beizubringen. Du weißt schon, aufgemalte Füße auf dem Boden, die man nachlaufen muss.“

      Tobias grunzte etwas Unverständliches. „Dilettanten!“, kam letztendlich heraus.

      Hanna lag eine sarkastische Bemerkung auf der Zunge, aber sie verkniff sie sich. „Ich gebe gern zu, dass ich positiv überrascht bin.“ Sie ging zu ihrer Wasserflasche und gönnte sich einen großen Schluck.

      „Inwiefern?“

      „Ich habe nie ein Gefühl von Rhythmus vermittelt bekommen. Okay, in der Schule wurde beim Musikunterricht ein Metronom eingeschaltet. Aber das hatte eine eher einschläfernde Wirkung auf mich. Ich habe verschiedene Instrumente ausprobiert, und jedes Mal waren die Lehrer und die Mitschüler froh, wenn ich es wieder abgegeben hatte. Singen war die gleiche Katastrophe.“

      Tobias schüttelte den Kopf und ging zu der Stereoanlage. „In jedem Menschen steckt ein Hauch von Musikalität. Es braucht den richtigen Schlüssel, um aus dem Hauch eine Brise oder einen Orkan zu machen. Du liebst doch Musik, nicht wahr?“

      Hanna nickte. „Na klar! Ich höre die ersten Sekunden eines Liedes im Radio und ich weiß, welches Lied es ist und wer es singt. Selbst die Unterschiede zu den Coverversionen habe ich schnell raus. Aber sobald ich anfange mitzusingen ….“

      Tobias grinste. „Komm. Lass uns noch mal den Walzer tanzen. Fühle dich wieder in den Rhythmus hinein.“

      Hanna schraubte die Wasserflasche zu und stellte sie wieder hin. Dann ging sie in die Mitte des Saales zurück und wartete auf Tobias, der sich ihr mit federnden Schritten näherte, nachdem er erneut die `Play´-Taste gedrückt hatte.

      „Darf ich bitten?“ Er reichte ihr die rechte Hand, die sie mit einem schiefen Lächeln ergriff. Langsam, und dieses Mal mit geöffneten Augen, ließ Hanna sich von dem Rhythmus wieder mittragen.

      Hanna saß mit dem Rücken an der Wand neben der Tür gelehnt. Auf ihren Knien hatte sie ihren Terminkalender, in der Hand einen Stift. Das Handtuch lag um ihren Nacken.

      Tobias kam aus einem Raum, der hinter der Spiegelwand lag. Er hatte zwei kleine Flaschen Mineralwasser dabei.

      „Danke.“ Hanna nahm ihm eine Flasche ab und stellte sie neben sich. Sie hatte gerade ihre Wasserflasche ausgetrunken und hatte im Moment keinen heftigen Durst mehr.

      Tobias setzte sich neben sie und überkreuzte seine Beine an den Knöcheln. Nachdenklich öffnete er die Flasche und trank mehrere Schlucke.

      „Was glaubst du, wie oft müssen wir üben?“ Hanna sah ihn von der Seite her an. Kleine Schweißperlen glänzten an seiner Schläfe und auf der Nase, ansonsten wirkte er aber nicht sehr angestrengt.

      Sie hingegen war fix und fertig. Sie freute sich schon jetzt auf den morgigen Muskelkater.

      „Wenigstens zweimal die Woche. Jeweils zwei Stunden. Und Hausaufgaben für dich.“

      Überrascht klappte ihr die Kinnlade herunter. „Hausaufgaben?“

      Tobi nickte. „Ich gebe dir ein paar CDs mit, die du dir abends, wenn Lyssa im Bett ist, anhören solltest. Lege dich dann flach auf den Boden, konzentriere dich auf die Rhythmen und atme mit den Rhythmen mit. Dabei legst du dir deine Hände auf den Bauch.“

      „Oh! Okay, das klingt … machbar.“

      „Wir könnten jeden Dienstag zusammenkommen. So wie heute. Wie sieht es da bei dir aus?“

      Hanna blätterte in ihrem Terminkalender. „Alles frei bis zur Hochzeit. Dienstag ist gut. Ich muss nur meine Mutter für diese Tage als Babysitter gewinnen.“

      „Stellt das ein Problem dar?“ Tobi winkelte seine Beine an und legte die Arme auf seine Knie. Dann blickte er Hanna von der Seite an.

      „Nö. Glaube ich nicht. Welcher Tag würde noch für dich passen?“

      Tobias überlegte kurz. „Samstag. Zwischen 12 und 14 Uhr.“

      „Ich muss mal sehen, was ich dann mit Lyssa mache.“ Sie blätterte kurz in ihrem Kalender. „Am 18. Juli habe ich Dienst.“

      „Was arbeitest du eigentlich? Ich habe dich das damals, glaube ich, nicht gefragt.“

      „Ich bin Apothekerin.“

      Tobi grinste plötzlich. „Ich sollte dich vielleicht lieber nicht ärgern, sonst verabreichst du mir noch Rizinusöl oder so was.“

      „Interessanter Gedanke. Aber es gibt andere Methoden, um sich für Gemeinheiten zu rächen.“ Hannas Augen blitzten schelmisch.

      „Möchte ich das wissen?“

      „Nein!“, sagte Hanna mit Bestimmtheit.

      Tobias lachte ein trockenes, kehliges Lachen. „In Ordnung. Was hältst du davon, wenn du Lyssa am Samstag mitbringst? Ich habe einen Kindertanzkurs, der von 12 bis 13.30 Uhr geht. Vor einem Monat hat der Kurs erst begonnen und die Altersklasse ist von sechs bis zehn. Vielleicht macht es ihr Spaß!“

      Hanna klopfte mit ihrem Kugelschreiber an ihre Lippe. „Na gut. Aber ich bezahle Lyssas Stunden.“

      Tobias nickte. „Einverstanden. Fangen wir gleich diesen Samstag an. 12 Uhr hier im Studio. Der Kindertanzkurs ist eine Etage tiefer im Saal 2. Ich kläre das mit Silke, die den Kurs leitet und dann kann es losgehen.“

      Hanna notierte es sich in ihrem Kalender.

      „Danke, Tobi.“

      „Wofür?“

      „Du hast mir die Panik genommen. Ich habe immer noch Angst, aber die Panik ist weg.“ Sie griff nach der Wasserflasche und öffnete sie.

      „Auf den Fortschritt!“, sagte Tobias und hielt seine Wasserflasche zum Anstoßen hin.

      Hanna kicherte kurz auf. „Auf den Fortschritt!“ Sie stieß mit Tobi an.

      „Gibst du mir deine Telefonnummern, falls irgendwas mal dazwischen kommen sollte?“, fragte er nach einigen Augenblicken des Schweigens.

      „Gern.“ Hanna schlug die letzte Seite ihres Kalenders auf. Dort waren die Seiten für Notizen. Rasch schrieb sie ihre Festnetz- und Handynummer auf, riss das Papier aus dem Kalender und gab es Tobias. „Kann ich dich was fragen?“

      Er grinste. „Tust du doch schon.“

      Hanna verzog das Gesicht. „Schlaumeier!“

      Tobias kicherte leise. „Schieß los.“

      „Wohnst du auch in diesem Haus?“

      Er nickte und zeigte mit dem Finger nach oben. „Willst du die Wohnung sehen?“

      Aus irgendeinem Grund wurde Hanna unruhig. „Ähm … heute nicht.“ Sie

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