Wenn Vampire Tango tanzen. Heike Möller

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Wenn Vampire Tango tanzen - Heike  Möller

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Helena funkelte Jan kurz an. >Sie hat lediglich ein verdammt gutes Gedächtnis für solche Nichtigkeiten!<

      >Sie ist nachtragend!<, bestätigte Jannik unbekümmert.

      Tobias seufzte schwer, dann stand er auf, ging auf Hanna zu und kniete sich vor ihr auf den Boden. Hanna riss die Augen auf und war bemüht, ihre Kinnlade unter Kontrolle zu halten. >Was kommt denn jetzt?< Sie spürte, wie eine Panikwelle in ihr hochstieg.

      „Hanna, es tut mir aufrichtig Leid, wie ich mich benommen habe.“

      Tobias kniete auf einem Knie, das andere Bein war angewinkelt und stand auf dem Fuß, wie ein Ritter, der vor seinem König kniete. Seine Arme hingen links und rechts herab, die Handflächen straff geöffnet. Fest sah er in Hannas braune Augen, die ihn misstrauisch ansahen.

      „Du hast mir nur geholfen und ich habe mich wie ein Schuft benommen. Es gibt keine adäquate Entschuldigung, ich kann nur hoffen, dass du mir verzeihst.“

      „Ähm ….“ Hanna war irgendwie überfordert.

      „Mama, was hat Tobi denn gemacht, weil er sich bei dir entschuldigt?“ Lyssas unschuldige Kinderstimme riss Hanna aus ihrer Lethargie. Doch bevor sie antworten konnte, drehte sich Tobias zu Hannas Tochter um.

      „Ich habe deiner Mutter Unrecht getan. Als wir uns kennen lernten, ging es mir nicht gut und ich bin umgefallen. Deine Mutter hat mit geholfen, wollte sogar, dass ein Arzt kommt. Aber ich wollte keinen Arzt, reagierte unhöflich und undankbar. Ich war sehr gemein zu deiner Mutter. Und das tut mir wirklich sehr, sehr Leid!“

      Verlegen rückte Hanna ihre Brille zurecht. Sie war stark kurzsichtig und normalerweise saß die Brille immer perfekt. Aber sie hatte das Gefühl, das die Brille ausgerechnet jetzt schief saß. „Ist schon gut. Ich meine, vergessen und vergeben. Ich bin nicht nachtragend!“ Sie merkte, dass ihr Gesicht tiefrot sein musste. Es glühte nämlich.

      >Von wegen!<, dachte Jan und steckte sich ein Stück Käsekuchen in den Mund. Für seinen offenen Gedanken an Helena und Tobias bekam er einen ziemlich unsanften Rippenstüber von seiner Freundin. Jan gab keinen Laut von sich und zuckte auch nicht zusammen, dafür sendete er einen Gedanken, der nur für Helena bestimmt war.

      >Mein Schatz, dafür werde ich dich nachher bestrafen!<

      Helenas Augen gingen auf Halbmast. >Mit Handschellen?<

      Tobias konnte die Gedanken seiner beiden Freunde nicht empfangen, spürte aber eine plötzliche erotische Anspannung und musste grinsen. >Hört auf! Ich werde sonst rot!<

      „Der Beginn einer Freundschaft?“, fragte er gleichzeitig Hanna und lächelte sie sanft an.

      „Vielleicht“, antwortet sie schnippisch und widmete sich wieder ihrem Kuchen und dem Kaffee. Dabei erhaschte sie den Blick ihrer Mutter, die sich eine Serviette vor den Mund presste. Offensichtlich versuchte Monika im Moment alles, um nicht lauthals zu lachen.

      „Ich stehe nicht auf, bevor wir uns nicht versöhnlich die Hände gereicht haben.“ Tobias streckte ihr mit einem feierlichen und ernsten Gesichtsausdruck die Hand entgegen.

      Perplex starrte Hanna auf die Hand. Es war eine relativ kleine Hand, mit eher kurzen, aber kräftigen Fingern. „Das ist doch lächerlich!“, stieß sie hervor.

      „Wie du meinst.“ Tobias faltete seine Arme über dem nach oben gerichtete Bein und wartete.

      „Das meinst du ernsthaft, oder?“ Hanna glotzte in grünbraune Augen. Monika konnte sich nicht länger beherrschen und kicherte ungehalten, Lyssa grinste über beide Backen.

      >Tobi! Du blamierst meine Freundin!<

      >Sie hat angefangen, Helena. Sie ist am Zug!< Dabei sah er weiterhin ruhig in Hannas braune Augen.

      Diese warmen braunen Augen, die ihn vor drei Monaten so gefesselt hatten. Er hatte sich gern mit ihr in der Diskothek unterhalten. Schnell erkannte Tobias, dass er eine warmherzige, kluge und selbstbewusste Frau vor sich hatte, die mit beiden Beinen fest im Leben stand. Von Anfang an kam sie weder als Mitternachtssnack noch als One-Night-Stand in Frage.

      „Okay!“ Hanna warf ihre Hände kurz in die Luft, drehte sich Tobias wieder ganz zu. Dann holte sie tief Luft und reichte ihm die Hand. „Ich verzeihe dir und biete dir eine Versöhnung an. Könntest du jetzt bitte wieder aufstehen, das ist wirklich peinlich!“

      Tobias ergriff Hannas Hand und drückte sie sanft. Dabei schmunzelte er, was zur Folge hatte, dass sich ein kleines Grübchen auf der rechten Wange bildete.

      >Scheiße!<, dachte Hanna beim Anblick des Grübchens. >Ich bin in Schwierigkeiten!<

      Dann sah sie in seine Augen und war bestürzt. Unter der höflichen und charmanten Oberfläche entdeckte sie eine tiefe Traurigkeit. Melancholie und Schwermut Einsamkeit.

      >Tobi! Sie ist tabu!<

      Dieser Gedanke von Helena überraschte Tobias. >Ich habe nicht vor, mit ihr etwas anzufangen. Ich will nur nett zu deiner Freundin sein.<

      >Gut. Falls du ihr wehtun solltest, reiße ich dir den Kopf ab, klar?<

      Tobias erhob sich aus seiner knienden Position und blickte Stirn runzelnd zu Helena. >Ich habe verstanden, Helena.<

      „So, wenn alle Positionen geklärt sind können wir jetzt zum Wesentlichen kommen.“ Jannik schob seinen Teller beiseite und trank den letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und legte seinen Arm um Helena, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn.

      >Bleib ruhig, Schatz. Tobi wird Hanna nichts tun. Er schätzt sie, das erkenne ich an seiner Haltung.<

      >Tut mir Leid, Jan. Ich habe schon immer so ´ne Art Beschützerinstinkt Hanna gegenüber gehabt.< Sie kuschelte sich an Jans Halsbeuge. >Entschuldige, Tobi. Ich habe es eben übertrieben. Kommt nicht wieder vor.<

      Tobias lächelte. „Schon gut, Helena.“

      Hanna blickte verwirrt von Helena zu Tobias, verstand nicht, worauf Tobias gerade geantwortet hatte.

      „Ihr zwei habt uns doch nicht ohne Grund für heute eingeladen.“ Tobias steckte sich eine Gabel voll mit Käsetorte in den Mund. „Um was geht es?“

      Lyssa schnippte ihn auf den Arm. Überrascht sah Tobias das Kind an.

      „Wofür war das denn?“ Dummerweise sprach er immer noch mit vollem Mund und Lyssa schnippte ihn erneut.

      „Man redet nicht mit vollem Mund!“

      Helena, Jannik und Monika bekamen einen heftigen Lachanfall, während Hanna auf ihrem Stuhl vor Scham immer tiefer sank. Tobias sah Lyssa immer noch verblüfft an, wollte etwas sagen, verkniff es sich aber im letzten Moment. Rasch schluckte er den Kuchen hinunter und spülte mit Kaffee nach.

      „Hat dir deine Mutter etwa auf diese Art beigebracht, nicht mit vollem Mund zu reden?“

      „Klar. Davor hat sie immer versucht, es mir mit Worten abzugewöhnen. Hat nicht geklappt. Jetzt mache ich das nur noch sehr selten und schnippe mich dann selbst, wenn ich es merke.“

      Tobias

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