Wenn Vampire Tango tanzen. Heike Möller

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Wenn Vampire Tango tanzen - Heike  Möller

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werde mit dir bestimmt nicht über Kindererziehung diskutieren!< Hannas Augen blitzten Tobi an und sie gab keine Antwort.

      „Beruhigt euch, in Ordnung?“ Helena merkte, dass in Hanna die Anspannung wieder wuchs. „Jan und ich möchten euch etwas mitteilen.“

      Hanna sah ihre Freundin neugierig an. „Schieß los!“

      „Wir haben beschlossen zu heiraten.“

      Ein dicker Kloß legte sich in Hannas Magen und weitete sich aus.

      „Na endlich!“ Tobias griff über den Tisch und gab Jan eine High-Five. Der Bräutigam strahlte über das ganze Gesicht.

      „Kann ich Blumen streuen?“, fragte Lyssa.

      „Klar doch. Darauf bestehe ich sogar.“ Helena strahlte ihr Patenkind an.

      „Das ging aber schnell!“, sagte Monika, strahlte aber ebenfalls. „Aber wenn ihr beide euch liebt, warum nicht? Habt ihr schon einen Termin?“

      Helena blickte zu Hanna, die bisher gar nichts gesagt hatte. Die Freundin war blass und starrte sie nur an. Die Lippen wirkten zusammengekniffen.

      „Hanna?“

      Hanna räusperte sich. „Oh, ich … gratuliere euch. Ehrlich. Ich muss das nur kurz verdauen.“

      Ein betretenes Schweigen machte sich plötzlich breit und Hanna fand die Situation unerträglich.

      „Also, dann erzählt doch mal, wann und wo ihr heiraten wollt. Ich muss das wirklich nur in meinen Kopf kriegen, alles in Ordnung.“ Hanna setzte ihr Apotheker-Lächeln auf und sah ihrer Freundin in die Augen.

      „Wir wollen am 14. August standesamtlich und am 15. August kirchlich heiraten.“ Jannik nahm die Hand seiner Verlobten und führte sie an seine Lippen. Dabei sah er sie so zärtlich an, dass Hannas Bedenken einfach verflogen. Der Mann liebte Helena wirklich.

      „Das heißt, ihr habt das Aufgebot schon bestellt“, stellte Monika fest.

      „Ja. Haben wir. Wir wissen auch schon, in welcher Kirche wir heiraten wollen, wie der Gottesdienst in etwa laufen soll und wo wir dann anschließend feiern wollen.“ Helena fixierte immer noch Hannas Gesicht. „Ich bin griechisch-orthodox und Jan ist evangelisch. Also wird es einen ökumenischen Gottesdienst geben, der beiden Religionen zu Gute kommt.“

      „Wow.“ Tobias lehnte sich zurück und grinste. „Das ist doch sehr modern und großartig.“

      „Wir wollen, dass du, Hanna, und du, Tobias, unsere Trauzeugen seid.“ Jannik sah die beiden fragend an. Bittend.

      Hanna klappte die Kinnlade herunter und sie vergaß zu atmen. „Oh.“ Es war ein überraschtes Quieken, das ihren Mund verließ.

      „Es wird mir eine Ehre sein, Jan.“ Tobias strahlte seinen Freund an. >Damit ehrst du mich, mein Freund. Du ahnst nicht, wie sehr du mich damit ehrst!<

      Jan lächelte seinen Freund milde an. >Von allen meinen Freunden bist du mir der, der einem Bruder am nächsten kommt, Tobi. Wenn du mein Trauzeuge wirst, ehrst du damit mich!<

      Tobias nickte, musste sich räuspern.

      Hanna stand auf, ging um den Tisch herum und umarmte ihre Freundin. Helena schloss erleichtert ihre Arme um Hanna und musste sich zusammenreißen, um nicht plötzlich loszuheulen.

      Was fatal gewesen wäre, da sie blutige Tränen nicht hätte erklären können.

      „Natürlich will ich deine Trauzeugin sein, Lena! Scheiße, ist das schön!“ Hannas Stimme klang gedämpft, da sie an Helenas Schulter sprach. Dann schniefte sie ein wenig. „Verdammt, ich bin undicht!“

      „Ich hatte schon Angst, du würdest ablehnen oder wütend sein oder irgendetwas in der Art!“ Helena drückte Hanna leicht von sich, um ihrer Freundin ins Gesicht sehen zu können.

      „Ich bin nur sauer, weil ich von eurer ganzen Entwicklung nichts mitbekommen habe!“, gestand Hanna. Dann beugte sie sich an Helenas Ohr. „Ich möchte aber demnächst alles von dir hören. Jede schmutzige Einzelheit!“

      Helena kicherte. „Abgemacht, Nana.“

      „Wir könnten einen Abstecher zu der Kirche und dem Gasthof machen, wo wir feiern wollen.“ Jans Ohren hatten durchaus mitbekommen, was Hanna und Helena miteinander geflüstert hatten. Bei der Vorstellung, dass die Frauen sich über ihn und den intimen Einzelheiten zwischen sich und Helena unterhalten würden, wurde er unruhig.

      „Jetzt gleich?“, fragte Tobi.

      „Warum nicht! Du hast doch immer einen Kindersitz im Auto, oder?“

      Tobias nickte. Als Leiter einer Tanzschule hatte er auch Kindergruppen unter seine Fittiche. Es kam gelegentlich vor, dass er Kinder zu Veranstaltungen mitnahm oder auch mal nach Hause fuhr. Deshalb hatte er immer eine Sitzschale für Kinder in seinem Golf zu liegen.

      „Das ist ´ne tolle Idee!“, sagte Helena und grinste Hanna und Monika an. „Ihr habt doch in den nächsten zwei Stunden nichts weiter vor, oder?“

      Hanna schüttelte den Kopf, grinste plötzlich. „Und das ganze ist natürlich total spontan.“ Ihre Stimme tropfte wieder vor Sarkasmus.

      Helena kicherte. „Du kennst mich eben doch zu gut, Süße!“

      Die Kirche war relativ klein, aber üppig dekoriert und wirkte sehr einladend. Überall waren die koptischen Kreuze zu sehen, die Ikonostase mit Heiligen und Fresken mit Themen aus dem Neuen Testament schmückten die Wände und Decken. Gold glänzte in allen Nischen und auf den Insignien, die am Altar und den Säulen angebracht waren. Hier und da war das Symbol der griechisch-orthodoxen Kirche zu sehen: ein zweiköpfiger Adler, über dessen Haupt eine Krone schwebte. In der einen Kralle hielt er ein Schwert, in der anderen einen Reichsapfel, das ganze schwarz auf gelb.

      „Wir haben vor zwei Wochen schon alles mit dem Patriarchen klargemacht“, raunte Helena Hanna zu. Sie standen vor dem Kolymvithra, dem traditionellen Taufgefäß. Das Gefäß war ein dickwandiger Kupferkessel. Der Täufling wird mit gesegnetem Olivenöl und Myrrhe komplett eingerieben und dann in das Gefäß getaucht. Dabei nennt der Nonós oder die Noná, also der Pate oder die Patin den Namen des Kindes. Dieser Name ist dann bindend.

      „Zwei Wochen vor der Hochzeit setzen wir uns dann mit dem Patriarchen und dem evangelischen Pfarrer zusammen und besprechen die Einzelheiten. Es wäre gut, wenn du und Tobi dann auch dabei sein könntet.“

      Hanna nickte. „Kein Problem. Aber du weißt, dass man in Deutschland eigentlich keine Trauzeugen mehr benötigt, oder?“

      Helena grinste etwas. „Weiß ich, aber ich bin doch ziemlich traditionell. Und Jan auch. Wir sind der Meinung, wenn wir schon heiraten, und das nur ein einziges Mal im Leben, dann richtig. Mit allem drum und dran!“

      Hanna verstand ihre Freundin. Sie beobachtete, wie Tobias Kerner Lyssa umher führte und ihr die Fresken an den Wänden geduldig erklärte.

      „Kann es sein, dass ich mich in Tobias getäuscht habe?“, fragte sie unvermittelt.

      Überrascht sah Helena ihre Freundin an. „Natürlich! Tobi ist wirklich ein guter Freund

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