Tod in der Ville Close. Jean-Pierre Kermanchec

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Tod in der Ville Close - Jean-Pierre Kermanchec

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Wir können Sie ja bestimmt auf dem Schiff erreichen?“

      „Sicher, wir haben beide Handys“, antwortete Paul Malcom und gab Ewen die Nummern. Dann entließ Ewen die zwei.

      Als er zu seinem Kollegen zurückkam, war der schon dabei, die anderen Passanten zu befragen. Aber keiner konnte sich an den Mann erinnern.

      „Paul, versuch doch möglichst schnell nach seinem Wagen zu fahnden. Kläre aber zuerst mit der Zulassungsstelle ab, ob er immer noch denselben Wagen fährt, den Jean-Paul Claude, unser Kollege aus Paris, damals durchsucht hat,.“

      Jean-Paul Claude, Kommissar aus Paris, ist ihnen behilflich gewesen, als sie bei ihrem letzten Fall in Quimper ermittelt haben. Es ist damals um die Ermordung einer Frau gegangen. Der Staatssekretär, Alain de Rochefort, ist dabei in die Ermittlungen geraten.

      Paul sah auf die Uhr und erinnerte Ewen daran, dass er sich langsam wieder um Carla kümmern müsse.

      „Ach du großer Gott, ich habe Carla glatt vergessen. Ich habe ihr vorhin gesagt, dass es nur eine halbe Stunde dauern würde. Jetzt sind schon fast 50 Minuten verstrichen. Wir sehen uns am Montag im Kommissariat!“ Damit machte Ewen sich auf den Weg zum Restaurant l´Amiral. Er hoffte, dass Carla nicht allzu sauer auf ihn war.

      Das Grand défilé de cercles et bagadou würde ja erst am morgigen Sonntag stattfinden. Er würde mit Carla noch einmal herkommen, da er es versprochen hatte. Der Umzug war Ewen ein Gräuel. Zweieinhalb Stunden dauerte er, und das Gedränge war fürchterlich.

      Carla wartete am verabredeten Ort. Als Ewen eintraf sprach sie mit einer Freundin, die ebenfalls nach Concarneau gekommen war. Das Gespräch hatte wohl schon etwas länger gedauert, und so war es Carla gar nicht aufgefallen, wie lange Ewen fort gewesen war. Sie stellte ihn ihrer guten Bekannten vor. Nachdem sich die Freundin verabschiedet hatte, fragte Carla Ewen nach dem Grund des Telefonanrufes.

      „Du kannst dich bestimmt erinnern, ich habe dir von unserem letzten Fall erzählt. Damals ist ein Staatssekretär involviert gewesen. Genau dieser Mann liegt jetzt tot in der Ville Close. Irgendwie ist es schon recht seltsam. Der Mann hat damals von seinem Posten zurücktreten und sich einem Verfahren wegen Korruption unterziehen müssen. Die Strafe ist nicht so gravierend ausgefallen. Warum er jetzt hier ermordet worden ist, ist überraschend.“

      „Musst du jetzt sofort wieder zurück zu Paul?“

      „Nein, wir treffen uns am Montag im Kommissariat. Vielleicht telefoniere ich am Sonntag kurz mit ihm. Aber selbstverständlich begleite ich dich zum Grand défilé de cercles et bagadou.“

      Ewen vernahm erneut die bekannten Klänge der Dudelsackspieler und ging mit Carla wieder in das große Zelt zu den nächsten Darbietungen.

      Kapitel 3

      Nach dem Umzug am Sonntag war Ewen froh, dass die Filets Bleus vorbei waren. Auch der Nachmittag in Concarneau ging dem Ende entgegen. Für Ewen waren die Filets Bleus damit hoffentlich für einige Jahre kein Gesprächsthema mehr.

      „Ewen, ich würde ganz gerne mit dir eine Kleinigkeit essen gehen. Dann müssen wir zu Hause nicht kochen.“

      „Das können wir gerne machen“, meinte Ewen.

      „Wohin sollen wir gehen? Hier in Concarneau?“

      „Ich habe in der Zeitung von einem neuen kleinen Restaurant gelesen, dass vor vier Wochen in Pont Aven aufgemacht hat. Es ist ja nicht weit bis nach Pont Aven. Vielleicht können wir das ausprobieren.“

      „Das lässt sich machen. Muss man dort reservieren?“ Ewen war schon des Öfteren ohne Reservierung in ein neues Restaurant gegangen und musste dann enttäuscht und hungrig weitergehen, weil alle Tische bereits besetzt waren.

      „Lass uns sicherheitshalber anrufen. Hast du die Nummer dabei?“

      Carla nickte und suchte in ihrer Handtasche nach dem Zeitungsausschnitt aus dem Ouest France, den sie ausgeschnitten und sicherheitshalber eingesteckt hatte.

      „Hier Liebster, das Restaurant heißt Cheminées d´antan und liegt in der rue des Meunier, in Pont Aven.“ Sie gab Ewen die Telefonnummer.

      Ewen rief an und ließ den letzten Tisch für sie reservieren.

      „Wie gut, dass ich angerufen habe“, meinte Ewen.

      Es dauerte nicht lange, bis sie in Pont Aven angekommen waren. Sie fanden einen Parkplatz direkt vor dem Restaurant. Ewen und Carla stiegen aus und gingen auf das Haus zu, aus massivem Granit gebaut. Die kleinen braunen Fensterrahmen passten gut zu den grauen Mauern des alten Gebäudes. Sie traten ein. Obwohl Ewen mit seinen 1,76 m nicht gerade groß war, musste er sich doch etwas bücken, um nicht mit dem Kopf an den Türrahmen zu stoßen.

      Der junge Besitzer, der auch der Koch war, kam ihnen entgegen und fragte nach ihrem Namen. Das Restaurant war ausgebucht. Ewen konnte den Grund schnell erkennen. Es gab nur sechs Tische in dem Restaurant, und wenn er richtig gezählt hatte, standen insgesamt nur 18 Sitzplätze zur Verfügung. Sie wurden zu einem kleinen Tisch in der Nähe des Fensters geleitet und nahmen dort Platz. Der Besitzer brachte ihnen die Speisekarte und nannte die heutigen Frischfischangebote, dann ließ er ihnen Zeit zur Auswahl.

      Ewen sah sich um. Das Lokal war etwas spartanisch ausgestattet und erweckte nicht den Eindruck eines luxuriösen Speiselokals. Ewen ließ sich überraschen was die Küche zu bieten hatte. Die Speisekarte war nicht umfangreich, was ja durchaus ein Qualitätsmerkmal war und darauf hindeutete, dass die Küche nur Frisches verarbeitete. Die Bedienung trat an ihren Tisch und fragte nach ihrer Wahl. Carla hatte sich für die Encornets als Vorspeise entschieden und Ewen für die Foie Gras Maison. Danach wählte Carla eine Dorade und Ewen ein Filet de Boeuf.

      Carla wollte etwas mehr über das neueröffnete Restaurant erfahren und fragte die Bedienung:

      „War dieses Gebäude schon immer ein Restaurant?“

      Die Dame schmunzelte.

      „Oh nein, vor dem Krieg ist es ein Bordell gewesen. Als der Krieg dann vorbei gewesen ist, hat es jemand gekauft und zu einer Bar mit kleinem Restaurant umgebaut. Als das Restaurant Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts aufgegeben worden ist, hat sich niemand mehr um das Haus gekümmert, und es ist verfallen. Können Sie sich vorstellen, dass sogar Bäume hier drinnen gewachsen sind? Dann ist das Haus wieder gekauft und in den späten Achtzigern erneut zu einem Restaurant umgebaut worden. Das kleine Restaurant ist ganz gut gelaufen, aber auch der neue Besitzer hat es vor einigen Jahren aufgeben müssen.

      Nun hat der junge Monsieur Kergoat das Haus gemietet und sein erstes Restaurant eröffnet. Seit zwei Monaten sind wir jetzt hier und das Restaurant ist jeden Tag ausgebucht.“

      Carla bedankte sich für die ausführlichen Informationen. Sie warteten gespannt auf das Essen.

      Zusammen mit den Getränken brachte die Bedienung auch ein Tellerchen mit Butter und einen Korb mit Brot.

      „Das Brot ist nach einem alten Hausrezept selbst gebacken“, fügte sie mit gewissem Stolz hinzu.

      Carla und Ewen stellten sofort fest, dass es ganz ausgezeichnet schmeckte. Von ihrer Vorspeise waren sie auch äußerst zufrieden. Sowohl die Encornets als auch die Foie Gras schmeckten

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