Tod in der Ville Close. Jean-Pierre Kermanchec

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Tod in der Ville Close - Jean-Pierre Kermanchec

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hatte der Besuch der Filets Bleus für Ewen noch ein überaus angenehmes Ende gefunden.

      Am Montagmorgen, als Ewen Kerber im Kommissariat in Quimper eintraf, saß sein Kollege Paul Chevrier schon an seinem Schreibtisch. Er las gerade den Bericht, den Dustin Goarant, der Leiter der Spurensicherung, erstellt hatte und sah sich das Ergebnis der Obduktion an, die Yannick Detru geschickt hatte.

      „Guten Morgen, Ewen, wir kommen langsam voran mit unserem neuen Fall. Ich habe am Samstag noch nach dem Wagen von Alain de Rochefort fahnden lassen. Er fährt immer noch denselben Wagen. Wir haben seinen Peugeot 806 auf dem Parkplatz gegenüber der Ville Close gefunden. Dustin ist noch dabei den Wagen zu untersuchen. In Dustins Bericht habe ich den Hinweis auf einen Notizzettel gefunden, den er im Jackett des toten de Rochefort gefunden hat. Ich habe ihn mir angesehen. Auf dem Zettel stehen Buchstaben und Zahlen in unverständlicher Anordnung hinter- und untereinandergeschrieben. Wir haben dem Papier noch keinen Sinn zuordnen können.“

      Paul reichte Ewen den Zettel, der in einer kleinen Plastiktüte steckte.

       MD, jf

       12 MJ M

       14 PG

       14 SB

       12 CR

      „Schon etwas seltsam. Alle Zeilen fangen mit zwei Ziffern an, gefolgt von jeweils zwei Buchstaben. Nur in der ersten Zeile sind es drei Buchstaben. Wir sollten es den Kollegen von der Entschlüsselungsabteilung geben. Es könnte sich ja um einen Code handeln oder um eine verschlüsselte Nachricht. Ich kann daraus nichts herauslesen.“ Ewen betrachtete die Notiz aufmerksam.

      „Es geht mir auch so. Man hat auch noch sein Portemonnaie, samt dem darin enthaltenen Geld, seinen Schlüsselbund und sein Handy gefunden. In seinem Portemonnaie waren über 600 Euro. Einen Raubmord können wir also ausschließen. Weiterhin hat Dustin eine Quittung aus der Crêperie gefunden, die er vor seinem Tod besucht hat, was uns die zwei Amerikaner bereits bestätigt haben.

      Yannick hat uns mitgeteilt, dass de Rochefort mit einer 7,65 mm Pistole erschossen worden ist. Die Kugel hat ihn aus sehr kurzer Entfernung getroffen. Der Schuss ist direkt ins Herz gegangen und sofort tödlich gewesen. Er hat auch kleinere Schmauchspuren entdecken können. Andere Verletzungen hat er nicht gefunden.

      Dustin versucht bereits, an Hand des Projektils zu klären, ob die Waffe in unserer Datei zu finden ist. Dustin tippt auf eine Beretta. Am Tatort hat er die dazugehörige Patronenhülse gefunden. Die Waffe muss schon öfter benutzt worden sein, denn sie zeigt starke Abnutzungserscheinungen im Lauf auf, die an dem Projektil sichtbar sind. Damit dürfte es einfach sein, die Waffe zu identifizieren. Dustin geht übrigens davon aus, dass ein Schalldämpfer benutzt worden ist, daher die nur geringen Schmauchspuren. Das Handy habe ich an Gallic gegeben, damit er es sich genau ansieht.“

      „Das ist ja schon eine ganze Menge an Informationen. Lass uns doch das alles drüben in meinem Büro an der Pinnwand markieren, dann haben wir eine bessere Übersicht.“

      Paul folgte Ewen in sein Büro, dort hefteten sie die gefundenen Beweisstücke unter die Tatortbilder. Auch die zwei Bilder, die das junge amerikanische Paar ihnen zur Verfügung gestellt hatte, hefteten sie an die Wand. Ewen sah sich die Kopie des Notizzettels an. Das Original hatte Paul in die Akte gelegt und eine zweite Kopie an die Dekryptierabteilung gegeben.

       MD, jf

       12 MJ M

       14 PG

       14 SB

       12 CR

      Was bedeuteten die Buchstaben und Ziffern? Lag hier der Schlüssel zur Lösung ihres Falles? Ewen überlegte, welche Bedeutung sie diesem Zettel geben sollten. Natürlich könnte es sich um einen einfachen Notizzettel handeln, den de Rochefort vielleicht schon vor längerer Zeit erstellt hatte, um sich irgendetwas merken zu können. Der Mann war Staatssekretär im Verteidigungsministerium gewesen, da konnte doch das MD für Ministère de Défense stehen. Das schien ihm plausibel zu sein. Damit würden sie aber im Augenblick nicht weiterkommen. Er widmete sich den anderen Beweisstücken. Er sah sich das Foto genauer an, dass das amerikanische Ehepaar aufgenommen hatte.

      „Paul, habt ihr bereits klären können, wer der zweite Mann auf dem Bild ist?“

      „Nein, noch nicht. Wir sind aber dran. Ein Bildvergleich mit unserer Datenbank hat bisher noch keine Übereinstimmung ergeben. Wir suchen weiter.“

      „Wir sollten uns die Wohnung von de Rochefort ansehen.“

      „Toll, dann auf nach Paris. Nourilly wird sich sicherlich über den Reiseantrag freuen.“ Paul lächelte verschmitzt und sah Ewen an.

      „Der wird sich natürlich nicht freuen, aber wir können nicht alles unserem Kollegen, Jean-Paul Claude, in Paris überlassen. Haben wir überhaupt die Adresse von de Rochefort?“

      „Ich habe bereits um die Beschaffung gebeten, ich habe sie noch nicht erhalten. Ich frage nach, ob die Sekretärin sie schon kennt. Wie war übrigens dein Wochenende, der Besuch der Filets Bleus?“

      „Ach, im Großen und Ganzen ganz nett. Es ist Carla hauptsächlich um ihre Tochter gegangen. Diese Menschenmassen sind einfach nichts für mich.“

      „Solche Massenveranstaltungen versuche ich auch zu meiden wo ich nur kann“, meinte Paul.

      „Wenn du in der Politik arbeiten würdest, dann müsstest du solche Events nutzen, um gesehen zu werden. Am Samstag ist eine ganze Reihe von Politikern in der Ville Close gewesen. Ich habe drei sogar selber gesehen, als ich nach der Tatortbesichtigung wieder die Ville Close verlasen habe. Da sind die Abgeordneten von der UMP, der PS und sogar von den Grünen vertreten gewesen. Es finden ja demnächst wieder Wahlen statt. Meinst du, dass de Rochefort aus diesem Grund hier in Concarneau gewesen sein könnte?“

      „Kann ich nicht sagen, für mein Gefühl ist es keine gute Visitenkarte, sich mit einem vorbestraften Staatssekretär zu zeigen. Sein Aufenthalt muss einen anderen Grund gehabt haben. Ich werde zu Dustin gehen, vielleicht hat er im Wagen schon etwas gefunden, gehst du mit?“

      „Natürlich, falls es etwas Neues gibt, will ich es wissen.“

      Paul und Ewen gingen in die große Halle, in der Dustin damit beschäftigt war, das Fahrzeug des ehemaligen Staatssekretärs zu untersuchen.

      „Ihr habt es wohl sehr eilig, wenn ihr hier persönlich erscheint.“

      „Dustin, du solltest doch wissen, dass wir ohne deine ausgezeichnete Arbeit keinen einzigen Fall lösen würden!“

      „Das musste ja mal gesagt werden“, meinte Dustin und grinste. Also, ich kann euch schon einmal verraten, dass wir in dem Wagen nichts von Bedeutung gefunden haben. Im Handschuhfach haben wir lediglich diese kleine Liste gefunden, mit den Kandidaten der PS für die nächsten Wahlen. Sie enthält die Adressen von sechs Leuten, die sich für ein Abgeordnetenmandat für Concarneau beworben haben. Vielleicht hat de Rochefort die Kandidaten aufsuchen wollen. Dann habe ich noch den Strafzettel gefunden, der auch im Handschuhfach gelegen hat. Demnach hat de Rochefort längere Zeit auf dem Parkplatz am Place Duquesne in der Passage Lanriec gestanden und nicht bezahlt.“

      „Diese

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