DAS GESCHÄFT - TEIL 1. Christoph Hoenings

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DAS GESCHÄFT - TEIL 1 - Christoph Hoenings

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ist das Mädchen jetzt?" wollte Kinzel wissen.

      "In meinem Zimmer," antwortete Graf.

      Sie besprachen, wie sie zukünftig kommunizieren könnten.

      Handies konnte man abhören. In den meisten Ländern konnte man sogar metergenau feststellen, wo sich der Besitzer eines Handys befand. Es blieb nur, einen Code festzulegen, den außer ihnen beiden niemand verstehen würde.

      "Dass deine Telefonate mitgeschnitten werden, wissen wir jetzt. Ob du zuhause abgehört wirst, musst du prüfen lassen. Es gibt sicherlich jemanden, der das herausfinden kann. Der kommt mit einem Peilgerät, das Funkwellen selbst geringer Stärke messen kann. Wir müssen Walter Bescheid geben. Am besten, wir treffen ihn nochmal. Ich muss ihm ja ohnehin über letzte Nacht berichten. Ruf ihn an und bestell ihn hin, wo wir ungestört sprechen können. Das Hotel Bolivar ist tabu. Auch Walter muss seine Wohnung auf Wanzen hin überprüfen. Mit den Telefonen könnt ihr nichts machen. Ich weiß nicht, ob die hier Anrufe zurückverfolgen können, aber wahrscheinlich können sie. Im Übrigen habe ich fest vor, die fünfzehn Millionen bei Walter abzuziehen."

      Ludwig Kinzel war wie erschlagen. Er wollte nur einen Auftrag akquirieren!

      "Hinter was sind die denn her?"

      "Lutz, wir reden über ein Projekt der ´nationalen Sicherheit`. Allein das reicht aus, den Beteiligten auf die Finger zu gucken! Hinzu kommt, dass es Leute gibt, die über Handsalben Bescheid wissen wollen, entweder, um selbst was abzubekommen, oder weil es zur Erpressung aus politischen oder eigennützigen Gründen nützlich ist."

      "An was können die denn interessiert sein, Rupert?"

      "Na, an den Kontakten! Wer mit wem spricht, wer wann wen trifft! Hieraus ergibt sich ein Muster! Es lässt sich ableiten, wer das Projekt unterstützt. Vielleicht macht einer der Beteiligten einen Fehler, redet zu laut über zukünftige Einkünfte, was weiß ich! Das Projekt ist noch ganz am Anfang. Warte mal ab, bis unsere Wettbewerber mit ihren staatlichen Industrien dahinter kommen! Die haben ihre Botschaften hinter sich und werden todsicher versuchen, herauszufinden, auf wen wir uns hier verlassen. Hast du schon ein neues Handy?"

      „Wann hätte ich das denn besorgen sollen?“

      „Kann euer Hausmädchen lesen und schreiben?“

      „Nur sehr unzulänglich.“

      „Dann kaufe zwei Prepaid-Telefone und lass sie auf das Mädchen registrieren. Eins gibst du ihr, und sagst, sie soll im Notfall erreichbar sein. Das andere behältst du. Mach es so, dass sie von dem zweiten Apparat nichts merkt. Wenn sie nicht lesen kann, wird sie nicht merken, dass zwei Apparate auf ihren Namen laufen. Wann kommt dein Fahrer?"

      "Jetzt gleich, so gegen elf."

      Graf blickte auf seine Armbanduhr.

      "Na, dann wollen wir mal," sagte er und stand auf.

      Wie Kinzels Fahrer Oscar berichtete, hatte das Büro von Minister Bustamante sich gemeldet und um einen weiteren Termin gebeten. Kinzel rief sofort dort an und verabredete für den späten Nachmittag ein Treffen in Bustamantes Privathaus.

      ---

      Enrique Pato war keineswegs überrascht von der Nachricht, die ihn am Vormittag erreichte.

      Aus den übersandten Tonbändern von den Gesprächen auf Walter Fernandez´ Terrasse konnten die Techniker der PIP beim besten Willen nichts herausfiltern.

      Pato fuhr nach Miraflores, um sich die neuen Aufnahmen aus Fernandez Wohnung anzuhören.

      Die Reaktion Fernandez´ auf die Nachrichtensendung und die Bemerkungen über das Reichwerden fand Pato interessant.

      Den ersten wichtigen Teil für das Puzzle, das er zusammenlegen wollte, hatte er jetzt. Wenn Walter Fernandez die Chance auf Reichtum für sich sah, war anzunehmen, dass auch Almirante Chavez nicht leer ausgehen würde.

      Zurück in seinem Büro hörte Pato zunächst die Telefonate aus Kinkels Privathaus und aus dem Büro der Deutschen Rhein-Ruhr- Stahl AG ab. Er musste grinsen, als er die Anweisung Grafs hörte, Kinzel solle Garcia abhängen. Offenbar hatte Garcia sich zu auffällig benommen. Bei Walter Fernandez war ein Anruf Kinzels eingegangen, in dem er Walter bat, um vier Uhr nachmittags zu einem Gespräch zur Verfügung zu stehen. Kinzel würde Walter abholen. Seltsamerweise hatte Kinzel nicht sein Mobiltelefon benutzt, sondern einen Apparat des Crillon-Hotels.

      Aber wo war Graf?

      Pato rief im Crillon an, dort war Graf nicht registriert.

      Könnte es sein, dass er zu der Torreblanca gezogen war?

      Hätte Pato sich entschlossen, zu Roxanas Haus zu fahren, wäre ihm sicherlich ein Zivilfahrzeug aufgefallen, das in der Nähe ihres Eingangs stand und in dem zwei Männer saßen.

      Hätte er weiterhin die Nachbarn befragen können, hätten die ihm gesagt, dass dieses Fahrzeug schon seit dem frühen Morgen dort stand. Keiner der beiden Insassen hatte den Wagen bisher verlassen.

      ---

      Als der Chauffeur Kinzels um kurz vor elf aus dem Büro kam und mit dem Mercedes losfuhr, meinte Garcia, der Mann habe ihm im Vorbeifahren einen neugierigen Blick zugeworfen.

      Garcia folgte wiederum dem Fahrzeug, das die gleiche Strecke nahm wie eine Stunde zuvor.

      Nur fuhr der Wagen diesmal direkt vor den Eingang des Hotels Crillon.

      Garcia sah, wie Kinzel und Graf die Rücksitze des Fahrzeugs bestiegen.

      Graf zu sehen, ließ eine Welle blinden Hasses in Garcia hochschlagen.

      Während er dem Mercedes folgte, konnte er nicht die Vorstellung aus seinem Kopf verbannen, wie es Graf mit Roxana die ganze Nacht getrieben haben könnte.

      Wo, das wusste er ja nun.

      Dieses Flittchen würde ihre Eskapaden noch bitter bereuen!

      ---

      Um die gleiche Zeit, zu der Kinzel und Graf durch das Portal des Marinehauptquartiers auf das große graue Gebäude zufuhren, bog ein Fahrzeug mit zwei Männern in die Straße, in der Roxana wohnte. Dieses Fahrzeug passierte in langsamer Fahrt den Wagen, der dort schon stand. Die beiden Männer in dem stehenden Fahrzeug schüttelten fast unmerklich die Köpfe.

      Der neu angekommene Wagen hielt am Straßenrand, dafür fuhr der andere an.

      Beide Fahrzeuge waren Mazdas von unauffälligem Grau.

      ----

      Graf und Kinzel wurden von einem jungen Leutnant durch den eindrucksvollen Flur mit in dunklem Holz getäfelten Wänden und Decken zum Büro des Oberkommandierenden der Peruanischen Marine geleitet.

      Vor der Doppeltür standen rechts und links auf je einem kleinen Podest zwei Marinesoldaten mit Gewehren. Als die Gruppe nähertrat, wurde sie mit hochgerissenen Karabinern und knallenden Hacken gegrüßt.

      Der Leutnant öffnete die Tür und ließ Kinzel und Graf eintreten.

      In dem Vorraum waren mehrere Sekretärinnen in Uniform und zwei weitere Marinesoldaten.

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