Keine Sau liest meinen Blog. Katharina Rohlfing
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P.
Ich hoffe... Ich bin erste, liebe tinka
Tinka
Tut mir leid, Petra, es waren andere ... vor Dir da. Aber danke für den Kommentar.
Mein Tag
Mein Tag hat in der Regel 24 Stunden, eine Woche somit 168 Stunden. Wenn ich Glück hab. Häufig habe ich das Gefühl, dass sie einige Stunden zu wenig hat. Woran liegt das? Eigentlich sollte der Alltag doch in der zur Verfügung stehenden Zeit zu schaffen sein. Aber was gehört denn eigentlich alles dazu? Ich muss Schlafen. Am besten (so die Mediziner) 8 Stunden am Tag. Dann möchte man ja auch gepflegt aussehen. Also nehmen wir mal ca. 45 Minuten am Tag an, in denen ich dusche, Zähne putze, mich schminke, ab und an zum Friseur und ins Nagelstudio gehe. Für’s Wohlbefinden und wieder mal wegen der Mediziner wäre es wünschenswert, am Tag mindestens eine Stunde Sport zu machen. Das macht hungrig. Essen möchte ich also auch. Drei Mahlzeiten á 20 Minuten. Wenn alles glatt läuft. Dann die Kinder! 3 Stunden am Tag für durchschnittlich 2,3 Kinder sollten wohl drin sein. Spielen, für die Schule lernen, vorlesen, hin und her fahren, reden, toben, Ausflüge machen, Arztbesuche, Elternabende besuchen. Ach ja. Der Haushalt sollte auch nicht zu kurz kommen. An manchen Tagen komme ich mit 3 Stunden für Wäsche waschen, bügeln, wischen, saugen, Fensterputzen, Rasen mähen, Unkraut zupfen, aufräumen, abwaschen, kochen, einkaufen, abstauben, Altglas entsorgen und Müll rausbringen aus. Zudem will der gesamte Papierkrieg erledigt werden. Aber das ist schnell gemacht. Die Rechnungen, Steuern, Verträge, Korrespondenz mit Arbeitgebern, Versicherungen, Banken und Ämtern kann ich neben dem Tanken, Auto in die Werkstatt bringen und durch die Waschstraße jagen in einer halben Stunde am Tag schaffen. Falls ich den Schornsteinfeger beim ersten Anruf erreiche und der Installateur, der die Heizung wartet nicht zu spät kommt. Was ist mit den sozialen Kontakten? Für den Austausch mit unserer Umwelt sollten wir uns unbedingt Zeit nehmen und mal zum Telefonhörer greifen oder Freunde treffen. Sagen wir mal 1 Stunde am Tag. Mal mehr, mal weniger. Dann benötigen wir mindestens genau so viel Zeit, um unsere Beziehung zu pflegen. Als gute Mutter, Ehefrau, Freundin und Geliebte. Aber ich hab ja Glück, ich bin ja in meiner Zeiteinteilung in meiner Position weitgehend flexibel. Ich kann mir meine ca. 20 Stunden so legen, wie es am besten passt. Ok, um die halbe Stunde Fahrt pro Strecke jeden Tag komme ich nicht rum. Da man immer auf dem Laufenden bleiben muss, ist es wohl nur recht und billig noch jeden Tag eine Stunde Fachliteratur zu lesen. Schließlich darf man sich als Frau beruflich nicht abhängen lassen. Schon fertig! Wenn ich richtig gerechnet habe, dann kommen in der Woche 166,75 Stunden zusammen. Das heißt, dass ich jeden Tag fast 11 Minuten für mich ganz alleine habe! Mal sehen, was ich heute damit anstelle… Geh ich in die Sauna? Lese ich ein gutes Buch? Oder schaue ich diesen tollen Film, den ich schon immer mal sehen wollte? Och neeee, jetzt sind die fast 11 Minuten für heute schon wieder um!
Lualabarübenförmig
Immer und immer wieder haben wir uns diese Geschichten erzählt. Diese Zitate gebetsmühlenartig wiederholt. Und nun können wir sie nicht mehr vergessen. Aber aufschreiben kann ich sie. Für B., M., H. und all die anderen, die mit mir studiert haben. Da gab es den sagenumwobenen Ligrettobeistelltisch, die Spaghetti bei P. in der Dachwohnung, die so scharf waren, dass uns Hören und Sehen verging. Wir wissen nun, dass das Schädlichste für's Gehirn der Mangel an Alkohol ist und das Schillers Glocke von Goethe sich nicht eignet, um einem Haufen von Studenten den Sinn und Zweck von Extensions zu erläutern. Das Berühren von Beinkleidern hält sich in unserem Sprachgebrauch ebenso wie "Lualabarübenförmig" oder "Süden - Schön gemacht!" (hier noch einmal meinen Dank an Till und Obel). Ein großes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle auch an Frau Posseck (Name von der Red. geändert) richten. Was wäre unsere WG ohne den Hausdrachen gewesen, der aufpasste, dass wir die Socken paarweise sortiert nebeneinander aufhängten und uns immer daran erinnerte, dass er nicht wünschte, auf dem Flur Geräusche jeglicher Art aus unserer Wohnung zu hören. Danke an die Betreiber des Hinterhofs und der Forstbaumschule, in deren Räumlichkeiten wir sicher mehr Zeit verbrachten als in den Hörsälen. Dort lernte ich Dinge, die ich heute im wahren Leben tatsächlich anwenden kann. Z. B., weiß ich jetzt, dass Anchovis nicht gepflückt, sondern geangelt werden. Wohingegen ich bis heute noch nicht weiß, wer zum Geier dieser Helmholtz ist. Trotz all der durchzechten Nächte, trotz mancher Tage voller nicht enden wollender Faulheit, trotz manchmal inkompetenter, dafür aber lustiger Dozenten haben wir es doch geschafft, unseren Weg zu machen. Oder vielleicht auch gerade weil? Vielleicht klären wir irgendwann diese Frage und auch die Frage, ob wir vielleicht nur der Traum einer großen grünen Kartoffel sind.
F.
Bleibt die Frage, was denn nun ein oder eine Lualabarübenförmig ist!?
B.
ach, wie lange hab ich nicht mehr an "Süden-schön gemacht" gedacht...da wird man ja ganz sentimental Schöner Blog ;-))
Ab an die Nordsee
Nun ist es soweit. Ich kann mich hier nicht einmal mehr einen Abend richtig volllaufen lassen, ohne, dass die ganze Stadt am nächsten Tag davon weiß. Ich treffe Leute in Situationen, die mir unangenehm sind. Und noch viel schlimmer: Ich treffe sie in Situationen die ihnen unangenehm sind. Oder sein sollten... Und es augenscheinlich doch nicht sind. Ich habe mir schon vor einiger Zeit abgewöhnt, darüber nachzudenken, ob ich die Leute, die mir in der Stadt begegnen, kenne; ich grüße einfach jeden. Wenn die Frau auf dem Behinderten-Parkplatz neben mir einparkt, spreche ich sie höflich darauf an, wage aber nicht, sie anzupampen. Das läge eher in meiner Natur. Aber man weiß ja nie, ob das nicht vielleicht die neue Klassenlehrerin meines Sohnes ist. Ich habe ein Händchen dafür, mich zu blamieren und bin froh, wenn ich das unter Leuten tun darf, die ich nie wieder sehe. Das wird aber hier nun bald unmöglich. Hier kennt mich inzwischen jeder. Oder zumindest kennt jeder einen, der mich kennt. Und andersherum ist es nicht besser. Ich weiß, dass sich Paare in einer Ehekrise befinden, bevor sie es selber wissen. Mir ist mein Gärtner in der Sauna begegnet. Was soll man noch dazu sagen... K., wir ziehen an die Nordsee.
Lokalkolorit gegen Hochdeutsch?
Kürzlich rief ich bei einer großen Süddeutschen Versicherungsgesellschaft an, um den Inhalt eines mir zugesendeten Schreibens zu klären. Dort wurde ich mit einem fröhlichen „Grüaß Gott!“ begrüßt. Soweit so gut. Den Rest des Gespräches kann ich ob meiner fehlenden Bayrischkenntnisse nur in Hieroglyphen wiedergeben. Sie: „brummel, brummel, brummel?“ Ich: „Wie bitte?“ Sie (nun etwas lauter): „BRUMMEL, BRÖMMEL, NUAMMARA?“ Ich: „Ach, Sie brauchen die Versicherungsnummer?“ Sie (schreit nun in den Hörer): „WOAS SOAGN SIE?“ Man kann sich vorstellen, wie dieses Gespräch endete: Ich habe irgendwann völlig verängstigt den Hörer aufgelegt. Bis heute habe ich also dieses ungeklärte Schreiben auf meinem Tisch liegen. Eine Klärung per Mail war nicht möglich, da ich immer wieder auf die Hotline verwiesen wurde. Ich habe mich allerdings noch nicht wieder getraut, dort anzurufen. Entweder muss ich wohl einen Dolmetscher engagieren oder ich wechsele die Versicherung.
Alles Käse
Es ist mir immer wieder eine große Freude in Deutschland einkaufen zu gehen. Verkäuferinnen, die sich krampfhaft hinter den Kleiderständern verstecken und