Keine Sau liest meinen Blog. Katharina Rohlfing
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Das ist mir Wurst
Getoppt wurde meine bereits früher erwähnte Käsefachverkäuferin von Ihrer Kollegin (ihres Zeichens wohl Fleischwarenfachverkäuferin), die für mich einen neuen Schinken öffnete und sich dabei mit dem Messer in die Hand schnitt. Um das laufende Blut aufzuhalten, leckte sie die Wunde erst einmal gründlich ab. Vielleicht bemerkte sie, dass ich schockiert guckte und nahm daher wohl fälschlicher Weise an, dass ich ungeduldig wurde. Um mich also nicht länger warten zu lassen, nahm sie beherzt den Schinken in die blutverschmierte Hand und schnitt mein Stück ab, legte es auf die Waage, packte es ein, gab es mir, wünschte mir einen schönen Tag und verschwand nach hinten, um sich dann die Hand zu versorgen. Da ich schon ziemlich lange durch Deutschland Geschäfte wandele, habe ich noch mehr Geschichten.
Urlaubsvorbereitungen
Bald ist es bei uns wieder soweit! Wir fahren in Urlaub. Ich bin eigentlich noch gar nicht urlaubsreif. Ich fühl mich noch ganz fit und gut ausgeglichen. Ihr kennt das bestimmt. Eine je nach Familiengröße variable Menge an Leuten und Gepäck muss für den Urlaub vorbereitet werden. Es fängt mit der Bestandsaufnahme an: Haben die Kinder Sandalen, Badeanzüge, passen die Flossen noch, reichen für den Großen (wie er mit Bestimmtheit versichert) tatsächlich zwei Unterhosen für drei Wochen Urlaub? Es wird geplant, eingekauft und organisiert. Den Schlüssel zur Freundin bringen, die sich um die Blumen kümmert. Den Nachbarn Bescheid geben, dass sie die Post befreien. Ich muss noch dem anderen Nachbarn Bescheid geben, wer auf das Haus aufpasst, damit er nicht wieder die Polizei ruft und unsere Freundin (die nun leider nicht mehr für das Housesitting zur Verfügung steht) nur nach endlosen Beteuerungen ihrer Unschuld und Bürgschaften durch Ihren Mann in die Freiheit entlassen wird. Dann kommt der große Tag der Abreise. Alle laufen durcheinander, alles, was man in die Tasche geworfen hat, wird spätestens nach drei Minuten vom Kleinen wieder rausgeräumt. Weil die Mittlere gerade Verstecken im großen Reisekoffer spielt, kann man nun ausgerechnet diesen noch nicht ohne Geschrei füllen. Mein Mann sitzt schon geraume Zeit hinter dem Steuer und fragt im Viertelstundentakt, ob man nun endlich losfahren kann. Nach dem zarten Hinweis, es sei noch viel zu tun: Kaffeemaschine säubern, Müll rausbringen, Rollos herunterlassen, Heizung und Wasser ausstellen, steigt er wieder aus, aber nicht, ohne dass man erst eine handfeste Ehekrise zu überstehen hat. Die Koffer, die noch gar nicht fertig gepackt waren, werden unter lautem Protest meines Mannes nun doch wieder aus dem Auto geräumt und mit dem restlichen Inhalt versehen. Wenn das geschafft ist, fangen die Kinder an zu streiten, wer wo sitzt. Sobald die letzten verderblichen Sachen im Auto untergebracht sind, die Kinder mit Video-Anlage, CD-Spielern, Nintendos und Kotztüten versorgt sind, kann es dann endlich losgehen. Das wird auch Zeit, denn erst jetzt merke ich, dass ich richtig Urlaubsreif bin.
S.
Ich kann Euch nur sagen, aus eigener Erfahrung, da ich es schon einige Male live miterleben durfte, wie es ist wenn sie verreisen und genau so ist es!!! Aber ganz erstaunlich ist es immer wieder wie ER zum Schluss doch alles in den Wagen bekommt. Gut. Manchmal ist es so, dass die Dinge keine Taschen haben oder die Taschen schon im Auto sind, aber das macht ja nichts. Hauptsache, alles ist im Auto. Es macht immer wieder Spaß, mit Euch wegzufahren. Freue mich auf den Herbst wenn ich es wieder live erleben darf.
Warum Campen kein Urlaub ist
Ich hatte es schon immer im Gefühl. Irgendwie hat es immer schon gekribbelt, wenn jemand sagte, er würde im Urlaub zum Campen fahren. So, wie wenn es kribbelt, wenn jemand einen grammatischen Fehler macht. "Wie" und "Als" vertauscht oder so. Ich konnte nie den Finger drauf legen, aber jetzt habe ich sie gefunden. Die ultimative Argumentation dafür, dass Campen kein Urlaub ist. Wenn "normale" Leute, also Nichtcamper, von ihrem Urlaub erzählen, dann hört sich das so an: "Wir hatten ein wahnsinns Ferienhaus. Mit einem tollen Yakusi. Ich glaub, wir bauen uns zu Hause genau so ein Badezimmer." Oder: "Die mediterrane Küche in unserem Fünf-Sterne-Hotel war so lecker, dass ich mir wünschen würde, wir hätten in Bergisch Gladbach auch so ein gutes Lokal." Oder: "Diese endlosen Sandstrände! Wir haben dort in zwei Wochen Urlaub nicht ein einziges mal jemanden getroffen. Hier in Gladbach muss ich jeden Tag hundert Leute Grüßen. Diese Ruhe im Urlaub war herrlich." Mir fallen zahllose Beispiele ein. Aber hat man jemals jemanden sagen hören: "Wir hatten wahnsinns Nasszellen, ich habe meinen Nachbarn beim Duschen gehört. Das war richtig gemütlich. Und es lagen nur wenige Haare vom Vorgänger im Abfluss. Es gab dort mindestens 14 Toiletten in einer Reihe. Das war der Hit! Ich glaub, ich bau mit meinen Nachbarn zusammen ein großes Gemeinschaftswaschhaus." Oder: "Die Pommesbude auf dem Platz war so lecker, ich wünschte, der Wurstseppel hätte genau so gute Würstchen." Oder: "Boh, schade, dass dieses Jahr der Platz so leer war. Wir haben jeden Tag einen Platz am Pool bekommen und mussten morgens für die Brötchen nur eine dreiviertel Stunde anstehen. Hoffentlich wird es nächstes Jahr wieder so richtig voll." So. Und weil wir uns für zu Hause auch keine Gemeinschaftsduschen wünschen, gerne gut essen und ab und an auch mal nackt zur Dusche gehen wollen, und vor allem nicht wollen, dass wir unserem Nachbarn dabei begegnen, wie er nackt zur Dusche läuft, ist Campen kein Urlaub.
F.
Es kribbelte so, während ich diesen Artikel las. Warum nur? Zuerst konnte ich nicht mit dem Finger drauf zeigen. Camping ist kein Urlaub? Was ist mit der Nähe zur Natur? Ok, verflixte Mücken. Das ist es nicht. Aber jetzt weiß ich es. Der Kaffee aus dem Campingkocher schmeckt einfach am besten. So! Und darum ist Camping Urlaub!
T.
Außerdem hat man nach 2 Tagen am Pool alles gesehen und hat kein Bock mehr, weil immer das gleiche passiert. Im schlimmsten Fall springen dir irgendwelche 24 Jährigen Animateure auf der Nase rum, weil sie mit dir Dart oder Wasserball spielen wollen. Aber das schlimmste kommt noch, denn man hat am Pool keinen Grill an dem man mit ein paar Kumpels und ein paar Kisten Bier sitzen kann. Auf dem Campingplatz passiert immer etwas. Mein Highlight ist zum Beispiel, wenn Leute anreisen und ihr Zelt nicht aufbauen können(bei Gelegenheit erzähl ich mal die ganze Geschichte). Das guckt man sich dann gemütlich aus der Hängematte eine halbe Stunde an, amüsiert sich und geht dann rüber und hilft. Also wenn das kein Urlaub ist weiß ich es auch nicht. Schöne Grüße
Mc Doof?
Ja, ich bin ein böses Mädchen. Und manchmal auch richtig gemein. Und das auch noch zu Leuten, die mir gar nichts getan haben. Aber im folgenden Fall wage ich zu hoffen, dass mein Opfer nicht einmal mitbekommen hat, dass es Opfer war. Ich stehe also bei McDonald's irgendwo an der A1 und will für meine Familie, die draußen im Wagen wartet, kurz eine kleine Wegzehrung bestellen. Die höfliche Bedienung hinter dem Tresen schaut mich an und bittet um meine Bestellung.