Broken Bones. Andrea Appelfelder

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Broken Bones - Andrea Appelfelder Die Monsterjäger

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doch von dort nicht nach draußen gelangen.

      Durch diese Tatsache allein war für alle das Thema nicht nur vom Tisch, sondern auch schon vergessen. Man konnte nur hoffen, dass dieses sorglose Verhalten, keine negativen Auswirkungen mit sich bringen würde.

      Kapitel 5

      Einige Tage nach der Tragödie, der sechs Werwölfe und fünfundzwanzig Menschen zum Opfer gefallen waren, sollte die Feier zum einjährigen Jubiläum des neuen Papstes stattfinden.

      Nachdem Tiberus, der Erste seines Namens, sehr große Anfangsschwierigkeiten gehabt hatte und „Die Sechs Heiligen“ schon damit gespielt hatten, den fünfunddreißigjährigen und somit den jüngsten Papst seit dem Mittelalter, wieder seines Amtes zu entheben, war es ihm doch gelungen, seinen Pflichten gerecht zu werden. Er sah aber trotz seines jungen Altes schon sehr verbraucht aus und wurde gerade von Angel immer als alter Mann bezeichnet. Man wusste über seine Vergangenheit, und wie er zu dieser Postion gekommen war, nicht viel. Alles, was bekannt war, war der Aspekt, dass er es früher ziemlich bunt mit harten Drogen und Alkohol getrieben hatte. Sein Gesicht hatte dadurch viele Falten und tiefe Furchen davon getragen. Seine Nase war riesig und seine Augen trüb geworden. Sogar seine Zähnen waren angegriffen und fast alle durch künstliche ersetzt wurden. Augenscheinlich wirkte er nicht wie Mitte dreißig, sondern eher wie Mitte fünfzig. So alt war er auch für die Menschen um ihn herum. Nur wenige wussten die Wahrheit.

      Seine Haare, die er unter der Papsthaube versteckte, waren durch den Stress und die Aufregung mittlerweile auch schon grau geworden.

      Ein Jahr war es also schon her, seitdem Tiberus durch das, was er erfahren hatte, einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.

      Angel, der vom allerersten Papst, unter dem er gedient hatte, zum Stellvertreter seiner Heiligkeit ernannt worden war, musste für einige Wochen seine Aufgaben übernehmen.

      Dieser etwas nervenschwache Mann war mit der Welt, in die er eingeführt worden war, und dem, was sie mit sich brachte, nicht klargekommen.

      Besonders die Andersartigkeit der Vampire und ihre Dickköpfigkeit machte es ihm auch nicht immer leicht. Aber nachdem sich die Heiligen intensiv mit ihm auseinandergesetzt hatten, kam er damit doch noch irgendwie zurecht. Doch seit diesen Momenten, die der Papst mit den Heiligen verbracht hatte, war er laut Angels Meinung nur noch zu ihrem Schoßhund degeneriert.

      Auf der heutigen Feier waren alle versammelt, die da sein wollten und auch die, die es mussten. Nonnen, Priester, Soldaten und einiges an alltäglichem Personals waren anwesend, doch zwischen diesen menschlichen Männer und Frauen drängten sich auch ebenfalls einige Vampire.

      Natürlich waren nicht alle Vampire gekommen, aber eine Anweisung vom Papst befahl, dass wenigstens einige von ihnen zu erscheinen hatten.

      Wolf, der 1.82 Meter große Werwolfmischling, hatte die Geschehnisse der Vortage noch nicht ganz verdaut. Ihm machte es immer noch enorm zu schaffen, dass alle Werwölfe sich nur wie Monster verhielten und sie dafür verständlicherweise von allen gehasst wurden.

      Der zahme Wolf wusste leider nicht, dass diese Wesen nur hier gewesen waren, um ein Mitglied ihre Familie zu befreien. Aber er selbst hatte eben auch schon zu viele negative Erfahrungen mit seiner eigenen Art gemacht.

      Seine Artgenossen hassten ihn und wollten ihn nicht unter ihresgleichen haben, weil er halb Mensch war, aber auch die Menschen hassten ihn jeweils für seine andere Seite. Diese Missachtung ging sogar soweit, dass er sich selbst für ein Monster hielt.

      Angel versuchte ihn zwar immer mit den Worten, „Egal wie man äußerlich aussieht, wenn man eine reine Seele wie du besitzt, ist man kein Monster, besonders wenn man Tränen vergießt, denn Monster weinen nicht.“, zu trösten, aber es half nur selten.

      Was die Abwesenheit der anderen Vampire anging, so war Salomone nach Indien geschickt worden, um einen namhaften, vampirischen Diktator, der das Land schon seit einigen Jahren beherrschte und tyrannisierte, auszuschalten.

      Sakuya wiederum war in seine alte Heimat aufgebrochen, um seinen eigentlichen Beruf als Spiritist und Exorzist nachzugehen. Seine derzeitige Aufgabe bestand darin, einen traditionellen Tempel von bösen Geistern zu befreien.

      Die Übrigen hatten sich einfach nur weggeschlichen um sich in einer richtigen Vampirbar, die einige Kilometer vom Vatikanstaat, in einer größeren Stadt entfernt, war, noch ein bisschen zu amüsieren.

      Aber zwei Vampire waren nun doch in der Menge aus Menschen auszumachen. Sie unterhielten sich über die hübschen und weniger hübschen Nonnen und Angestellten, die mit ihnen arbeiteten.

      Angel, der als Stellvertreter erscheinen musste, hatte nämlich ausgerechnet den Miesepeter Mike dazu verdonnert, mit ihm dazubleiben. Er wollte unter den vielen Menschen nicht allein sein und da sein bester Freund erst in einigen Stunden wieder zurückkehren würde, musste nun mal Mike herhalten.

      Während das alte Gesprächsthema abflaute, begann auch schon ein neues, in dem Mike fragte: „Was meinst du, liebt mich die Prinzessin oder spielt sie nur mit mir?“

      Angel lachte süffisant: „Sag jetzt nicht, dass du dich ausgerechnet in DIE verliebt hast. Die hat doch einen echt schlimmen Charakter und als ich was mit ihr hatte, war ich froh als es vorbei war.“

      Mike lief, etwas beleidigt und verlegen, rot wie eine Tomate an.

      „Red doch keinen Quatsch, ich und mich in DIE verliebt? Niemals! Außerdem ist Liebe was für Idioten. Ich will nur nicht, dass sie so klammert wie bei dir damals.“

      Angel seufzte. Er hatte seinen Freund längst durchschaut und wusste, dass er wirklich in sie verliebt war. Jedoch würde sie ihn niemals lieben, sie spielte nur mit ihm. Allerdings war es schon ewig her, dass er mit ihr zusammen gewesen war.

      Und vielleicht geschehen doch noch Zeichen und Wunder, dachte er. So klar wollte er es allerdings seinem Freund auch nicht sagen.

      „Wenn du das wissen willst, musst du sie schon selbst fragen. Es ist doch besser als hier Vermutungen anzustellen.“

      Während sich nun beide über dieses ernste Thema anschwiegen, gesellte sich ein braunhaariges, junges Mädchen mit, kleinen Augen und einer mittelgroßen Nase zu ihnen, um die Situation etwas aufzulockern oder zu verschärfen.

      Dieses Mädchen, was an die ein- oder zweiundzwanzig Jahre alt sein musste, versteckte ihre natürlichen Reize unter einer schwarzen Nonnenkluft. Allerdings konnten Beobachter sehen, dass sie eine sehr frauliche, vielleicht zu dünne Figur mit großen Brüsten hatte. Sie fragte die beiden jungen Männer: „Na Hallo, ihr Zwei, seid ihr auch angehende Würdenträger? Aber wartet mal... Wenn das so wäre, wo sind dann eure Uniformen oder die alltägliche Kluft?“

      Mike, der jetzt seine Gelegenheit zum Verschwinden sah, tat so, als wäre er schon jetzt von der 1,75 Meter großen jungen Frau mit dem perfekten Gesicht und den angedeuteten Krähenfüßen genervt. Obwohl ihm das Gequatsche dieses Menschenmädchens mit den vollen Lippen schon etwas missfiel.

      „Wir sind keine Diener Gottes, sondern seine Vollstrecker, merk dir das, du blöde Tussi. Ich weiß sowieso nicht, wie man so dumm sein kann, sich in deinem Alter auf ewig der Kirche zu verpflichten. So was find ich voll zum Kotzen.“

      Die Frau, die sich in ihrer Ehre verletzt fühlte, wollte gegen diese Beleidigung etwas sagen, aber noch bevor sie ihren Mund zu einem Wort

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