Broken Bones. Andrea Appelfelder

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Broken Bones - Andrea Appelfelder Die Monsterjäger

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waren gezwungen ewig im Vatikan ihrer Arbeit nachzugehen.

      Sie waren alle Mitglieder der Spezialeinheit „refugium angelorum“, sie ist aber auch schlechthin als die Rote Garde oder als die Monsterjägergarde bekannt. Doch trug diese Einheit noch einen weiten Namen, sie war die Blutgarde, welche allein dem Papst unterstellt war, aber auch selbst- und eigenständig agierten konnten.

      Ihre Hauptaufgaben bestanden hauptsächlich darin, übernatürliche Wesen, welche sich mit ihren Missetaten in die Öffentlichkeit drängen, zu jagen, aufzuspüren und zu töten.

      Die restlichen menschlichen Soldaten des Vatikan teilten sich weiter in verschiedene Einheiten ein, doch jede war der ranghöchsten Roten Garde untergeordnet.

      Die Rote Garde war also die Einheit die am höchsten stand, während die Schweizer Garde diejenige war, die den niedrigsten Rang hatte.

      Sie war die Einzige, die nicht nach Farben benannt worden war. Ihre Angehörigen hatten nur die eine Aufgabe und zwar den Papst unter Einsatz ihres eigenes Lebens zu beschützen.

      Über ihr wiederum stand die Braune Garde, sie war für den Schutz aller Bewohner des Vatikan zuständig.

      Danach folgte die Weiße Garde, sie war eine Armee, die außerhalb des Vatikan agierte, ihre Aufgabenbereiche waren es in Katastrophen- oder Kriegsgebieten im Namen Gottes beim Wiederaufbau zu helfen. Ein weiterer ihrer Bereiche war es, im Kriegsfall oder Ausnahmezustand die italienischen Streitkräfte, auch bezeichnet als Forze Armate Italiane, zu unterstützen.

      Zu guter Letzt gab es noch die Schwarze Garde, sie waren eine speziell ausgebildete Einheit die die Blutgarde unterstützte. Diese Spezialeinheit, konnte auch mit entsprechenden Befehlen allein, also ohne die Vampire, agieren.

      Nachdem Angel sich die Hierarchie des Vatikan noch einmal vor Augen geführt hatte, kehrte er in die Wirklichkeit zurück, doch hatte diese Ablenkung nichts genutzt, er musste immer wieder an alles Denken, was heute passiert war. Er versuchte die Tränen nicht wiederaufkommen zu lassen, aber es war zwecklos.

      „So ein Mist! Wieso machen mich Worte mehr fertig als körperlicher Schmerz.“

      Tom, der sich eigentlich mit den anderen in die Stadt geschlichen hatte, um dort seinen Spaß ohne die Spielverderbern vom Vatikan zu haben, hörte in der Dunkelheit nur ein leises Wimmern.

      Er fragte sich, ob er es sich in seinem etwas angetrunkenen Zustand nur eingebildet hatte, doch dann vernahm er es erneut. Diesmal machte er sich so seine Gedanken, wer wohl so mies drauf war, dass er allein vor sich hinweinte.

      Nachdem er den Ursprung des Geräusches gefunden hatte, machte er sich auf den Weg dorthin. Er sprang ohne Anstrengungen auf den Balkon des trauernden Vampirs.

      Angel bemerkte ihn und wandte sich von ihm ab. Er versuchte mit einem Lachen seine Tränen zu verbergen. „Na, hattest du keine Lust mehr dich zu amüsieren. Ich nehme euch das übrigens krumm, dass ihr mich heute im Stich gelassen habt.“

      Tomoyuki wollte seinen Freund nicht bloßstellen und tat unwissend.

      „Aber du warst doch nicht allein, Mike war doch bei dir.“

      Angel, der plötzlich nicht mehr wusste, wieso er überhaupt geweint hatte, antwortete gefasster als zuvor: „Der ist dann auch, allerdings erst später am Abend, verschwunden.“

      Tom wollte aber nun doch wissen was in dem anderen Vampir vorging.

      „Was ist passiert, du siehst echt fertig aus. Hat jemand etwas Hässliches zu dir gesagt, oder hat dir jemand wehgetan?“

      Der Junge schüttelte den Kopf, ihm war das Thema sichtlich unangenehm, er wollte eigentlich nicht antworten, aber er wusste, dass das nichts helfen würde, Tom würde doch nicht locker lassen.

      „Wieso interessiert dich das, du bist zwar schon seit 80 Jahren bei uns, aber grundlegend müsstest du mich doch abgrundtief hassen. Ich habe versucht dich zu töten und habe darüber hinaus noch dein gesamtes Leben zerstört.“

      Tom stützte sich mit den Armen auf die Brüstung des Balkons und blickte nachdenklich in den Himmel.

      „Du hast vielleicht versucht mich umzubringen, aber wie ich damals drauf war, habe ich das förmlich provoziert. Vielleicht hatte ich den Tod sogar verdient und das du mein Leben zerstört hast, stimmt auch nicht. Ich war damals allein und völlig verstört.“

      Tomoyuki lächelte seinen Freund sanft an.

      „Ich bereue nichts von dem, was passiert ist. Mich mit euch anzufreunden war das Beste, was mir passieren konnte.“

      Angel drehte sich verwundert, aber immer noch mit Tränen in den Augen, zu ihm um.

      „Ich verstehe das nicht, ich, ich habe dir in Nagasaki soviel Leid angetan und du bist mir praktisch noch dankbar dafür?“

      Tom trat zu ihm und streichelte ihm zaghaft über den Kopf.

      „Manchmal merkt man wirklich, dass du noch ein Kind bist. Du hast Schuldgefühle für etwas was nicht sein muss.“

      Angel schrak zurück als er die fremde Hand auf seinem Kopf spürte. „Lass das und geh in dein Zimmer, ich will allein sein.“

      Der weißhaarige Vampir, der sich seine langen Haare zu einem geflochtenen Zopf gebunden hatte, machte nicht die Anstalten, auf ihn zu hören und zu gehen.

      „Ich erinnere mich gerne an die Zeit von vor über 80 Jahren zurück. Damals bist du wegen eines übernatürlichen Killers in die Stadt Nagasaki gekommen. Ich zog bis dato von einem Ende Japans zum anderen, immer auf der Suche nach etwas, was ich selbst nicht kannte, glaube ich, aber dann stand so ein kleiner Vampir mit eisblauen Augen vor mir. Obwohl er sehr viel jünger war als ich, schaffte er es locker, mich nach einem kleinen Handgemenge zu Boden zu schicken. Er zog dann sein Schwert und versuchte mir den Kopf abzuschlagen. Er hatte meinen Hals mit seiner langen schwarzen Klinge schon angekratzt, hielt dann aber inne, weil er merkte, dass ich nicht der Mörder war, nach dem er suchte. Er ließ mich einfach, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zurück.“

      Der Junge mit der Tätowierung auf der Wange und den goldenen Augen, sah Angel weiter an.

      „Ich habe mich nie für die Gemeinheiten, die ich dir damals an den Kopf geworfen habe, entschuldigt. Ich habe die Menschen gehasst und hasse sie vielleicht auch heute noch. Ich war zwar früher nicht der Killer, den du gesucht hast, aber ich bin auch kein Kirchenknabe gewesen. Nachdem mich einer von Kaiser Akihitos Getreuen verwandelte und mich dann nach nur einem Tag völlig auf mich gestellt zurückließ, weil es ihm nicht gelang mich so zu manipulieren wie er wollte, war ich völlig überfordert mit dem was jetzt aus mir geworden war. Niemand sagte mir, wie ich überleben soll und was mit mir passiert war. Ich war wie ein Kind, verängstigt und allein. Erst versuchte ich mir selbst Schaden zu zufügen und habe mir diese Tätowierung in mein Gesicht einritzen lassen. Komischerweise ist diese Wunde, dann aber nicht mehr verschwunden, aber bei dir ist es genauso, deine Tätowierungen verheilen auch nicht mehr. Normalerweise verheilen ja all unsere Verletzungen. Nachdem diese Verstümmlung mir schließlich keine Erleichterung verschaffte, richtete sich mein ganzer Hass nur noch gegen die Menschen. Ich tötete bestimmt hunderte von ihnen und dafür wiederum hassten und jagten sie mich.“

      Angel hatte sich vollständig beruhigt, dass was ihm sein Freund erzählte, war wichtiger als diese fremde Frau. Nach so vielen Jahren sprach er endlich einmal über seine Gefühle.

      „Davon

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