Broken Bones. Andrea Appelfelder
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Angel mischte sich nun auch wieder lächelnd ein. „Soll ich vielleicht gehen, falls ihr allein sein wollt.“
Die Prinzessin kicherte. „Nein, oder bist du etwa eifersüchtig. Ich würde es auch mit dir nochmal versuchen oder auch mit euch beiden zusammen.“
Angel sah sie nur kurz ungläubig an.
„Tut mir leid Schatz, aber ein UNS gibt es nicht mehr, nie mehr und glaube mir. Ich werde versuchen, dass zwischen dir und Sakuya nichts zustande kommt. Verstehe mich da nicht falsch. Du bist eine gute Freundin auf Freundschaftsbasis, aber auf Beziehungsbasis bist du ein Männer abschreckendes Monster. Du bist manchmal einfach zu forsch.“
Die junge Dame warf ihm einem scharfen Blick zu und seufzte leise: „Ich habe zwar nie sonderlich viel Glück mit Männern, aber dass ihr so über mich denkt ist echt gemein.“
Die drei Vampire begannen einträchtig zu lachen und auch Mike gesellte sich nun zu ihnen. Der Junge hatte seines Erachtens genug geschmollt und wollte sich mit seiner Freundin wieder versöhnen. Er kannte sie schließlich schon lange genug und wusste wie sie war.
Der Japaner wusste auch, dass sie beide eigentlich nur eins wollten, nicht mehr allein durch diese kalte Welt wandeln. Beide Blutsauger hatten all ihre sonstigen Bedenken über Bord geworfen und sich gegenseitig das Herz ausgeschüttet. In diesen einzigartigen und emotionalen Momenten erkannten sie, dass beide sich gar nicht so unähnlich waren. Sie versuchten beide ihre Einsamkeit mit denn verschiedensten Dingen zu füllen.
Die Prinzessin, indem sie einen Bettgesellen, egal ob Mann oder Frau, nach dem Anderen durch ihr Bett ließ, um wenigstens etwas Gesellschaft zu bekommen, und er, er versuchte durch seine ständige schlechte Laune und sein aggressives Verhalten jeden gegen sich aufzubringen. Er wusste, dass er das nur tat um sich niemanden wirklich öffnen zu müssen. Aber in diesem einen Tag, in dem sie nicht zusammen waren, war ihm klar geworden, dass er sie brauchte, sonst würde es ihn innerlich zerrissen und auch seine Freundin war nicht ganz sie selbst.
Er setze sich neben seine Freundin auf die Lehne des Sofas, um mit ihr ein Gespräch zu beginnen, was ihm aber nur schwer gelang, da ihm die Worte aus Nervosität im Hals stecken blieben. Er wusste in diesem Moment auch nicht, was er tun sollte, in so einer Situation wie heute hatte er sich noch nie befunden. Er hatte noch nie zuvor eine feste Freundin gehabt, außerdem war ihm immer egal gewesen, was die Mädchen von ihm hielten.
Angel musste sich ein erneutes Lachen verkneifen als er diese unbeholfene Geste des unsicheren Mike erblicke. Er stieß seinen besten Freund mit seinem Ellenbogen in die Seite und deutete mit dem Kopf auf die Beiden, die sich einander mitteilen wollten, aber nicht konnten.
Sakuya wusste, dass es an der Zeit war, die beiden allein zu lassen und stand, gefolgt von Angel, auf, aber beide begannen plötzlich zu taumelten, ein leichtes Beben ließ in den Katakomben alles erzittern.
Aber von einem Moment auf den anderen, war alles wieder vorbei und still geworden. Iris, der sich die Streitereien nur aus der Ferne ansah, erhob sich jetzt und lauschte einen Moment, auf das, was noch kommen würde, bevor er seine Gedanken ordnete.
„Was war das denn, ich bin schon so lange hier, habe aber noch selten zuvor ein so spürbares Beben erlebt. Zumindest hier im Kern von Italien nicht, ich weiß nicht ob das ein gutes Zeichen ist. Es gab 1915 das letzte starke Erdbeben, aber danach war es nie mehr so, dass alles derart in Erschütterung geraten ist.“
Angel, der sich auch wieder gesammelt hatte, merkte an: „Das wundert mich gar nicht, dass mit den ständigen Beben meine ich. Italien ist mit unterirdischen Vulkanen durchzogen, welche zwar inaktiv sind, aber trotzdem jeder Zeit wieder aktiv werden können. Desweiteren brauche ich dich ja nicht auf die Plattenbewegungen hinzuweisen.“
Iris fühlte sich plötzlich wie von einem Lehrer gerügt und antwortete: „Du weißt aber auch immer alles, du kleiner Klugscheisser.“
Nun mischte sich auch der manchmal unnahbar wirkende Tomoyuki ein. „Mach daraus nicht so ein großes Ding. Das war doch nur ein kleines Beben. In meiner alten Heimat Japan habe ich die schon seit dem frühsten Mittelalter miterlebt. Wenn die Erde dort bebte, brachte sie immer Tod und Zerstörungen mit. Ich erinnere mich noch sehr gut daran als ich noch klein war, da wurde das kleine Fischerdorf, in dem ich mit meiner Familie lebte, durch eine von einem Erdbeben ausgelöste Schlammlawine begraben. Viele verloren ihr Leben und alle Anderen, die verschont wurden, verloren all ihr Hab und Gut. Viel weiß ich leider nicht mehr von damals, ich erinnere mich nur noch an Angst und Trauer.“
Iris schluckte, er hatte noch nie erlebt, dass sein Kollege etwas Privates über sein Leben vor dem Vatikan erzählte und versuchte sich zu rechtfertigen: „So habe ich das nun auch nicht gemeint. Ich weiß, dass dieses Beben nicht schlimm war, aber es ist nun mal nicht normal, dass alles so sehr wackelt.“
Noch während sich Iris überlegte wie er sich für seine Worte entschuldigen könnte, durchfuhr eine schreckliche, starke und böse Macht den Vatikan und die Blutsauger.
Das Gebäude und der Innenraum vibrierten in Einklang, während die normalen Menschen nicht wussten, was das zu bedeuten hatte, versammelten sich aber gleichzeitig schon die Verteidigungskräfte außerhalb und innerhalb des Heiligtum. Diese stolzen Soldaten konnten nicht sagen vor wem oder was sie die Bewohner verteidigen sollten.
Die Angehörigen der Blutgarde in den Katakomben, waren derweil von dem Pulsieren wie betäubt und Angel schrie: „Der Ursprung, er kommt von hier unten, von irgendwo hier unten.“
Dieses ausbreitende Vibrieren machte den Menschen, die in alle Richtung ausschwärmten oder sich zu den Schutzräumen bewegten, nichts aus, aber den Vampiren. Sie konnten sich erst nachdem das Geräusch sich verflüchtigt hatte, wieder ungehemmt bewegen.
Iris bemerkte als Erster, dass es wieder still geworden war.
„Das habe ich damit gemeint, dass es so was noch nie zuvor gegeben hat.“
Angel schrie: „Los Leute! Wir müssen zu den Kerkern, ich konnte den Ursprung genau dort unten ausmachen, irgendetwas Starkes hat den Vatikan von dort aus betreten.“
Keiner der Anderen wagte es zu widersprechen, da sie wussten, dass er recht hatte. So wie er immer mit seinen Ahnungen richtig lag. Sie rannten wie von dem Ursprung angezogen zu den gefangenen Wesen, die schon einmal in den letzten Tagen für Ärger gesorgt hatten. In der Hektik des Geschehens dachten die Vampire allerdings nicht einmal annähernd daran ihre Waffen zu holen.
An der Quelle des Geschehnisses angekommen, und nachdem sie die Türen aufgestoßen hatten, sahen sie, dass die Kreaturen schon auf sie warteten. Sie ließen sich, soweit es ihnen möglich war, im spärlichen Licht sehen und scharrten mit den Pfoten und Krallen.
Alle Blicke richteten sich auf die Wesen, bis Sakuya, der hinter Marik und Salomone stand, welche zur Vorsicht mahnten, seinen Blick zu der Wand am Ende des Ganges wandern ließ.
„Leute sagt mal, war da in der Wand schon immer ein solch großes Loch? Ich weiß es nicht mehr so genau, ich war noch nicht oft hier unten.“
Seinen Kollegen war das zuvor gar nicht aufgefallen. Ihre ganze Aufmerksamkeit hatte nur den ausrastenden Wesen gegolten. Aber jetzt konnte jeder einzelne von ihnen das riesige Loch in der massiven Steinwand betrachten, vor dem sich Steine, Kettenglieder und Holzreste häuften.
Akira brach das Schweigen der Schockiertheit zuerst und tat seine für ihn eigentlich unmöglichen Gedanken kund. „Das Loch ist so riesig, das sieht fast so aus,