Broken Bones. Andrea Appelfelder
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Читать онлайн книгу Broken Bones - Andrea Appelfelder страница 17
Tom hatte sich mittlerweile auf dem Boden des Balkons niedergelassenen.
„Ich bin mit dir gekommen, weil du der Erste und der Einzige warst, der mich in meine Schranken verwiesen hat. Du kamst nachdem du den wahren Killer erledigt hattest, noch einmal zu mir zurück. Du hast dann versucht, mich zu überreden mit dir zu gehen, aber ich war einfach zu sehr von meinen Überzeugungen geblendet. Ich griff dich an und versuchte dich mit meiner Peitsche, welche ich mir extra für diese Revanche besorgt hatte, zu töten. Es gelang mir sogar, dich einige Male zu treffen. Mit der Eisenspitze brachte ich dir tiefe Wunden in deinem schönen Gesicht bei. Aber dir gelang es trotzdem mich zu überwältigen. Du hast mir dann meine schönen langen Haare mit deinem Samuraischwert, welches du von deinem Meister hast, abgeschlagen. Davon war ich so beeindruckt, dass ich dir endlich zugehört habe. Ich war verdammt beeindruckt von dir. Also ich glaube, dass ich dir dann überallhin gefolgt wäre, selbst wenn es bis in die Hölle selbst gewesen wäre.“
Angel war beeindruckt, aber der Gedanke gefiel ihm irgendwie nicht und er lief an seinem Freund vorbei.
„Sage nicht so etwas, du Idiot und bezeichne diesen Mann von dem ich das Schwert habe, nie wieder als meinen Meister. Auch wenn ich dich genauso gerne habe wie du mich, muss ich dich jetzt doch bitten zu gehen.“
Tomoyuki zögerte: „Ja ich gehe, aber versprich mir, dass du dich nicht mehr so gehen lässt.“
Sein Gegenüber nickte etwas zögerlich und Tom sprang den Balkon wieder hinunter.
Angel sah ihm noch einmal kurz nach, bevor er in das Innere seines Zimmers zurückging: „Kann der nicht mal jetzt die Tür nehmen. Oh Mann! So gerne ich ihn auch habe, manchmal werde ich nicht schlau aus ihm.“
Kapitel 6
Es war ein schöner, aber noch etwas frischer Morgen, gerade erst sieben Uhr und wie an jedem Tag, an dem er nicht seiner Arbeit als Jäger nachgehen musste, war Angel außerhalb seiner Heimatstätte unterwegs.
Er trug eine bequeme, schwarze Jogginghose und einen weisen Kapuzenpulli mit einer schwarzen Aufschrift „ANGELO“ (Engel) und schwarzen Flügeln links und rechts von der Engelsbekundigung, auf dem Rücken.
Der Vampir mit den kurzen schwarzen Haaren hatte sich die Kapuze bis tief ins Gesicht gezogen und rannte in einem ihm angenehmen Tempo, aber trotzdem noch zu schnell für einen normalen Menschen, durch die Stadt.
Laufen war das Einzige, was ihn von seinen trübsinnigen Gedanken ablenken konnte. Ihn beschäftigte immer noch die Frau von gestern, die fast noch ein junges Mädchen war.
Während er so vor sich hinlief, sprang er spielerisch auf einen Blumenkasten um dann wieder hinunter zu springen. Jedes Mal, wenn er an eine höhere Erhebung irgendeiner Art vorbeikam, benutze er diese als Sprungbrett oder ließ sich einfach nur wieder nach unten fallen.
Durch diese Gesten, erntete er von den wenigen Leuten, die zu so früher Stunde unterwegs waren, nur ein kurzes Kichern oder genervtes Kopfschütteln.
Er genoss es einfach die frische Luft des neuen Tages tief in sich einzusaugen und mal allein für sich zu sein. Es war ohnehin nicht so, dass er trainieren musste, da Vampire von Natur aus schnell, stark und agil waren. In diesem Moment war er froh allein zu sein, ohne Vampire, die ihn ständig nervten. Ohne den Tod, der sein ständiger Begleiter war und auch ohne die Verpflichtungen, die täglich auf seinen Schultern ruhten.
Er nutze diese kurze Zeit um abzuschalten und die Geschehnisse um sich herum zu vergessen oder zu verarbeiten.
Er sprang wie wild, als hätte er irgendwelche Drogen genommen, lachend umher. Sein vergnügtes Rumgespringe ging jedoch nur bis zu einem einzelstehenden Kiosk, der plötzlich sein Interesse weckte.
Vor diesem kleinem Laden, in dem es vom Dosenkaffee über Zigaretten bis hin zu Zeitschriften aller Art eigentlich alles gab, stand ein Aufsteller mit dem Ansichtsexemplar einer Tageszeitung. Diese trug den Namen „IMMAGINE“ und stellte den Artikel des Tages vor.
Die Titelstory besagte in großen schwarzen Buchstaben „vampiro assassino“. Die Überschrift gab etwas über einen Vampirmörder an. Dieser Artikel machte ihn neugierig und er sah sich diesen, der ihre ganze Existenz bedrohte, mal etwas genauer an.
Er las leise vor sich hin: „In einem kleinen Waldstück nahe der Stadt Rom wurde eine Frauenleiche in einer Nonnenkluft gefunden, welche völlig blutleer war.“
Angel sah sich das Foto der Topstory an, auf dem aber nur das Wäldchen, in dem man die Leiche gefunden hatte, zu sehen war. Auch ohne ein Bild wusste der Junge sehr genau, wem diese Leiche gehörte.
„Diese dumme Kuh. Sie hat nicht mal die Nonnenuniform ausgezogen, bevor sie ihr Angebot erneut unterbreitet hat. Dieses Mädchen von gestern hat also schon jetzt ihren Tod gefunden.“
Er lachte. „Komischerweise weiß ich nicht einmal mehr wie sie hieß, aber eins ist jetzt hundertprozentig sicher, sie ist wirklich tot. Für diese Frechheit, die sie sich erdreistet hatte, hatte sie ohnehin den Tod verdient. Obwohl ich wohl für ihren Tod mitverantwortlich bin, denn wenn ich ihr nichts von den Clubs erzählt hätte, dann wäre sie nicht ...“
Er biss sich nervös auf die Lippe und verwies diesen Gedanken schnell wieder.
„Bleib ganz ruhig, Junge. Sie war so fest davon überzeugt ein unsterblicher Vampir zu werden und, und selbst wenn ich ihr nichts von dem Clubs erzählt hatte, hätte sie Mittel und Wege gefunden, das zu werden, was sie wollte. Außerdem kann ich nichts dafür. Das Mädchen ist selbst Schuld. Wenn sie Monstern das Angebot macht, dass sie für diese alles tun will was sie verlangen, ist es doch klar, dass die das als Einladung verstehen.“
Noch während er sich das Ansichtsexemplar weiter betrachtete, wurde er plötzlich vom Verkäufer des Kiosks gefragt, ob er etwas kaufen wolle. Nach kurzem Überlegen, bejahte er und kaufte sich eine neue Schachtel Zigaretten der Marke „sigaretta”.
Er schnappe sie sich und lief einige Schritte, bis ihn ein Windhauch durchfuhr, durch welchen sich seine Nackenhaare aufstellten und sich eine Gänsehaut auf seinen Körper legte.
Dieser Hauch ließ ihn sich nervös umsehen, erkennen konnte er jedoch nichts. Ihm missfiel der Gedanke, nicht zu wissen was das war. Der Vampir hatte ein schlechtes Gefühl und eine böse Vorahnung.
Manche Vampire haben die Gabe zukünftige Ereignisse zu erahnen. Angel hatte eine ähnliche Gabe, aber er konnte niemals etwas genaues sehen. Er hatte nur kurze Visionen, in denen er Fragmente, von dem was kommen würde, sehen konnte, davon, dass Vampire so etwas überhaupt können, hatte Angel natürlich keine Ahnung.
Nur ein flüchtiges Bild von etwas Zerbrochenen durchfuhr ihn, welches er allerdings für einen wieder aufflammenden Tagtraum hielt.
Er dachte bei sich: Heute ist wirklich kein guter Tag. Erst der Tod diese Mädchens, das wohl durch meine Schuld gestorben ist. Dann noch dieses Bild und das.... Oh! Mein Gott! Hör auf du Trottel alles immer so schlimm zu zerdenken und die Schuld immer nur bei dir zu suchen, diese Einstellung kann nicht gesund sein.
Er drückte sich mit den Rücken an eine Hausfassade und hielt sich mit beiden Händen die Brust, während er in den Himmel starrte.
„Aber dieses Gefühl,