Dämon III. Alfred Broi
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Christopher ließ es geschehen, öffnete seinen Mund und als sich ihre Zungen berührten, stöhnte Silvia lustvoll auf. Auch Christopher entfuhr ein leises, kurzes Stöhnen.
Dann trennten sie sich und Silvia schaute ihm sofort wieder in die Augen. „Ich hatte eine solche Angst um dich. Du warst…!“
„Tot, ich weiß!“ fuhr Christopher mit einem kurzen freudlosen Lächeln dazwischen.
„Ich musste es tun!“ hob Francesco, der sich die ganze Zeit über still verhalten und die Freude seiner Enkeltochter genossen hatte, an. Als Christophers Kopf herumfuhr und ihn anstarrte, fügte er hinzu. „Es tut mir leid!“
„Wer sind sie?“ raunte Christopher mit finsterer Miene zurück.
„Das ist mein Großvater!“ rief Silvia überrascht. „Du kennst ihn doch!“
Christopher funkelte den Alten einen Moment stumm an. „Ich habe sie sterben sehen!“
Der Alte nickte. „Vor einem Jahr, in New York. Aber ich bin zurückgekehrt!“ Er lächelte sanft. „So wie sie!“
„Um mich zu töten?“
„Nein!“ Francesco schüttelte den Kopf. „Um sie zu retten!“
Christophers Blick verdunkelte sich gleich nochmals, doch konnte man auch deutlich die Verwirrung darin erkennen. „Ich habe keine Ahnung, was zum Teufel hier abgeht!“
„Dann will ich es ihnen erklären!“
Geräusche in der Finsternis
Da!
Es war jetzt das dritte Mal, dass er ein schlurfendes Geräusch hinter ihnen gehört hatte und war Peter sich bei den ersten beiden Malen nicht wirklich sicher gewesen, so bestand jetzt kein Zweifel mehr, dass sich außer ihnen noch etwas Anderes in diesem Tunnelsystem befand.
Zuerst wollte er daher auch abstoppen und sich auf die Lauer legen, doch just in diesem Moment gelangten sie an ihren Zielpunkt. Der Kanal lief noch weiter geradeaus, doch mitten drin befand sich eine freistehende Leiter an die Oberfläche.
Peter trieb die beiden Frauen zur Eile und blieb dicht hinter ihnen. Als sie den Aufstieg erreicht hatten, blickten sie in die Höhe, konnten aber außer einer undurchdringlichen Dunkelheit nichts erkennen. Aber eben auch keinen Nachthimmel, sodass Peter ganz zuversichtlich war, dass sie sich am richtigen Ort befanden, denn laut Maggie führte die Leiter in eines der Gebäude, in dem dann auch ein Kühlhaus zu finden war.
„Wartet kurz!“ sagte er und hastete lautlos hinauf. Nach drei Metern fand er sich unterhalb eines eisernen Schachtdeckels wieder und hatte schon die Befürchtung, er müsse hier erneut seinen Schneidbrenner einsetzen, doch als er dagegen drückte, gab er bereits nach. Peter befand ihn als leicht genug, dass auch Talea ihn zur Seite befördern konnte und ließ sich ohne zu zögern in einem Ruck, aber dennoch lautlos wieder in den Tunnel fallen.
„Und?“ fragte die junge Frau sofort.
„Da ist ein Schachtdeckel, aber du kannst ihn anheben!“ Er nickte Talea zu, hob die schwarze Tasche an, die er kurz zuvor abgestellt hatte und drückte sie Francesca in die Hände. „Beeilt euch!“
„Was soll ich damit?“ fragte die Alte.
„Du kommst nicht mit uns!“ Das war keine Frage und Talea nickte. „Ich habe es auch gehört!“ Sie erkannte Überraschung in Peters Gesicht. „Lass uns das zusammen machen!“
Doch Peter schüttelte den Kopf. „Bringt ihr die Pyramide in das Kühlhaus. Ich kümmere mich um den Rest!“ Er sah, dass Talea widersprechen wollte. „Keine Widerrede. Macht schon!“ Er schob die beiden Frauen förmlich die Leiter hinauf.
„Viel Glück!“ Talea drehte sich nochmals nach unten, doch Peter war schon auf dem Weg zurück zur nächsten Ecke. Reglos blickte sie ihm nach.
„Er hat Recht!“ sagte die Alte unter ihr. „Wir müssen uns um das Tor kümmern!“ Doch ihre Freundin rührte sich nicht. „Talea!“ mahnte sie deshalb etwas lauter und drückte von unten gegen ihren Körper.
Das brachte sie zurück in die Wirklichkeit. „Natürlich!“ erwiderte sie und machte noch einen Schritt in die Höhe, dann drückte sie gegen den Schachtdeckel. Peter hatte Recht, sie konnte ihn ohne große Mühen beiseiteschieben. Schnell kletterte sie ganz hinauf. Sofort danach ging sie in die Hocke und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, während sie die nähere Umgebung mit der Taschenlampe ausleuchtete. Wie Peter gesagt hatte, befanden sie sich innerhalb eines Gebäudes. Sie erkannte schmutzige Wände, einige große Kisten, einen Deckenkran, dessen Haken weniger als zwei Meter neben ihr hing und ein paar Regale an einer der Wände.
Plötzlich erschrak sie, als sie eine Hand auf ihrem Knöchel spürte, doch als sie sich blitzschnell herumdrehte, erkannte sie Francesca, die einige Mühe hatte, aus dem Schacht herauszuklettern. Talea half ihr und zog sie zu sich.
Die Alte musste kurz durch schnaufen, bevor sie nickte. „Okay!“
Talea hatte währenddessen weiter die Umgebung sondiert. Sie nickte der Alten jetzt ebenfalls zu. „Dann hier entlang!“
*
Peter spürte, wie sein Puls mit jedem weiteren Schritt immer schneller wurde und wie sein Blut in seinen Ohren rauschte.
Nachdem er die erste Biegung auf dem Rückweg hinter sich gebracht hatte, wobei ihm in der Sekunde, da er um die Ecke zuckte, vor Nervosität fast das Herz stehen geblieben wäre, hörte er wieder ein Geräusch.
Es kam jedoch nicht aus der Richtung, aus der es vermutet hätte, sondern aus einem Gang auf der linken Seite. Weniger bedrohlich wirkte es deshalb aber nicht.
Peter beschloss dem Geräusch nachzugehen. Der Kanal, den er jetzt betrat, war etwas kleiner und daher enger, als der erste. Er musste noch geduckter gehen und fühlte sich sogleich unangenehm eingeengt. Seine Nervosität stieg erneut. Natürlich hatte er in seinem Leben schon so manches Gefecht bestritten und eigentlich galt er als ruhiger, besonnener, nervenstarker und ziemlich eiskalter Mensch, doch einem solchen Gegner, wie diesen furchtbaren Kreaturen aus der Finsternis, hatte er noch nie zuvor gegenübergestanden und die eigentlich weniger als gar nicht vorhandenen Aussichten, diese Bestien zu besiegen, geschweige denn zu töten oder überhaupt auch nur aufzuhalten, hinterließen deutliche Spuren auf seinem Nervenkostüm.
Doch Peter wusste um seine Verantwortung. Nicht nur um die, die ihm Mister Arisagi vor drei Monaten hatte klarzumachen versucht – damals hatte er eingewilligt, weil er es einfach für einen riskanten, aber dennoch interessanten Job gehalten hatte, für den er letztlich ja auch eingestellt und vor allem hervorragend ausgebildet war – sondern weit mehr noch um die, die er jetzt tief in seinem Herzen und seiner Seele für die Menschen empfand, die mit ihm gegen diese gewaltigen Windmühlen kämpften, weil er erkannt hatte, welch aufrechte, mutige und selbstlose Charaktere sie waren, die jede Hilfe verdient hatten, die er ihnen geben konnte.
Und deshalb zögerte er jetzt nicht, sondern spürte, wie ihn wieder diese Ruhe befiel, die ihn stets ausfüllte, wenn es wirklich hart auf hart kam und ihm bisher immer den entscheidenden Vorteil gegenüber seinen Gegnern verschafft hatte.
Wieder