Dämon III. Alfred Broi

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Dämon III - Alfred Broi Dämon

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für schwere Schäden gesorgt, doch konnte Howard auf dem Boden verstreut menschliche Knochen erkennen. Als ihm bewusst wurde, dass sie auch zu Matsumoto gehören mochten, kroch eine eiskalte Gänsehaut seinen Rücken hinauf.

      Trotzdem ging er weiter, denn nichts, was er je tun könnte, würde den Tod seines geliebten Freundes ungeschehen machen, achtete jedoch darauf, wo er hintrat. Er durchquerte den Raum und den anschließenden Gang, wobei er immer langsamer wurde und auf jedes noch so kleine Geräusch lauschte. Einen Schritt bevor er die Kammer betreten konnte, stoppte er ab. Schweiß rann ihm über die Stirn, sein Herz pochte noch immer wie wild. Das Rauschen in seinen Ohren wurde lauter. Seine Augen waren weit geöffnet und zuckten nervös hin und her. So verharrte er stocksteif.

      Der Gang führte in einer Ecke in die Kammer, von seinem Standpunkt aus, konnte er nicht mehr erkennen, als ein fahles Zwielicht und einige Felsentrümmer, der ehemalige Standort der Pyramiden blieb ihm noch verborgen.

      Howard zögerte noch immer. Fast schien es so, als würde er einen Grund suchen, um die nächsten Schritte nicht machen zu müssen. Doch dann konnte er sich überwinden.

      Obwohl in der Kammer nichts war, worüber man erschrecken konnte, tat er doch genau das und stand erneut einen Moment wie erstarrt, bevor ihm die Realität klar wurde.

      Die Kammer war nahezu vollständig zerstört. Die Rückwand war förmlich herausgerissen worden und gab den Blick auf eine weitere, jedoch leere Höhle frei. Auch die Decke war weggesprengt worden, doch gab es dort nichts außer tiefer Dunkelheit. Der Boden jedoch war nicht etwa übersät mit Trümmerteilen, die die gewaltige Explosion erzeugt hatte, sondern mit einer zentimeterdicken Staubschicht. Sie wirkte vollkommen glatt, wie die Wasseroberfläche eines Sees bei völliger Windstille.

      Howard stutze für einen Augenblick, dann wurde ihm klar, dass der Grund, warum hier keine Trümmer zu finden waren, der war, dass die Explosion derart gewaltig gewesen war, dass sie alles zu Staub zerfetzt hatte. Und damit natürlich auch die beiden Pyramiden. Howard befiel eine traurige Stimmung.

      Plötzlich aber stutzte er. Waren da nicht Fußspuren zu sehen? Dort hinten an der gegenüberliegenden Wand?

      Er drehte den Lichtkegel seiner Taschenlampe in diese Richtung und wusste augenblicklich, dass er Recht hatte. Ja, dort waren tatsächlich Fußabdrücke zu sehen. Sie verliefen etwa drei Meter in die Mitte des hinteren Drittels der Kammer, dort schienen sie mehrfach so ziemlich auf der Stelle getreten zu sein, bevor sie wieder in die andere Richtung verschwanden.

      Howard überlegte. Wer mochte das wohl gewesen sein? Francesco? Sein Herzschlag nahm erneut zu. Hatte er die gleiche Idee gehabt? Oder waren es einfach nur Fremde gewesen, die diesen Ort mehr zufällig gefunden hatten? Oder…?

      Howard erschrak ein weiteres Mal und er wünschte sich sofort, dass ihm dieser Gedanke nicht gekommen wäre. Doch ließ er sich natürlich nicht verdrängen und er wusste, dass es nur eine Möglichkeit gab, es festzustellen. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, hielt sich dabei dicht an der Felswand und machte erst im letzten Moment den Schlenker in die Mitte. Ihm war es, als würde er hier erneut unberührtes Terrain betreten und er war sich nicht sicher, ob es vielleicht besser unberührt bleiben sollte. Beim letzten Mal zogen ihre Handlungen schließlich nicht weniger als eine Katastrophe nach sich.

      Dennoch ging Howard weiter. Als er die Fußspuren erreicht hatte, blieb er unschlüssig stehen. Sie waren nicht klar genug, um von ihnen Rückschlüsse auf den Verursacher zu erhalten. Es schienen menschliche Abdrücke zu sein, doch es konnten ebenso gut auch…

      Plötzlich wurde Howard aus seinen Gedanken geholt, als er vor sich einen deutlich quadratischen Abdruck sah, der etwas größer als eine Handfläche war. Sofort wusste er, was diesen Abdruck erzeugt hatte: Die Grundfläche einer Pyramide! Deutlich waren direkt davor Fußabdrücke. Jemand musste sie an sich genommen haben. Und noch viel wichtiger: Sie war bei der Explosion offensichtlich nicht zerstört worden! Augenblicklich ließ er seinen Blick noch einmal kreisen und tatsächlich: Etwa fünf Meter entfernt traf er auf einen ähnlichen Abdruck. Er ging darauf zu und sah eine verwischte, aber dennoch deutlich dreieckige Vertiefung im Staub: Die Seitenfläche einer Pyramide – der zweiten Pyramide! Auch hier gab es direkt davor Fußabdrücke.

      Howard spürte Erregung in sich. Beide Pyramiden hatten die Explosion offensichtlich überstanden, waren jetzt jedoch verschwunden. Wieder dachte er hoffnungsvoll zuerst an Francesco, dann an Fremde, schließlich an den Dämon.

      Für einen langen Moment stand er reglos da und überlegte mit ernster Miene, was er jetzt tun konnte, bis ihm klar wurde, dass seine einzige Option die war, Francesco zu suchen, um in Erfahrung zu bringen, ob er die beiden Objekte an sich genommen hatte oder er wusste, wer es gewesen sein mochte.

      Daraufhin atmete er einmal tief durch, blickte sich nochmals um, ob er nicht vielleicht noch etwas übersehen hatte, konnte das schließlich verneinen und wollte sich schon auf den Weg zurück an die Oberfläche machen, als er urplötzlich ein kurzes, aber durchaus helles Aufblitzen in der Staubschicht vor sich erkennen konnte.

      Irritiert wandte er sich um und starrte auf die Stelle, an der er den Lichtblitz bemerkt hatte, doch konnte er dort im ersten Moment nichts erkennen. Unsicher machte er zwei Schritte darauf zu, als er ein schwaches Schimmern in der Staubschicht bemerkte, das heller und deutlicher wurde, je näher er kam. Als er schließlich direkt davor stand, pulsierte das Licht in einem langsamen Rhythmus. Howard beugte sich herab und schob den Staub beiseite. Das Licht wurde immer heller, doch schien es irgendwie nicht von einem bestimmten Punkt auszugehen, sondern der gesamte Bereich dort schien zu glühen. Als Howard jedoch noch ein wenig tiefer grub, stockte ihm plötzlich der Atem, denn als das Licht jetzt wieder für einen kurzen Moment erlosch, zog es sich auf einen winzig kleinen Punkt in der Staubschicht zurück.

      „Oh mein Gott!“ stieß er leise hervor, denn er erinnerte sich sofort an seinen Traum, der ihn letztlich erst hierhergeführt hatte. Behutsam streckte er seine Hand aus, schob sie in die Staubschicht und hob sie wieder an. Als er sie vor seine Augen führte, erstrahlte das Licht bereits wieder so grell, dass er zunächst nichts erkennen konnte. Erst als es wieder erlosch, sah er die winzige, stecknadelgroße Kugel, die genauso so aussah, wie die in seinem Alptraum. „Aber, das ist doch…nicht möglich!“ Howard Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und sein Gesicht zeigte pures Erstaunen und völlige Ratlosigkeit, während sein Gehirn fieberhaft nach einer Erklärung für die Existenz dieser winzigen Kugel suchte.

      Für eine Sekunde war es totenstill in der unterirdischen Kammer, als urplötzlich ein Geräusch in der Ferne zu hören war. Es klang dunkel und rau. Wie ein… Howard erschrak und eine eiskalte Gänsehaut zuckte über seinen Körper. Es klang wie das Grollen einer bösartigen Kreatur!

      Bevor ihn die Angst einnehmen und seine Bewegungen lähmen konnte, handelte Howard überraschend schnell und konsequent. Er fischte einen Lederbeutel aus seiner Umhängetasche, schüttete den Inhalt achtlos zu Boden und füllte ihn schließlich mit dem Staub in seiner Hand. Bevor er den Beutel wieder schloss, vergewisserte er sich, dass die leuchtende Kugel darin lag. Dann stopfte er ihn zurück in seine Tasche, drehte sich um und machte sich mit schnellen Schritten auf den Rückweg. Obwohl sein Herz wild pochte und einen lauten Rhythmus in seine Ohren trieb, glaubte er immer wieder das bösartige Grollen zu hören, das zwar weiterhin nur leise oder weit entfernt schien, ihn aber eindeutig verfolgte.

      Als er zurück an der Oberfläche war, war er völlig außer Atem und musste erst einmal mehrfach tief durchatmen. Doch schon wenige Augenblicke später wurde er erneut aufgeschreckt, weil ein tiefer, wütender und hasserfüllter Schrei hinter ihm ertönte, der um ein Vielfaches näher zu sein schien, als alle anderen Geräusche zuvor.

      Sofort streckte Howard seinen Körper durch, nahm einen letzten tiefen Atemzug und

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