Dämon III. Alfred Broi
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Er verließ schließlich den Dschungel und kehrte zurück in die Staaten. Dort machte er sich mit Nachdruck auf die Suche nach Francesco. Es sollte jedoch weitere vier Monate dauern, bis er ihn in Ägypten ausfindig machen konnte.
Ihr erstes Zusammentreffen seit mehr als drei Jahren fand in einer heißen, stürmischen Nacht auf einem alten Fabrikgelände etwas außerhalb von Alexandria statt.
Nachdem sie sich für einige Momente stumm gegenüber standen, tauschten sie wenige Worte der Begrüßung aus, wobei man jedem ansah, dass er über den Anblick des anderen mehr als erfreut, aber auch deutlich geschockt war. Die Jagd nach dem Dämon hatte sie nicht nur innerlich sehr verändert, die schier endlosen Jahre der Suche hatten auch in ihren Gesichtern tiefe, unauslöschliche Narben hinterlassen.
Dann konnte Howard nicht mehr an sich halten. Er holte den Beutel aus seiner Tasche, öffnete ihn und offenbarte Francesco sein Geheimnis. „Sieh Francesco…!“ sagte er. „Sieh, was ich in Machu Picchu gefunden habe!“
Sein Freund betrachtete die winzige Kugel mit großem Erstaunen, doch Howard erkannte nach wenigen Augenblicken auch tiefe Erkenntnis darin. „Großer Gott, Howard!“ sagte Francesco atemlos. „Du hast es gefunden!“
Howard war sichtlich irritiert. „Ich habe was gefunden, Francesco?“
Sein Freund sah ihn in mit einem traurigen Lächeln an. „Ich habe gesucht, so wie du. Nach Worten, Schriftstücken, Belegen, die Auskunft über das geben konnten, was wir gesehen und erlebt haben. Ich bin an vielen Orten fündig geworden, ebenso wie du. Und wir haben viel in Erfahrung bringen können: Wir wissen, wer unser Gegner ist. Wir wissen um die Existenz der beiden Pyramiden, die weit mehr sind, als sie zu sein scheinen…!“
„Das Tor zur Hölle. Das Tor zur Erde!“ Howard atmete tief durch und nickte.
Francesco tat es ihm gleich, dann schaute er seinen Freund direkt an. „Hast du dich denn nie gefragt?“
„Mich was gefragt?“
„Ob es noch ein…drittes Tor geben würde!“
Howard zog seine Augenbrauen in die Höhe. „Ein…drittes Tor?“
Francesco nickte. „Die Hölle, die Erde…!“ Er wartete, bis Howard ihn ansah, dann deutete er in die Höhe. „…der Himmel!“
Howard verstand sofort und sog abrupt die Luft in die Lungen. „Du meinst?“
Wieder nickte Francesco und deutete auf den kleinen Beutel, in dem die winzige Kugel ihr ungebrochen grelles Licht ausstrahlte. „Das Tor zum Himmel!“
„Das…?“ Howard zog die Augenbrauen zusammen und starrte den Beutel beinahe ehrfürchtig an. „Du meinst…dieses unscheinbare Ding, diese winzige Kugel ist…?“
Francesco nickte wortlos.
Howard blies die Luft in die Wangen. „Unfassbar!“
Francesco lächelte müde. „Und doch ist es so! Ich habe es in alten Schriften gelesen, die ich in Spanien gefunden habe. Der Sarkophag des Dämons wurde erst durch das Tor zum Himmel zu einem Gefängnis, das für ihn undurchdringlich war. Erinnere dich an die Konstellation! Das konzentrierte Böse trat aus dem Boden und traf auf das Tor zur Hölle. Von dort wurde die Lichtscheibe zwischen den beiden Pyramiden gespeist. Doch erst das Tor zum Himmel im Zentrum dieser Scheibe kehrte das Böse in pures, reines Licht um, mit dem wiederrum das Tor zur Erde gespeist wurde, sodass der Sarkophag damit umhüllt und somit in seinem irdischen Gefängnis gebannt werden konnte. Keine Kraft auf Erden ist stark genug, um dieses furchtbare Geschöpf der Finsternis zu bannen, erst das Tor zum Himmel machte es möglich!“
„Aber…!“ Howard war noch immer total verwirrt. „Es ist so viel kleiner und…unscheinbarer, als die beiden anderen Tore!“
Wieder nickte Francesco mit einem müden Lächeln. „Aber es ist das Mächtigste von ihnen. Mächtiger als alles, was du dir je vorstellen könntest!“
Einen Moment entstand eine tiefe Stille, die nur durch den pfeifenden Wind unterbrochen wurde und in der beide Männer auf den Lederbeutel blickten.
„Wow!“ meinte Howard dann echt beeindruckt. „Und was jetzt? Ich meine, können wir damit…?“ Er deutete mit dem Kopf in Richtung Kugel.
Francesco Gesicht wirkte sofort gequält. „Nur alle drei zusammen vermögen den Dämon wieder hier auf Erden zu bannen!“
„Dann…müssen wir die beiden anderen suchen!“ Howard schaute seinen Freund erwartungsvoll an.
„Ja, das müssen wir!“ Francesco nickte, doch klang seine Stimme müde und sein Gesicht zeigte keine Zuversicht. „Und zwar, bevor…!“
Howard zog die Augenbrauen zusammen. „Bevor was?“
Francesco hob seinen Kopf. „Bevor er sie findet!“
„Er?“ Wieder war Howard sichtlich überrascht. „Du meinst, er sucht ebenfalls danach?“
Francesco nickte. „Alle drei Tore sind machtvolle Relikte. Doch genauso, wie sie uns helfen könnten, ihn zu bannen, würden sie auch ihm Kräfte verleihen, deren Auswirkungen wir uns wohl nicht vorzustellen vermögen!“ Der Italiener schaute Howard direkt an, doch sein Freund blieb stumm, musste offensichtlich erst verdauen, was er soeben gehört hatte. „Mit dem Tor zum Himmel hast du…!“ Francesco hielt inne und sein Kopf zuckte nach links. Hatte er dort eben nicht ein schabendes Geräusch gehört? Er lauschte für einen Augenblick, doch als es still blieb, wandte er sich wieder seinem Freund zu. „…ein machtvolles Instrument im Kampf gegen den Dämon gefunden, aber…!“ Wieder hielt er abrupt inne und sein Kopf zuckte erneut nach links. Dabei war er sich sofort sicher: Ja, da war ein schabendes Geräusch und auch…ein bösartiges Knurren! „…du bist auch in großer Gefahr!“ Sein Kopf wirbelte herum und er schaute Howard direkt in die Augen. Seine Stimme klang eindringlich. „Er ist hier!“
Jetzt hatte es auch der Amerikaner erkannt und er starrte in die Richtung, aus der das Knurren kam.
„Lauf!“ sagte Francesco, griff gleichzeitig in seinen Rücken, wo er ein automatisches Schnellfeuergewehr befestigt hatte und zog es in einer flüssigen
Bewegung vor den Körper.
Howard jedoch rührte sich nicht und wollte seinerseits bereits eine Waffe ziehen, doch Francesco hielt ihn zurück. „Nein! Ich werde ihn aufhalten!“ Etwa zehn Meter vor ihnen ertönte ein hasserfülltes Grollen und es schepperte in den alten, rostigen Fabrikaufbauten. „Das Tor ist zu wichtig. Wir dürfen es nicht mehr verlieren!“ Er drehte sich zu seinem Freund, umfasste seinen rechten Unterarm und wartete, bis Howard ihn ansah. „Du musst es beschützen und einen Platz dafür finden, wo er es nicht finden kann!“
Howard nickte, doch sein Gesicht zeigte große Verwirrung. „Wie? Wo?“ fragte er dann auch.
„Das Tor muss an einen reinen Ort. Nur dort wird es nicht mehr strahlen!“
Ein lautes Brüllen übertönte das Pfeifen