Zwerge der Meere. Michael Schenk
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Zwerge der Meere - Michael Schenk страница 23
„Verfluchte Bestie!“ Fennegman war heran und instinktiv schlug er mit der schweren Metallschnalle nach dem schwarzen Facettenauge. Die Kreatur stieß ein Pfeifen aus, sprang instinktiv von Losterman fort, der sich schreiend aufrichtete und taumelnd auf die Füße kam.
Der schwer verletzte Fischer ließ seine kleine Tochter los, umklammerte den Armstumpf und torkelte weiter zum Strand, angetrieben vom Instinkt. Das Mädchen stand da, schrie in wahnsinnigem Schreck und war zu keiner Bewegung fähig.
Fennegman versuchte abermals, das Auge des Wesens zu treffen, doch es wich aus, die Zangen packten das Kind und töteten es. In ohnmächtigem Zorn schleuderte der kleine Mann sein Messer und es drang in das verletzte Auge. Es drang bis über den Griff ein, doch die Kreatur schien es nicht sonderlich zu behindern. Zwischen ihre Gliedmaßen geduckt, schien sie Fennegman zu belauern und ihre blutigen Zangen schlossen und öffneten sich langsam.
Dann sprang die Kreatur.
Fennegman ließ sich auf den Rücken fallen und schlug mit dem Gürtel zu.
Irgendwo verhakte sich die Schnalle zwischen den gespreizten Zangen, als die Kreatur über den Fischer hinweg flog. Fennegman hielt sich krampfhaft an seiner kümmerlichen Waffe fest und spürte, wie er von einer unwiderstehlichen Gewalt mitgezogen wurde, als das Wesen über ihn hinweg setzte.
Fennegman war klein, aber er war außerordentlich kompakt und schwer. Er wirkte wie ein Anker, und die Kreatur wurde im Sprung herumgerissen. Fennegman glaubte, sein Arm werde aus der Schulter getrennt, spürte harten Chitin an seinem Leib, als der Angreifer einen regelrechten Überschlag machte und krachend auf dem Rücken landete. Pfeifend blieb das Wesen liegen und strampelte schwach mit seinen Gliedmaßen.
Der kleine Mann spürte den zuckenden Unterleib des Wesens an seinem eigenen Körper, riss den Gürtel instinktiv frei und nutzte die Gunst des Augenblicks. So schnell ihn seine Beine trugen, hastete er zum Strand hinunter.
Links von sich sah er eine Gruppe Menschen, die aus der Richtung seines Hauses kamen und gerade die Boote erreichten. Er sah Henafraw und wusste, sie würde in Sicherheit gelangen.
Sein Boot war das einzige, was schon tief genug im seichten Wasser lag, um schnell abgestoßen zu werden. Die anderen lagen noch halb auf dem Strand und die Fischer und ihre Söhne, wenigstens jene, die dort zu sehen waren, halfen einem halben Dutzend Dorfbewohnern, die es irgendwie zum Strand hinunter geschafft hatten.
Fennegman erreichte Losterman, der durch den Blutverlust geschwächt war und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. So gut es ging, stützte er den Freund.
Torbjong eilte seinem Vater entgegen und gemeinsam gelang es ihnen, den Schwerverletzten ins Boot zu heben.
„Sie kommen!“
Köpfe ruckten herum, Augen weiteten sich erschrocken, als dunkle Schatten auf dem Kamm der Düne erschienen.
„Stoßt ab, wir müssen ins tiefe Wasser“, keuchte Fennegman und griff nach einem der Paddel.
Torbjong griff sich das andere und Henafraw knotete notdürftig einen Tuchstreifen um Lostermans Armstumpf, damit er nicht verblutete. Auch Wandeman war im Boot und griff nach der Ruderpinne. Sie ruderten verzweifelt und das Boot begann sich langsam, aber stetig, ins tiefere Wasser zu bewegen.
An den anderen Booten schrien Menschen. Während die Einen entsetzt auf die Kreaturen starrten, die nun über die Düne strömten, schoben die Anderen die Fischerboote vom Sand ins Wasser.
Die Kreaturen kamen ihnen zuvor.
Hilflos mussten Fennegman und die anderen zusehen, was am Strand geschah.
Sie waren in Sicherheit, sie wussten es, denn die Kreaturen schienen davor zurückzuschrecken, ins Wasser zu springen. Hätten sich die anderen Boote nur wenige Meter weiter im Wasser befunden, ihre Insassen wären wohl gerettet gewesen.
„Lasst uns rudern“, murmelte Fennegman.
Henafraw und Wandeman schluchzten leise. Torbjong starrte benommen zum Ufer zurück und Losterman war nun bewusstlos geworden, so dass ihm der Anblick erspart blieb.
Fennegman räusperte sich. „Kommt, wir müssen hier fort.“
„Wo… Wo sollen wir denn hin?“, stöhnte Wandeman.
„Wir fahren nach Swagenkart. Rund fünfzig Kilometer die Küste entlang.“ Fennegman deutete instinktiv in die Richtung. „Dort werden wir Hilfe finden. Und wir müssen die Truppen des Königs verständigen.“
„Sie sind tot“, flüsterte Henafraw. „Sie sind alle tot.“
„Nicht alle“, erwiderte Fennegman heiser. „Wir sind noch am Leben. Aber wenn wir jetzt nicht rudern, kann sich das schnell ändern.“ Er stieß seinen Sohn auffordernd an. „Vorwärts, mein Sohn, wir werden den Mast aufrichten und das Segel setzen. Das macht es leichter.“
Hinter dem kleinen Fischerboot blieb Benderskart zurück.
Ein kleines Dorf, das ihnen Heimat gewesen und nun ein Ort des Todes war.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.