Genesis II. Alfred Broi

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Genesis II - Alfred Broi Genesis

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eines Wimpernschlages beschleunigte der Startschlitten die Jäger auf über dreihundert Meilen die Stunde. Wie eine rasende Kanonenkugel fegten sie über das Startdeck hinweg. Rimbo schrie, um diese extremste Belastung des Körpers besser zu ertragen, Kendig entspannte sich und ließ die Schmerzen so quasi an sich abprallen.

      Als sie das Ende des Startdecks erreicht hatten, klinkte sich der Startschlitten aus und zeitgleich donnerten sie über die Kante hinweg in den Himmel über Ara Bandiks.

      Obwohl die Triebwerke entsprechenden Vorwärtsschub leisteten, verringerte sich ihre Geschwindigkeit für eine Sekunde ruckartig und sie sackten etwa fünfzig Meter in die Tiefe. Danach hatten die Stabilisatoren den Jäger wieder im Griff und die beiden konnten ihre Maschinen problemlos manövrieren.

      Sie vollführten in aller Eile einige kurze Flugmanöver, um sich an die Jäger vom Typ MF-4 zu gewöhnen.

      Dann aber gingen sie sofort zum Angriff über, nahmen je einen feindlichen Jäger ins Visier und konnten beide nach kurzer Zeit einen Abschuss verzeichnen, während sich hinter ihnen feindliche Maschinen angenähert hatten und sie zunächst ihre Verfolger abschütteln mussten, bevor sie selbst wieder angreifen und Beute machen konnten.

      Wieder war es so, wie Kendig es erwartet hatte. Der Feind war durchaus schlagbar, sein größtes Plus war jedoch die schier wahnsinnige zahlenmäßige Überlegenheit, die trotz des mörderischen Speerfeuers der Bodentruppen und der Marine noch immer vorherrschte und zwangsläufig zu eigenen Verlusten führte.

      Kendig und Rimbo würden mehr als ihr Bestes geben müssen, um diesen Zustand deutlich zu ihren Gunsten zu verändern.

      ¤

      Als sie endlich die Laderampe der Amarula erreicht hatten, waren viele helfende Hände sofort damit beschäftigt, die Menschen auf den Tragen in das Innere zu bringen.

      „Sind das alle?“ fragte Cosco.

      Jorik nickte. „Wir laden ein, sie gehen ins Cockpit. Wir müssen hier gleich einen Blitzstart hinlegen!“

      „Sie kümmern sich um die Leute, ich werde fliegen!“ Cosco nickte ihm zu und rannte ins Cockpit.

      Jorik verschnaufte kurz, während das Einladen schnell voranging.

      Innerhalb von nur einer Minute befanden sich alle Menschen aus der Krankenstation im Laderaum der Amarula, während sich die Raketeneinschläge deutlich näherten.

      „Wir sind soweit!“ rief Jorik von seinem Platz auf der Ladeluke in sein Mikro und schaute Shamos und Marivar ausdruckslos an. „Schließen sie die Luke und dann nichts wie weg hier!“

      „Aye!“ gab Cosco zurück und schon bewegte die Hydraulik die Ladeluke. „Sagen sie den Leuten, sie sollen sich sehr gut festhalten. Ich werde keine Zeit für einen beschaulichen Flug über Land haben!“

      „Tun sie, was sie können, Captain!“ erwiderte Jorik, während er langsam in das Innere des Schiffes kam. „Bringen sie uns hier raus!“

      „Kein Sorge! Das werde ich!“

      Innerhalb eines Wimpernschlages jaulten die Vertikal-Triebwerke der Amarula wild auf, ein Rütteln ging durch das Schiff und es hob vom Boden ab.

      Jorik stand noch immer auf der sich immer weiter schließenden Ladeluke und schaute noch einmal hinaus auf den Flughafen. Sie hatten hier vierhundert Überlebende gefunden und vielleicht würden sie sie auch in Sicherheit bringen können, doch Gott allein wusste, wie viele Menschen hier noch verschüttet, eingeschlossen, eingeklemmt oder bewegungsunfähig verwundet waren, die sie nicht gefunden hatten. Er erkannte knallhart, dass die Leichenhalle des Todes heute ganz sicher noch lange nicht geschlossen sein würde. Dann hob sich die Luke immer weiter und er ließ sich von ihr endgültig in der Innere der Amarula treiben.

      „Sie sorgen hier unten für Ruhe!“ sagte er zu Jaspas, Danzis und Dr. Mutas. „Wollen sie mit?“ fragte er Marivar.

      Sie schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier bei meinen Patienten!“

      Jorik nickte und gab Shamos ein Zeichen. „Komm!“ Gemeinsam mit ihm lief er ins Cockpit.

      „Ladung ist sicher verstaut!“ sagte er, als er Cosco und Fidu sehen konnte. Er bekam keine Antwort. „Haben sie schon einen Plan, wie wir hier rauskommen können?“ fragte er.

      „Ha!“ Cosco lachte laut auf. „Wie kommen sie denn darauf? Ich fliege grundsätzlich intuitiv!“

      Und das musste er hier auch. Die Vertikaltriebwerke hatten vollen Schub und wuchteten den riesigen Rumpf der Amarula dennoch anfangs nur quälend langsam in die Höhe. Cosco wäre am liebsten ausgestiegen und hätte geschoben.

      Doch ihr Aufstieg war nicht das vordringliche Problem, wenn sie genügend Flughöhe erreicht hatten, würden sie auch anfangs nur schleppend vorankommen, bevor die Horizontaltriebwerke entsprechend Schub liefern würden. Diese rund zwanzig Sekunden würden ihnen am Ende zum Verhängnis werden, dessen war sich Cosco sicher. Aufgrund ihrer Größe war die Amarula wohl kaum zu übersehen und es war nichts leichter, als diesen dicken Käfer mit einem nicht mal notwendigerweise gut gezielten Schuss vom Himmel zu blasen.

      Nein, sie mussten in schneller Bewegung bleiben, so wie jetzt, da die Vertikaltriebwerke die Amarula endlich sehr schnell in die Höhe drückten.

      Und...ja, genau! fuhr es Cosco ins Gehirn. Das ist es!

      „Behalten sie vollen Schub auf die Vertikaltriebwerke!“ befahl er Fidu.

      „Was haben sie vor?“ fragte Jorik, während sie immer weiter und immer schneller senkrecht in die Höhe schossen und das Kampfgeschehen dort erreichten.

      „Schnallen sie sich an!“ rief Cosco und Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn. „Das wird ihnen gefallen!“

      Im nächsten Moment waren sie mittendrin im Krieg der Welten, fremde und eigene Jäger zischten um sie herum, jagten sich, zerstörten sich.

      Plötzlich war sich Cosco nicht mehr ganz so sicher, ob seine Eingebung nicht eine verdammt beschissene Idee gewesen war, denn er rechnete jeden Moment mit einem Treffer, doch noch bevor irgendjemand ihre Anwesenheit bemerken konnte, war die Amarula auch schon über sie hinweg gestiegen und ließ das Kampfgetümmel unter sich.

      Coscos Plan schien aufzugehen.

      ¤

      „Was zum Teufel ist denn das?“ rief Kendig irritiert aus, als er den riesigen Rumpf aus dem Trümmerfeld des Flughafens aufsteigen sah. Die Form konnte er nicht zuordnen.

      „Was meinst du?“ fragte Rimbo.

      „Am Flughafen!“ erwiderte Kendig, peilte das Schiff an und sandte ein Scan-Signal aus.

      „Das kann keines von unseren sein. Das sieht ganz anders aus!“ sagte Rimbo. „Los schnappen wir uns die dicke Mama!“

      Kendig wollte ihm zustimmen, doch da erschien auf seinem Display plötzlich die Kennung des Schiffes. „Halt!“ stieß er hervor.

      „Was?“

      „Das ist die Amarula vom Imrix-Konzern! Das

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