Sex Puppen mit Künstlicher Intelligenz Buch 1-5. Marian Freder

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Sex Puppen mit Künstlicher Intelligenz Buch 1-5 - Marian Freder

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war wohl so mächtig, dass noch nicht mal der Sheriff einschritt, als ein Kerl mit weißen Schläfen ein Pflegekind vor aller Augen vergewaltigte.

      Allerdings war es der Polizist, der dann später selber alle Grenzen überschritt, als er seinen Polizeiköter mitbrachte."

      Da Andy keine Rücksicht auf die vorprogrammierten Gefühle der androiden Freundin nehmen musste, kam er mit einem leichten Aufstöhnen. Er legte sich auf den Rücken und überließ sein Glied den routinierten Lippen Ahyokas. Noch nie im Leben war er so geübt mit dem Mund verwöhnt worden. Sie besaß eine Zungenfertigkeit, die ans Übernatürliche grenzte. Sollte er die Empfindung beschreiben, wäre ihm ein zum Leben erwachter Saugnapf in den Sinn gekommen. So ähnlich müsste es sich anfühlen, von einem Oktopus gelutscht zu werden, aber diesen Gedanken wollte er lieber nicht weiterverfolgen. Jedenfalls war er im siebten Himmel und bereute keine Sekunde die Unsummen, die ihn seine andersartige Gespielin gekostet hatten.

      Während andere bei der Scheidung ein Vermögen auf den Tisch blätterten, hatte er vorab gezahlt. So besehen, schien ihm dies der vorteilhaftere Deal. Erschöpft schlief er ein, kaum noch mitbekommend wie sich seine bessere Hälfte wieder an die Ladestation andockte.

      Der Tag danach

      Am nächsten Morgen wurde er von Kaffeeduft geweckt und Ahyoka bedeutete ihm mit einem Kuss auf die Stirn, dass der Frühstückstisch gedeckt sei. So sollte es sein, ging es Andy durch den Kopf. Was war er doch für ein glücklicher Mann, eine bildhübsche Frau sein eigen zu nennen, die zudem hausfrauliche Fähigkeiten hatte.

      Er wunderte sich, woher sie das Negligé genommen hatte, in dem sie durch die Küche tänzelte. Ein Nachteil war sicherlich, dass er immer alleine frühstücken musste, denn soweit war die Technik noch nicht entwickelt, verdauen und entsorgen zu können. Aber ein Esser weniger sparte auch wieder Geld. Dafür würde er seiner neuen Freundin ein schönes Kleid kaufen. Vielleicht auch noch mal den Katalog mit den Sonderfunktionen durchgehen und den einen oder anderen Upgrade ordern.

      Beschwingt machte er sich zur Arbeit auf. Was Ahyoka wohl den ganzen Tag treiben würde? Er hatte mal eine Katze besessen, die immer neurotischer wurde, wenn sie stundenlang nur aus dem Fenster starren konnte. Sie hatte dann ihre Wut an den Stühlen ausgelassen, war dabei immer fetter und tröger geworden. Er würde ein Auge auf seine Mitbewohnerin haben, dass es ihr nicht wie der Mieze erging. Schließlich könnte er sie nicht mal im Tierheim entsorgen. Eigentlich sollte sie mit sich im Reinen sein. Er dachte ja auch nicht über sein iPhone nach, ob sich das zuweilen vernachlässigt fühlte.

      Ihm war klar, dass er sich umstellen und an die geänderten Gegebenheiten anpassen müsste. Eine Beziehung war nie einfach, aber man gewöhnte sich notgedrungen an den Anderen. Wie viele seiner Freunde fühlten sich gemeinsam einsam? Vielleicht sollten sie es auch einmal mit einer Indianerin versuchen, oder weiß Gott, welche Rasse sie bevorzugten. Viele heirateten Mexikanerinnen oder Latinas. Die konnten zuweilen recht starrköpfig sein und hatten oftmals Schwierigkeiten, sich auf einen traditionellen Gringo einzustellen. Die mexikanischen Männer waren häufig Machos und die Frauen auf ein althergebrachtes Geschlechterbild fixiert. Er würde Ahyoka fragen, welchen Typ Mann sie favorisierte. Wahrscheinlich war es ihr egal, solange er nur die Ladestation mit Strom versorgte.

      Trotzdem wäre es interessant zu erfahren, welche Typen diese Maschinen-Menschen bevorzugten. Dabei hatte er sich vorgenommen, nicht von ihr als Roboter zu denken. Das führte nur zu Verwirrung. Er musste sich auf ihre Bestimmung als seine Lebensgefährtin festlegen. Wie könnte er sonst mit ihr über Manipulation seit Kindesbeinen diskutieren, wenn er sie nur als programmiert wahrnähme?

      Andy nahm sich vor, zwar eine gewisse Distanz aufrechtzuerhalten, nicht alles zu bagatellisieren, sie aber trotzdem als gleichrangig zu betrachten. Wenn er sich mit Freunden unterhielt, ginge er ja auch davon aus, dass man sich aufeinander einstellte. Man lernte voneinander, nahm an den Erfahrungen des Gegenübers teil, akzeptierte sich eben.

      Er würde Ahyoka wie ein Kind behandeln, das in einer unterschiedlichen Welt lebte. Auch das Umfeld von Kindern, bevölkert von Fabelwesen, beherrscht von irren Einfällen war ja so viel anders als die nüchterne Vorstellungskraft eines Erwachsenen. Andy wollte sich auf seine androide Partnerin einstellen, versuchen, an ihren Gedanken teilzuhaben. So wie man mit Heranwachsenden den eigenen Horizont erweitern konnte, so würde er die Sichtweise Ahyokas zu begreifen suchen. Wenn er den gestrigen Tag Revue passieren ließ, war das doch ganz gut gelungen. Sie hatten sich gegenseitig beflügelt. Er musste zugeben, dass ihn die Kindheitserfahrungen seiner Geliebten faszinierten und erregten. Er freute sich bereits auf weitere Erlebnisse aus ihrem Leben, an dem er im Nachhinein teilnehmen dürfte.

      So wie ihm seine eigenen Geschichten manchmal einem anderen Leben entsprungen schienen, wollte er von Ahyoka lernen. Es war, wie in einem Buch lesen. Auch dort setzte man sich mit den Abenteuern und Erfahrungen fremder Menschen auseinander. Ihre Erlebnisse würden ihn an einer anderen Welt teilhaben lassen. Auch die Charaktere der Literatur waren ja nicht aus Fleisch und Blut. Letztendlich ging es weniger um den Wahrheitsgehalt als die Authentizität. So wie das Mädchen im Himalaya, das auch nur ein Märchen erzählte, zu einer Story geworden war, einer Geschichte, die sich Bergsteiger erzählt hatten, als er damals in Katmandu lebte.

      Das Mädchen im Himalaya

      Sie kauert auf dem höchsten Friedhof der Erde. Um sie ist die Luft gefroren, hinter ihrem Rücken bewegen sich riesige Geröllhalden, über die sie heruntergekommen ist. Manchmal stürzen Lawinen donnernd vor ihr in die Tiefe. Von dem Gipfel trennt sie nur noch ein Tag. Kommen Bergsteiger auf dieser Route vorbei, verweilen sie einen Augenblick, manche heben wie zum Gruß die Hand.

      Sie hatte auch einmal davon geträumt, für wenige Minuten ihres Lebens auf dem Mount Everest zu stehen. Träume, die eine Ewigkeit zurücklagen. Sobald die Mittagssonne die Eisfelder antaut, flattern die zerzausten Haare des Mädchens im Wind. Wenn ihr dann das Schmelzwasser die Wangen herunterrinnt, ist es, als liefen Tränen aus ihren schreckgeweiteten Augen. Vor Jahren war sie diesen Abhang heruntergestürzt, hatte sich kurz vor dem Abgrund gefangen, verharrte jetzt auf über 8,000 Metern.

      Es scheint, als kehrte das Leben zurück, wenn Haarsträhnen von der Sonne erwärmt in der eisigen Luft wehen. Den Bergsteigern, die sie auf ihrer Gratwanderung zu Gesicht bekommen, wird sie für immer im Gedächtnis bleiben. Mit ihrer blonden Mähne folgt sie ihnen zuweilen in sehnsüchtige Träume, obwohl doch das Herz des Mädchens schon lange zu Eis erstarrt ist.

      Einmal das Unmögliche wagen, wollte sie, als sie damals mit ihren Freunden aus der Schweiz aufbrach. Die anderen waren längst zurückgekehrt, versuchten noch immer, den Albtraum zu vergessen, dass ihre Freundin von Eis und Geröll davongetragen worden war. Sie hatten sich nie wiedergesehen, wussten nicht einmal, dass sie an eine Schneewechte gelehnt seit Jahren hier oben kauerte, darauf wartend, dass die Sonne sie für Augenblicke wieder zum Leben erweckte.

      Irgendwann würden die Gefährten sterben und die Erinnerung an sie verblassen. Das Mädchen war in der Kälte unsterblich geworden. Nicht als Zweiundzwanzigjährige, sondern Legende, die sich diejenigen erzählten, die sie zu Gesicht bekommen oder wenigstens von ihr gehört hatten.

      Auch Ahyoka würde diese Story nie vergessen, nachdem sie ihr Andy erzählt hatte. Sie war mit dem Spruch der amerikanischen Dichterin Muriel Rukeyser vertraut: 'Das Universum besteht aus Geschichten, nicht aus Atomen.'

      Manchmal kam es ihr vor, als sei auch sie nur aus Erzählungen konstruiert. Dann dachte sie an Hemingway: 'Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.'

      Sie

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