Kuss der Wölfin - Trilogie (Fantasy | Gestaltwandler | Paranormal Romance | Gesamtausgabe 1-3). Katja Piel

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Kuss der Wölfin - Trilogie (Fantasy | Gestaltwandler | Paranormal Romance | Gesamtausgabe 1-3) - Katja Piel

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style="font-size:15px;">      "Und was ist mit Sibil? Warum ist sie nicht hier? Warum ist sie tot? Warum hat das Balg überlebt? Sie wollte es nicht! Es ist aus Unzucht entstanden!"

      "Sie hat es geliebt", sagte Imagina. "Und auf deine vielen Fragen habe ich keine Antwort. Der Herr gibt, und der Herr nimmt wieder. Uns hat er Sibil genommen, aber das kleine Würmchen hiergelassen. Wir müssen sie behüten und aufziehen."

      "Das Balg ist schuld!"

      "Das Kind ist an gar nichts schuld, Marcus. Es ist kaum eine Stunde alt. Es ist das unschuldigste Wesen weit und breit. Und sie soll in Liebe aufwachsen. Auch du wirst lernen, sie zu lieben." Marcus starrte auf das Kind hinunter, das winzige Wesen, das ihm seine Liebste genommen hatte. Er wusste, das Kind konnte nichts dafür, aber trotzdem spürte er nur Hass in sich.

      "Lasst mich in Ruhe", schrie er. "Lasst mich alle allein!" Er rannte an Rosa vorbei, die mit einer Schale Milch ins Haus kam, und schlug sich ins Unterholz. "Wir werden ihn verlieren", sagte Imagina ruhig. "Hast du die Milch? Gut." Sie tauchte den Finger in die Schale, die Rosa ihr hinhielt, und strich über das winzige Mündchen des Kindes. Sofort öffneten sich die Lippen, und die Kleine begann, begierig zu saugen. "Hat sie schon einen Namen?", fragte Rosa mit tränenerstickter Stimme. "Nein. Weißt du einen schönen?"

      "Meine Mutter hieß Anna. Sie hat mich sehr geliebt. So, wie Sibil die Kleine geliebt hätte, wenn sie... wenn sie..."

      "Dann ist es beschlossen", sagte Imagina. "Kleine Erdenbürgerin, du sollst Anna heißen."

      18. Kapitel

      Herbst 2012, Frankfurt am Main

       «Ich höre, Sie haben ein pelziges Problem?»

      Sams Vater war silbrig ergraut, schlank, braun gebrannt und sah aus wie George Clooney. Ich fand es schon beinahe ungerecht, dass in einer Familie schöne Männer so gehäuft auftraten, während andere Clans mit blassen Bierbäuchen und Hängeschultern auskommen mussten.

      Meine Beine vertrugen noch keine Jeans, und so lieh ich mir eines von Sams T-Shirts und wickelte mir die Bettdecke um die Hüfte. Sam ließ seinen Vater rein und begrüßte ihn herzlich. Dann kam Sams Vater auf mich zu und schüttelte mir die Hand. „Andreas Koch. Freut mich, Sie kennenzulernen – unter den gegebenen Umständen...“

      „Anna Stubbe. Ich freue mich auch.“ Er musterte mich von oben bis unten mit seinen hellen Augen. „Ich höre, Sie haben ein pelziges Problem?“

      „Ja... allerdings.“

      „Erzählen Sie mal von Anfang an. Samuel, kochst du uns einen Kaffee?“ Während Sam in der Küche werkelte, erzählte ich meine Geschichte, so weit ich sie mir zusammenreimen konnte. „Aber gesehen haben Sie Marcus am Set nicht?“, fragte Andreas Koch nach, als ich geendet hatte. „Nein, er war nicht dort, definitiv. Allerdings...“ Langsam schob sich eine Erinnerung in mein Bewusstsein. Ein Traum, oder war es etwas, das die Wölfin erlebt hatte? „Ich bin nicht ganz sicher. Es kann sein, dass ich ihn im Taunus getroffen habe. Als ich dort war, um zu rennen. Ich glaube... ich hatte einen Zusammenstoß mit einem anderen Wolf. Gibt es natürliche Wölfe im Taunus?“

      „Nein. Nicht dass ich wüsste.“

      „Wir hatten ein kurzes Gerangel. Na ja, vielleicht mehr als das. Ich habe ihn verletzt, glaube ich. Einem natürlichen Wolf gegenüber wäre ich nicht so aggressiv gewesen...“ Andreas Koch sah mich nachdenklich an. „Wir hatten hier nie Probleme mit Werwölfen. Wenn jetzt zwei in so kurzem zeitlichem Abstand auftauchen, müssen wir davon ausgehen, dass sie mit Ihnen zu tun haben. Ob Ihr Marcus dahinter steckt, oder ob er es vielleicht selbst gewesen ist, lässt sich nicht feststellen. Aber es ist wahrscheinlich, wenn Sie keine anderen Feinde haben.“

      „Und was machen wir jetzt?“, fragte Sam.

      „Sie muss untertauchen“, entschied Andreas Koch. „In ihre Wohnung kann sie nicht zurück, ebenso wenig an die Uni. Als nächstes müssen wir herausfinden, wie mächtig der Marcus-Clan ist. Wie viele Informanten haben sie? Wo sitzen die? Am liebsten würde ich Anna außer Landes bringen, aber dazu muss ich erst die Lage klären. Wir sind hier nicht so viele, als dass wir einen lückenlosen Personenschutz leisten könnten. Vielleicht fordere ich noch Verstärkung an.“

      „Ich dachte, du bist ausgestiegen?“, fragte Sam erstaunt. Andreas Koch nahm eine Kaffeetasse von seinem Sohn entgegen und grinste schief. Es durchzuckte mich: Dieses Grinsen kannte ich von seinem Sohn. „Ja, das dachte ich auch. Ich wusste ja nicht, dass mein Sohn sich mit Wölfinnen einlässt. Was ist eigentlich mit Alexa?“

      „Ich lasse mich nicht ein.“ Sam wurde rot. „Anna ist eine gute Freundin. Mit Alexa und mir ist alles prima.“

      „Ich hoffe nur, es ist immer noch alles prima, wenn Alexa erfährt, dass eine teilbekleidete Blondine in deinem Bett sitzt – nichts für ungut, Anna.“

      „Ich hatte keine Kleider dabei“, erklärte ich und merkte selbst, dass ich damit nichts besser machte. „Also... ich kam gewandelt hier an. Deshalb würde ich eigentlich gerne in meine Wohnung zurück und ein paar Sachen packen.“

      „Kommt nicht in Frage“, entschied Sams Vater. „Wir besorgen Ihnen alles, was Sie brauchen. In ein paar Stunden sind Sie hier weg. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte – ich muss mal telefonieren...“ Andreas Koch erhob sich und ging hinaus in den winzigen Flur. Sam setzte sich zu mir aufs Bett und ergriff meine Hände. „Was machen wir mit Alexa?“, fragte ich. „Sie wird mitbekommen, dass ich weg bin. Irgendetwas müssen wir ihr sagen.“

      „So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Das ist das Beste für alle. Sie ist keine Eingeweihte, und das muss auch so bleiben. Zu ihrem und zu deinem Schutz.“

      „Also müssen wir sie anlügen?“

      „Ja. Ich schlage vor, du rufst sie später an und erzählst ihr die Geschichte von der kranken Mutter oder der gestorbenen Oma. Irgendetwas, das dich zwingt, aus Frankfurt abzureisen. Dann sehen wir weiter.“

      „Ich will aber nicht aus Frankfurt abreisen!“ Sam seufzte abgrundtief. „Ich will auch nicht, dass du abreist. Aber noch viel weniger will ich, dass du diesem Monster in die Hände fällst. Lass meinen Vater mal machen. Er findet bestimmt eine gute Lösung.“ Ich küsste zart seinen traurigen Mund, aber er zuckte zurück und wies mit dem Kinn auf den Flur, wo sein Vater telefonierte. Die kleine Geste verletzte mich mehr, als es Animals Klauen getan hatten. Ich zog meine Hände zurück, und er sah mich hilflos an. „Ich verstehe dich“, sagte ich, „aber es muss mich ja nicht glücklich machen, oder?“

      „Vermutlich nicht.“ Wir tranken Kaffee und sahen uns schweigend über den Rand unserer Tassen hinweg an, bis Andreas Koch zurückkam und sein Smartphone in die Jackentasche steckte.

      „Wir bringen Sie zunächst in einen Unterschlupf hier in der Nähe“, sagte er zu mir. „Dann stellen wir Nachforschungen über die Gruppierung an und entscheiden, welches der sicherste Weg ist, Sie ganz aus der Schusslinie zu bringen. Wenn die Gruppierung Verbindungsleute am Flughafen hat, wird es schwierig, Sie außer Landes zu bringen, in dem Fall nehmen wir vielleicht lieber ein Auto. Mal sehen, welche Informationen wir so bekommen.“

      „Aber wäre es nicht sicherer, wenn wir sie möglichst schnell ins Ausland bringen?“, fragte Sam.

      „Möglichst schnell ist schon vorbei. Sie ist seit gestern hier, sagst du? Wenn der Marcus-Clan den Flughafen abdichten will, hat er es längst

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