Alltagsattraktionen. Jan Lipowski

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Alltagsattraktionen - Jan Lipowski

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fatale Taktikfehler an der Supermarktkasse, Hilflosigkeit im Fitnesscenter, Strategien bei Fußballwetten, Erlebnisse beim Joggen und Wintercampen, Nervenverluste bei einer Fast-Food-Bestellung, bahntastische Abenteuer u.v.a.m.

      Erfrischende Texte, jederzeit stimulierend und perfekt geeignet für Sofastunden, Wartezimmer, Haltestellen, Fahrten in Bus oder Bahn und alle Pausen, die nach feinem Humor und guter Unterhaltung verlangen.

      „Ich hatte zwar schon ein Buch, folgte aber dem Trend zum Zweitbuch. Guter Kauf!“ (unbekannter Käufer)

      „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr – von wegen keine Zeit zum Lesen... Klasse Kurztexte!“ (amüsierte Leserin)

      Pressestimmen

       ... zu „Lust auf Figur“

      „Du sollst nicht langweilen...“ (Rheinische Post)

      „Literarische Oase im Einerlei“ (Freie Presse)

      „... mit viel Humor und Selbstironie“ (TU Spektrum)

      „Jan Lipowski unterhält Leser mit Alltagsbewältigungsprosa...“ (Uni aktuell)

       ... zu „Montagslaune“

      „... das beste Rezept gegen Montagslaunen“ (Freie Presse)

      „Stimmungsaufheller“ (Stadtstreicher)

      „Montagslaunen und viele skurrile Geschichten von Jan Lipowski“ (blitzpunkt)

      „Gute Laune für den Montag“ (VS aktuell)

      „Lachen ist das beste Rezept – auch gegen Montagslaunen“ (TU Spektrum)

      „Endlich wieder Montag!?“ (team:)

       ... zu „Rotweinlaune auf Weißweinbasis“

      „Jan Lipowski sorgt mit Humor für gute (Rotwein)Laune“ (WochenSpiegel Sachsen)

      „... amüsante Kurzgeschichten“ (Uni aktuell)

      „... feine literarische Form“ (Stadtmagazin BLITZ!)

       „Hochprozentig gute Laune“ (Freie Presse)

      – Frauen –

       „Eine Erzählung ohne Frau

      ist eine Maschine ohne Dampf.“

      (Anton Pawlowitsch Tschechow)

       * * *

       „Gut zurechtgemacht fürs Ausgehen

      ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter

      lieber mit ihr Zuhause bliebe.“

      (Olga Tschechowa)

      Taktikfehler

       Da ich im Supermarkt scheinbar immer genau diejenige Kasse erwische an der die Schlange am langsamsten voran rückt, änderte ich meine Taktik: Ich stelle mich ab sofort an die Kasse mit der hübschesten Kassiererin, dann sind Wartezeit und Zahlung wenigstens etwas angenehmer. Doch heute ging es wirklich extrem langsam: ein Mütterchen suchte ewig nach fünf Cent, Obst war nicht abgewogen, diverse Strichcodes wollten nicht eingescannt werden, dann war natürlich – der Klassiker – die Bon-Rolle alle! Schließlich fiel eine Flasche Rotwein vom Band … und als ich dann endlich an der Reihe war, wechselten die Kassiererinnen!

      Wobei dies zu harmlos ausgedrückt ist, denn meine Kassen-Grazie wurde durch eine derart unappetitliche Erscheinung mit Tendenz zur optischen Umweltverschmutzung abgelöst, dass folgender Gedanke in mir spontanen Ekel hervorrief: „Die fasst gleich alle meine Artikel, die auf dem Band liegen, an!“ – Für einen Wechsel war es jedenfalls zu spät. Aber nein, nein, von der mochte ich nicht einmal Wechselgeld annehmen. Daher nahm ich zum Bezahlen meine EC-Karte und steckte sie schnell und korrekt ins Lesegerät. Das Gerät piepst hektisch. Flugs schnappt sich die Kassenqualle meine EC-Karte, leckt ihren Daumen an, wischt feucht über den Magnetstreifen und grunzt: „So, jetze geht’se!“

      »Rigatoni mit Soße Ihrer Wahl« – oder: Wann und warum ich Trinkgeld gebe

       Siebzehn Uhr dreißig. Endlich Feierabend. Ich verlasse eilig das Büro. Der Arbeitstag war wie im Fluge vergangen und nun standen einige Einkäufe im Chemnitz-Center an, was man eigentlich Röhrsdorf-Center nennen müsste, denn es befindet sich vor den Toren der Stadt, die einer meiner Freunde einst als befestigten Campingplatz ohne Zentrum verspottet hatte.

      Trotz »optimaler Rundreise« durch besagtes Einkaufszentrum wurde ich schnell pflastermüde und hungrig. Wahrscheinlich war ich bereits als hochgradig unterzuckert zu bezeichnen, als ich vorm »Nudelmacher« gegen ein Schild lief: »Rigatoni mit Soße Ihrer Wahl: 3,50 Euro!«, das klang nach Rettung und ich ging hinein.

      Drinnen lehnte eine junge Frau lasziv hinter der Theke, die ob ihrer Erscheinung und ihres hübschen aber überaus gelangweilten Gesichtsausdruckes glatt als »Miss Servicewüste Sachsen« durchgegangen wäre. Sie hatte wunderschöne Locken – aber letztlich sind dies ja auch nur verkrüppelte Haare, die nicht gleichmäßig gewachsen sind. Ich dachte mir »Wer schön sein will, muss leiden!« und löste folgenden Bestellvorgang aus:

      Ich: „Einmal »Rigatoni mit Soße Ihrer Wahl« bitte.“

      Miss Servicewüste: „Große Portion?“

      Ich: „Ja, wie im Angebot auf der Tafel, die dort steht … ähem liegt.“

      Sie: „Welche Soße?“

      Ich: „Ja, ähm, »Soße Ihrer Wahl« – siehe Tafel.“

      Sie: „Aha.“

      Ich: „Ja.“

      Sie: „Äh – und welche denn?“

      Ich: „Na wie im Angebot: »Mit Soße Ihrer Wahl«.“

      Sie: „Nein…“

      Ich: „Doch!“

      Sie: „Nein, das steht doch dort nur so…“

      Ich: „Wie? Sie haben gar keine?“

      Sie: „… Soße IHRER Wahl!“

      Ich: „Ja…, genau…“

      Sie: „Und welche konkret?“

      Ich: „Ja, ich verlasse mich da voll und ganz auf Sie.“

      Sie: „Ich habe Rahm-Schinken-Soße, Tomatensoße, Käsesoße jeweils mit oder ohne

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