Alltagsattraktionen. Jan Lipowski

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Alltagsattraktionen - Jan Lipowski

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bei sämtlichen Annäherungsversuchen nur die Krallen, welche er täglich an rostigen Lada-Stoßstangen schärfte.

      Als sich Auslandssemester und Mindesthaltbarkeitsdauer der Kondome dem Ende zuneigten (aha, daher damals relativ günstig) wurde es Flink zu viel. Frauenliebling Garik hatte nicht nur sein Ego arg angekratzt, sondern nun auch noch mit Zähnen und Krallen in der Kondomkiste gewütet! Nur weil überraschend Besuch aus der Heimat kam, legte Flink das Küchenmesser wieder zur Seite, verzichtete auf Gariks Kastration und verschenkte ihn kurzerhand. – Tobias nahm ihn gern mit nach Deutschland, obwohl er dazu noch 500 Kondome in zweifelhaftem Zustand bekam, welche er jedoch beim Zoll in Reisepapiere für Garik »umtauschte«.

      Garik landete mitten im kalten Erzgebirgswinter. Die Menschen hier waren aus ganz anderem Holz geschnitzt. Er vermisste die Streicheleinheiten der parfümierten Frauen und streunte oft entlang der Fernverkehrsstraße Richtung tschechische Grenze. Gleich dem russischen Recken, der jahrelang auf der Ofenbank lag, Kräfte sammelte und dann auszog den Drachen zu töten, entwickelte auch Garik eine Vorliebe für warme Plätze und machte es sich gern stundenlang am Ofen oder neben dem Herd bequem. Danach zog er los, schlug alle Kater im Umkreis von sieben Werst in die Flucht und schwelgte im polygamen Liebesleben mit sächsischen und tschechischen Katzen bis ein Auto seinem Leben ein jähes Ende setzte.

      Doch Garik hatte so einiges hinterlassen! Zum einen den traurigen Tobias, zum anderen dutzende, regelrecht sexverwöhnte Katzen und bald würden auch die jungen Kätzchen der Umgebung durch ihre buschigen Schwänze auffallen. Doch bereits am Folgetag fiel Tobias die Überweisung von 456,23 Euro an die Deutsche AIDS-Stiftung auf, die er nie getätigt hatte!

      Wie war das möglich? – Nun…, manchmal hatte es sich Garik auf Tobias’ Notebook bequem gemacht, von dem er stets energisch verjagt wurde! Aber das Gerät blieb nach Gebrauch immer so schön lange warm und Verbotenes zieht wohl auch Tiere magisch an. Jedenfalls fand Garik den Laptop eines Tages aufgeklappt, angeschaltet und online vor. Flink sprang er auf die Tastatur und das mit wohliger Wärme gepaarte sonore Lüftergeräusch ließ ihn schnell einschlafen. Garik träumte wild von rassigen Frauen und Rassekatzen und drückte so manche Taste im unruhigen Schlaf. – So viel zur Sicherheit des Online-Banking und Gariks kurzem aber erfülltem Leben.

       Epilog

       Tobias nahm das Vermächtnis seines Katers übrigens an. In seinem Hinterkopf waren die Kondome nebst russischen Abenteuern noch sehr präsent, denn er war nicht gleich nach Deutschland zurückgefahren.

      Ljudmila, Marija, Galina, Natascha, Tatjana… – irgendwie hatte er mit dem kleinen Kater plötzlich unheimlich Erfolg bei Frauen und an der Grenze auch keine 450 Kondome mehr (wohl aber ein schlechtes Gewissen). Zudem war er sehr froh, dass Garik beim Schlummer auf der Tastatur nicht zufällig einschlägige Mittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion in Großhandelsmengen bestellt und womöglich noch die Festplatte formatiert oder per E-Mail mit seiner Fernbeziehung Nadjeschda Schluss gemacht hatte. Denn diesmal war es endlich Liebe…

      Kastrationsrituale

       Der Gefahren lauern viele im Büroalltag, beispielsweise die alljährliche Weiberfastnacht. Vor zwei Jahren hatte es mich kalt erwischt – schnipp, schnapp und ein Großteil meiner ehemaligen Lieblingskrawatte hing namentlich gekennzeichnet neben anderen Opfern am schwarzen Brett, welches schwer Trophäen beladen am Feierabend von den bestens gelaunten Kolleginnen sogar noch abfotografiert wurde.

      Letztes Jahr war ich besser vorbereitet und hatte mir ein besonders scheußliches Exemplar umgebunden, welches vermutlich noch von meiner Jugendweihe stammte. Dabei hoffte ich regelrecht, dass mich eine unserer Sekretärinnen möglichst bald von diesem mit violetten Blumenmustern verunzierten Seidenlatz befreit, doch es war wie im wahren Leben: Hässliche Beute ist nicht begehrenswert! Erst als ich unter Vorgabe ein Fax senden zu wollen im Büro der Chefsekretärin provokativ mit dem Schlips wedelte, war ich endlich fällig und wurde beschnitten.

      Dieses Jahr hatte ich eine noch recht ansehnliche rote Krawatte mit Clubstreifen umgebunden, denn ich wünschte wieder zur primären Zielgruppe zu gehören und keinesfalls als Feigling da zu stehen, der zu Weiberfastnacht im Oberhemd ohne Schlips oder gar im Rollkragenpullover ins Büro kommt. Doch ganz kampflos wollte ich mich nicht ergeben! Nein, ich hatte kein schmales Stück Stahlblech in die Krawatte geschoben, aber als die erste selbst ernannte »Abschnittsbevollmächtigte« mit blitzender Schere vor mir stand, sagte ich: „Ja, nur zu – fröne nur diesem feministisch motivierten Kastrationsritual, aber sei dir bewusst, dass du damit die Hauptrolle in meiner nächsten Kurzgeschichte sicher hast!“ Und, was soll ich sagen – mein Spruch wirkte einmal, zweimal… ja, ich blieb den ganzen Tag ungeschoren beziehungsweise unbeschnitten. Habe ich zu ernst geschaut, sind die Frauen schüchterner geworden oder ist einfach die Angst vor der namentlichen Erwähnung in einem meiner Texte so groß?

      Bisher dachte ich, dass diese meist recht vergnüglich sind, aber es scheinen schlimme Geschichten von mir im Umlauf zu sein! Wie auch immer, nächstes Jahr muss ich mir etwas Neues ausdenken. Sicher fühlen sich die Damen von dieser harmlosen Story herausgefordert oder vielleicht bin ich dann ja auch auf Dienstreise in einer rheinländischen Faschingshochburg. Dort kann ich derartige Sprüche keinesfalls bringen, denn dann wird mir neben der Krawatte vielleicht noch etwas viel Wertvolleres abgeschnitten…! Also – meine Zunge zum Beispiel.

       Epilog im Folgejahr

       Jetzt weiß ich, warum ich letztes Jahr davongekommen bin. Mit einzelnen Frauen konnte ich diskutieren, ja sie verunsichern. Doch diesmal kamen zwei ins Büro gestürmt! Scheren blitzten und schnipp, schnapp – ab!

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