Liebe findet immer einen Weg. Monica Maria Mieck – Herausgeber Jürgen Ruszkowski

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Liebe findet immer einen Weg - Monica Maria Mieck – Herausgeber Jürgen Ruszkowski

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Wenn die Sonnenstrahlen den Sandstein küssten, dann lag ein leichter Goldschimmer auf den starken Kirchenmauern. Und wir konnten sogar bei schönem Wetter hinter dem Hause genussreich draußen sitzen und essen, und hatten noch den wunderbaren Anblick unserer eigenen blühenden Wicken in allen Pastelltönen, von weiß über zartrosa bis hin zu einem zauberhaften violetten Farbton. Die Blüten saßen wie Schmetterlinge an der alten Mauer, so leicht und duftig, aber sie flogen uns nicht weg.

      Die kleine Stadt zeigte uns auf ihre bescheidene unaufdringliche Art ihren wirklichen Reichtum und ihre vielseitige Schönheit. Wenn ich spazierengehenderweise durch das altertümliche mächtige Stadttor schritt, und danach in den herrlich grünen Wallanlagen ganz ohne Autoverkehr, also ohne Lärmbelästigung und Luftverschmutzung, meinen erholsamen Ausflug fortsetzte, merkte ich von Tag zu Tag, dass ich der kleinen Handelsstadt bitteres Unrecht getan hatte. Auf den gut ausgestatteten gepflegten Kinderspielplätzen traf ich problemlos andere Mütter, die sich noch intensiv um ihre Kinder kümmerten. Auch hatten wir Familienmütter noch Zeit für ein ausgiebiges Gespräch. In der warmen Jahreszeit standen frisch gestrichene Bänke vor den gepflegten niedrigen Fachwerkhäusern, auf denen die ältere Generation beim Plausch saß. Auch auf den Straßen und engen Gassen blieben die Menschen zur Begegnung stehen, und so verblasste das alte lärmvolle Bild der Großstadthetze langsam in meiner Erinnerung.

      Nach ein paar erholsamen Wochen der Umstellung hatte ich die geschlossenen Kaufmannsläden zur Mittagszeit auch für mich positiv angenommen. Nach dem Mittagessen erledigte ich nur noch schnell den Abwasch, und dann hielten die Kinder und auch ich einen ausgedehnten Mittagsschlaf, der sich bei uns allen im weiteren Tagesverlauf sehr positiv bemerkbar gemacht hatte. Meine lärmverwundete Seele konnte ich in eine ruhige bunte Sommerwiese betten, in der fleißige Grillen zart und lieblich die erste Geige spielten. Und manchmal, wenn ich schon mit den Kindern am Esstisch saß, vernahm unser hellhöriger Sohn bereits den Haustürschlüssel, wenn sein heimkommender Vater ihn im Schloss herumdrehte. Diese herrliche Ruhe ließ meine angescheuerten Großstadtnerven wieder gesunden. Wir alle fühlten uns schon bald so heimisch, dass in unseren Herzen kein Plätzchen mehr besetzt war mit der Sehnsucht nach der verlassenen großen lauten Stadt im schwarzen Kohlenrevier. Wenn morgens um sieben Uhr die Kirchenglocken in unmittelbarer Nähe den neuen Tag einläuteten, fielen wir Eltern manchmal aus tiefstem Schlaf, mahnend geweckt, aus unseren warmen, weiß bezognen Federbetten. Sie waren tatsächlich weiß, die Bettbezüge, denn nun konnte ich endlich unsere Wäsche draußen an der sauberen frischen Luft trockenen, ganz ohne schwarze Rußflecken. Das Läuten der Kirchenglocken war so zuverlässig, dass wir von dem schmalen Gehalt meines Mannes keinen Wecker zu kaufen brauchten. Beim Öffnen des Kinderzimmerfensters begrüßte ich mit meinen inzwischen wachen Augen die große alte Linde auf dem Kirchplatz. Ich erlebte endlich wieder die Jahreszeiten hautnah an diesem wunderbaren Lindenbaum. Bei geschlossenem Fenster konnten wir sogar bei starkem Sturm die wilde rauschende Musik des herbstlich gelb gefärbten Lindenbaumes genießen. Außer am Sonntag, kam jeden Vormittag fast zur gleichen Uhrzeit der Milchwagen durch die holprige krumme Straße gefahren. Ich konnte beim stets freundlichen Milchhändler nicht nur meine Milchtöpfe mit dem wertvollen weißen Kuhsaft füllen lassen, sondern ein anschließender kleiner Gedankenaustausch mit den ebenfalls einkaufenden Nachbarinnen war auch immer sehr beliebt. Auf diesem kleinen Fleckchen Erde wurde vor allem Nachbarschaftshilfe praktiziert. So betreute ich gerne auch mal die Kinder einer Bekannten mit, damit diese in aller Ruhe ihren nötigen Arztbesuch machen konnte. Und in einer sehr schweren Phase wurde auch mir tatkräftig geholfen. So waren wir schon bald keine Fremdlinge mehr. Ich hatte manchmal sogar das Gefühl, in einer großen liebevollen Familie meinen festen Platz gefunden zu haben.

      In unserer kleinen Gartenecke goss unser Sohn fleißig die prächtig wachsenden grünen Küchenkräuter. Eine Straße weiter, bei den befreundeten Nachbarskindern vor dem Haus, ernteten Sohn und Tochter freudig tütenweise Eicheln und Kastanien zum Basteln lustiger Figuren. Erst als Maden aus den herbstlichen grünen und braunen Baumfrüchten krochen, mussten die Tüten mit Inhalt aus dem Kinderzimmer heraus befördert werden. Die kleine Stadt hatte wirklich ein großes Herz für Kinder. Sonntags, wenn mein Mann auch mal Zeit für seine junge Familie hatte, machten wir alle zusammen einen größeren Ausflug in ein herrlich sattgrünes Wiesengebiet. Dort weideten ungestört einige schwarzweiße Kühe, von denen unser Sohn sehr beeindruckt war und deshalb den unvergessenen Satz prägte: „Wenn ich einmal eine große Kuh bin, dann mach ich auch muh.“ Ich möchte der kleinen Stadt Soest eine verspätete Liebeserklärung machen. Wenn ich noch einmal die freie Wahl hätte, ob ich in einer Großstadt, mit wenigen Vorteilen und vielen krankmachenden Belastungen, oder aber in einer idyllischen gemütlichen Kleinstadt leben möchte, würde ich mich immer wieder für das moosbedeckte Schatzkästchen, mit seinen verwinkelten engen Gassen und den efeuumarmten Mauern, in dem wir noch längst nicht alle Schmuckstücke entdeckt hatten, entscheiden.

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