Spinnen-Feind. Michael H. Schenk

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Spinnen-Feind - Michael H. Schenk

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Bill Wareagle versuchte unmerklich, sich ein wenig anders zu setzen. Er war den Indianersitz einfach nicht mehr gewohnt. “Zwei unserer Brüder sind im Kampf gegen den Spinnen-Feind gefallen.”

      Eine Frau trat ein, reichte Büffelfleisch und Pemmikan. Eine andere stellte einen frischen Krug mit Wasser in das Zelt. Wareagle kannte sie. Eine erfolgreiche Managerin in der Computerbranche.

      Die Ältesten schwiegen, bis die Frauen gegangen waren, hingen ihren Gedanken nach.

      Bill Wareagle bat erneut um das Wort. “Meine Väter, ich stehe hier auf unserem heiligen Boden in der Uniform des weißen Mannes. Doch seit die Fremden erschienen sind, ist es nicht mehr die Uniform der Weißen. Es ist die Uniform aller Menschen. Die Uniform eines Planeten, der sich gegen einen Feind zur Wehr setzen muss. Einen Feind, der uns bedroht und der getötet hat, und von dem wir so wenig wissen. Es mag die Zeit kommen, da wir diese Spinnen-Wesen verstehen und ihnen freundschaftlich begegnen können, aber jetzt ist die Zeit, sich zu wehren. Den Kampf aufzunehmen, um Zeit zu gewinnen. Vielleicht die Zeit, die wir brauchen, um verstehen zu können. Ich bitte meine Väter, mir die Erlaubnis zu gewähren, nach Kriegern für diesen Kampf zu rufen.”

      “Mein Sohn möge uns alleine lassen.” Der Älteste lächelte Wareagle freundlich zu. “Die Ältesten haben seine Stimme gehört und werden sich beraten.”

      “Wojounihan”, grüßte Wareagle. Respekt. Respekt, den er für den Rat der Ältesten empfand. Sie mochten an Traditionen festhalten, aber auch Wareagle glaubte an die alten Dinge. Auch er hatte die Lanze gegen den Büffel erhoben, bevor er sie gegen einen Kampf-Jet tauschte.

      Er würde abwarten, was der Ältestenrat entschied.

      Kapitel 16 Angriff auf die Erde

      Lieutenant Greer fühlte seine wachsende Verzweiflung. Er war übermüdet, er war gereizt. Seit Stunden schlug er sich nun schon mit den Neuen herum. Die United Nations Carrier Ship „Enterprise“ brodelte vor Leben. Der Platz des Radarcontrollers, den normalerweise Bill Greer oder einer seiner Kameraden einnahm, wurde gerade von einem Lieutenant der Armee bedient. Mit Bill Greer, der als Instrukteur fungierte, standen noch drei weitere, ebenfalls auszubildende Controller, um ihn herum.

      Wenn man bedachte, dass die Brücke des Trägerschiffes zwar zehn Meter breit, aber nur vier Meter tief war, dann herrschte hier ein dichtes Gedränge. An der Stirnseite befanden sich die Konsolen des Rudergängers, wie die Piloten der großen Militärschiffe traditionell genannt wurden, und die des technischen Offiziers, der die Maschinen kontrollierte. Dahinter war der Sessel des Captains montiert. Wenn dieser nicht vorsichtig war, konnte er seinem Vordermann unsanft ins Kreuz treten. Wobei Buzz Phillips, der Kommandant der Enterprise, seinen Sessel drehen konnte. Im Moment war der Captain durchaus versucht, dies zu tun, und den hinter ihm stehenden Personen etwas Distanz einzubläuen. Schon zum dritten Mal rempelte ihn einer der Auszubildenden versehentlich an und der Captain knirschte innerlich mit den Zähnen.

      Hinter dem Captain erstreckte sich die schmale Konsole von Radarüberwachung und Funk. Dementsprechend wurden die beiden hier tätigen Offiziere auch als Raumüberwachungs-Offizier und Raumfunk-Offizier bezeichnet. Phillips hielt diese langen Worte für moderne Worthülsen. Für ihn war der Funker noch immer “Sparks”, der Spargel, in Anlehnung an die langen Funkantennen und Masten vergangener Tage. Der Raumüberwacher war noch immer das “Auge” seines Schiffes. Buzz Phillips hörte der Diskussion in seinem Rücken zu. Ein erneuter Stoß traf seinen Sessel und er überlegte ernsthaft, ob man auf einem Raumträger nicht eventuell das Kielholen wieder einführen könnte, welches zu Zeiten der klassischen Segelmarine noch angewandt worden war. Die kleine Gruppe, hinter ihm, beobachtete konzentriert die Bemühungen des langsam verzweifelnden Armeeoffiziers, an den Kontrollen der Raumüberwachung.

      “Okay, ganz langsam, Bender.” Greer versuchte, beruhigend auf den nervösen Mann einzuwirken. “Es ist gar nicht so kompliziert, wie es aussieht.”

      Bender wischte sich Schweiß von der Stirn und trocknete seine Hände an der Uniformhose. “Ich kriege es nicht hin, Sir.”

      Auch wenn sie eigentlich gleichrangig waren, fungierte Greer als Ausbilder und war somit Vorgesetzter seiner Schutzbefohlenen. Obwohl sich in seinem Team sogar ein Captain befand, der eines der neuen Schiffe befehligen sollte.

      “Noch mal zurück, Bender. Das Ding ist echte Navy-Ware. Stossfest und wasserdicht, damit so dumme Typen wie wir es nicht kaputt machen. Man braucht es nicht einmal zu ölen. Man muss nur sein einfaches Programm verstehen. Die Sensortasten sind ganz einfach geordnet. Noch mal, von rechts nach links. Die untere Reihe bestimmt die Reichweite der Radarerfassung. Jeweils in Zehnerwerten. Ein Kilometer Umkreis, zehn Kilometer, Hundert, Tausend und so weiter. Das rechte Display zeigt den “Himmel” über dem Schiff, das linke den unteren Erfassungsbereich. Beide überschneiden sich, und genau das passiert gerade. Dabei haben Sie den unteren Erfassungsbereich auf Tausend Kilometer und den oberen auf einen Kilometer eingestellt. Was haben wir dann?”

      “Störungen vom eigenen Radar, Sir.”

      “Sehr gut, Bender. Dabei ist dieser kleine Zacken hier”, Greer deutete auf das Display des “oberen Himmels”, “unsere Kommandobrücke, in der wir uns gerade befinden. Die rechte Seite dieses Zackens dürften wir sein”, fügte er scherzend hinzu.

      Okay, Bender war immerhin besser als der Stoppelhoppser vor ihm. Der Mann gehörte zu einer englischen Einheit, und identifizierte den Mond als Raumstation, weil er den Doppler-Effekt nicht berücksichtigte. Greer räumte ein, dass diese Männer und Frauen auf der Erde eine relativ gute Einweisung erhalten hatten, aber die praktische Durchführung einer Ortung im Raum, war einfach etwas ganz anderes.

      “Okay, ich glaube, jetzt habe ich es.” Die Finger des Mannes glitten über die Tastatur. “Das verwaschene Echo hier dürfte dann der Mond sein und diese Blips, hier oben, sind wahrscheinlich Satelliten der Erdverteidigung.”

      “Sie machen sich, Lieutenant. Was ist das hier?” Greer wies auf ein Radarecho, welches sich kaum merklich bewegte.

      “Shuttle, Sir. Schätze, es kommt von Woomera.”

      “Kennedy”, korrigierte Greer. “Betrachten Sie die eingeblendete Erdkrümmung und den Winkel des Shuttles. Nordamerika.”

      “Ja, Sir.” Bender schaltete wieder über das Display.

      “Stopp, Bender.” Greer beugte sich vor, aber der aufgeregte Controller hatte schon wieder die Radarerfassungsbereiche unterschiedlich eingegeben. Erneut überschnitten sich die Impulse, diesmal auf einige hunderttausend Kilometer.

      Bevor Lieutenant Bill Greer eine Korrektur vornehmen konnte, hielt ihn die erstaunte Frage seines Schützlings zurück. “Äh, Sir, ich habe hier etwas komisches. Interferenzen, aber ziemlich deutlich. Wie ein echtes Echo.”

      Greer beugte sich vor, betrachtete die Displays der Radarerfassung. Stirnrunzelnd drängte er Bender aus dem Sitz, zwängte sich selbst hinein. “Interessant”, murmelte er leise.

      Die anderen Soldaten um ihn herum beobachteten, wie der Chief-Controller der UNCS-Enterprise etwas tat, was laut Vorschrift eigentlich verboten war. Die Finger Greers huschten über die Tasten, die Displays flackerten, erloschen und bauten sich wieder auf. Plötzlich war nur noch einer der Schirme im typischen grünen Farbton erhellt. Die anderen sahen überrascht, dass ihr Ausbilder beide Erfassungsbereiche übereinander legte. Mit derselben fehlerhaften Einstellung, die den Nachwuchscontroller so irritierte.

      “Verdammt”, murmelte Greer. “Da

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