Glueckwunsch zum Geburtstag. Christine Jörg

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Glueckwunsch zum Geburtstag - Christine Jörg

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Jutta erklären zu müssen.

      „Ja, das finde ich auch. Deshalb setze ich mich gerne in Straßencafés.“

      Beide bestellen ein Holunderschorle und lächeln sich dann an.

      „Unsere Geschmäcker ähneln sich“, stellt Peter fest.

      „Nun ja, so viele Möglichkeiten zu vergleichen hatten wir ja noch nicht“, schränkt Jutta sofort ein.

      Peter schaut sie von der Seite an und zwinkert mit dem linken Auge: „Das lässt sich ändern.“

      Jutta zieht es vor, nicht näher auf diese Andeutung einzugehen und sagt deshalb, „die Schorle schmeckt gut.“

      „Ja, das stimmt.“

      „Sehen Sie den Mann dort im grauen Polohemd?“, Peter deutet diskret auf einen Mann, der über den Platz spaziert.

      Jutta nickt.

      „Das war mein Biologielehrer am Gymnasium. Wir mochten uns nicht sonderlich.“ Dabei hebt er die Schultern.

      „Nun ja, das kommt vor“, sagt Jutta.

      „Er hatte aber auch allen Grund dazu“, Peter lächelt bei der Erinnerung. „Ich war kein guter Schüler. Zumindest nicht in Fächern, die mich nicht interessiert haben und in denen man zu viel auswendig lernen musste. Als wir einmal einen nicht angesagten Test geschrieben haben, war ich natürlich nicht vorbereitet. Anstelle die Fragen zu beantworten oder ein leeres Blatt abzugeben habe ich zu jeder Frage einen Witz geschrieben“

      Jutta dreht sich erstaunt Peter zu: „Das haben Sie gewagt?“

      „Ja. Ich fand es sehr lustig, aber leider nicht Herr Müller. Außer einer Sechs bekam ich eine Strafaufgabe und musste an einem Freitagnachmittag nachsitzen. Selbst der Direktor ist eingeschaltet worden. Heute würde man das vielleicht nicht mehr so streng sehen, aber dieser alte Herr hatte wenig Sinn für Humor. Danach hat er mir das Leben in der Schule zur Hölle gemacht. Meine Eltern hatten ein Einsehen mit mir und ich durfte die Schule wechseln.“

      „Ihre Eltern haben viel Verständnis gezeigt“, wundert sich Jutta, die in dieser Hinsicht ganz andere Erfahrungen gesammelt hat.

      „Sagen wir es so, ihnen lag daran, dass ich das Abitur mache und studiere. Aus mir sollte schließlich etwas werden.“ Peter lacht bei den Gedanken.

      Die Frage ob aus ihm etwas geworden ist, stellt sie vorsorglich nicht. Sie möchte nicht zu viel Persönliches erzählen, also fragt sie auch bei ihm nicht nach persönlichen Dingen.

      Aber da erkundigt sich Peter schon: „Und, haben Sie auch einen Schwank aus Ihrer Kindheit oder Schulzeit zu erzählen?“

      „Ich war eine brave Schülerin. Meine Eltern hätten mir das Leben schwer gemacht, wenn ich mir in der Schule einen Patzer erlaubt hätte. Und einen Lehrer zu ärgern, das wäre einer Katastrophe gleich gekommen. Schließlich sind für meine Eltern Lehrer, Ärzte und Pfarrer so etwas wie Halbgötter.“

      „Das war bei uns nicht ganz so. Man hat sich immerhin regelmäßig im Golfclub oder sonst an einem Ort getroffen“, gibt Peter zu.

      Die Erwähnung des Golfclubs zeigt Jutta ihre Grenzen. Sie leben nicht in der gleichen Welt. Das hat sie schon gesehen, als er sie angesprochen hat und das wird ihr jetzt wieder bewusst. Und erneut stellt sie sich die Frage, was dieser Mann, der um einiges jünger ist als sie, überhaupt von ihr will. Heute wird sie einen netten Geburtstag mit einem fremden Mann verbringen, den sie danach nie mehr treffen wird. Es ist also alles im grünen Bereich. Und dann sagt sie um das Schweigen nicht allzu lange andauern zu lassen:

      „Nun ja, ich gehe davon aus, dass dieser Herr Müller nicht zum Golfclub gehörte. Sonst hätte er sie vielleicht nicht so abgestraft.“

      Peter lacht und ergreift ihre Hand, die auf der Lehne ihres Stuhls liegt. „Da haben Sie Recht. Nein, da hätte er nun wirklich nicht hineingepasst.“

      Jutta entzieht ihm ihre Hand wieder. Nur nicht zu viel Körperkontakt. Schließlich ist sie auf Entzug und möchte keinen falschen Schritt machen, auch wenn ihre Ehe nur noch auf dem Papier besteht.

      „Woran sieht man, ob jemand in einen Golfclub passt?“, hakt Jutta etwas verärgert nach. Diese Überheblichkeit findet sie nicht angebracht und spricht weiter: „Am Geldbeutel?“

      Peter dreht sich auf dem Stuhl nun ganz zu ihr hin, schaut ihr offen ins Gesicht, ergreift wieder ihre Hand und sagt mit bedrückter Stimme:

      „Ich wollte Sie nicht kränken. Aber, Sie haben Recht. Leider ist immer noch der Geldbeutel ein wichtiges Kriterium. Zumindest in den meisten Clubs.“

      Jutta will ihm ihre Hand entziehen, doch er lässt es nicht zu. Sie gibt nach und belässt ihre Hand in seiner.

      „So“, hört sie ihn sagen, „dann lassen Sie uns aufbrechen und zum Essen gehen. Ich bin mir sicher, es wird Ihnen schmecken.“

      Nun legt er ihre Hand wieder auf der Lehne ihres Stuhls ab und zieht seine Geldbörse aus der Gesäßtasche. Jutta nimmt ihre Handtasche und zieht ebenfalls ihren Geldbeutel heraus.

      Peter legt die Hand auf Juttas Arm und sagt: „Bitte machen Sie mir eine Freude und seien Sie heute mein Gast.“

      Jutta will sich widersetzen, als der Kellner mit der Rechnung kommt um abzukassieren. Peter hat schnell einen Schein bei der Hand und drückt ihn dem Kellner in die Hand. Wieder bleibt Jutta nichts anderes übrig als zuzusehen wie Peter ein großzügiges Trinkgeld gibt.

      Ist er ein Aufschneider oder kann er tatsächlich auf großem Fuß leben. Jutta ist sich unschlüssig, was sie glauben soll.

      „Vielen Dank“, sagt sie schließlich.

      Sie erheben sich und gehen in Richtung Forum zurück. Diesmal erlaubt sich Peter Jutta am Ellbogen zu halten. Sie wehrt sich nicht. Im Gegenteil, es ist ihr angenehm.

      Es darf nicht sein, sagt sie sich immer wieder, aber sie wehrt sich trotzdem nicht. Zu einsam fühlt sie sich seit einiger Zeit.

      Nach einem Spaziergang an den Geschäften vorbei, die sie vorhin besucht haben kommen sie im Restaurant Mylord an. Sofort werden sie in Empfang genommen und an einen Tisch für zwei Personen geführt.

      Jutta setzt sich auf die Bank. Peter ihr gegenüber auf den Stuhl. Lächelnd blickt er ihr in die Augen. Der Chef des Hauses, der nach Juttas Empfinden wie ein Süditaliener aussieht, reicht ihnen die Speisekarten. Die Auswahl ist groß und Jutta hat Mühe eine Entscheidung zu treffen. Diesmal will sie wirklich ihre Zeche selbst bezahlen. Sie möchte sich nicht von diesem Fremden aushalten lassen. Wer weiß, welche Rechnung er ihr hinterher präsentiert.

      Sie entscheidet sich für ein Lachscarpaccio und im Anschluss für Tagliatelle mit Meeresfrüchten. Wieder trifft Peter die gleiche Entscheidung wie sie, obwohl sie sich nicht abgesprochen haben. Auf einen Aperitif verzichten sie.

      „Darf ich dich, ich darf doch du sagen“, erkundigt sich Peter vorsichtig, „zu einem Glas Wein einladen?“

      „Nein, lieber nicht.“

      Peter zieht die rechte Augenbraue fragend hoch und hakt nach: „Nein, lieber nicht zum Du, zum Wein oder zu beidem?“

      „Zum

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