Glueckwunsch zum Geburtstag. Christine Jörg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Glueckwunsch zum Geburtstag - Christine Jörg страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Glueckwunsch zum Geburtstag - Christine Jörg

Скачать книгу

der Schein nicht herausfällt.

      „Du kennst mich doch nicht.“

      Freundlich lächelt er sie an. „Für mich bist du die schönste Frau und ich möchte dieser schönen Frau, der ich heute zum Glück begegnet bin, das Geschenk machen.“

      Welch eine schmalzige Rede. In Jutta nagen erneut die Zweifel über die guten Absichten dieses Mannes. Nein, sagt sie sich, er macht sich nur lustig über mich.

      „Jutta, ich meine es so wie ich es gesagt habe.“ Peter scheint ihre Gedanken lesen zu können.

      Inzwischen wird ihm die Rechnung gebracht und er bezahlt mit der Kreditkarte. Als er die Karte zurückerhält, steht er auf und reicht ihr die Hand. Auch sie erhebt sich und sie verlassen das Mylord.

      Vor dem Restaurant bleibt er stehen, nimmt sie kurz in den Arm und drückt ihr einen Kuss links und rechts auf die Wange. „Danke für den schönen Nachmittag und Abend.“

      Jutta ist überwältigt. „Ich habe zu danken“, sagt sie nur.

      „Wollen wir mit dem Auto näher an den Rathausplatz fahren oder sollen wir bei dem lauen Wetter nochmals zu Fuß gehen?“

      „Ich denke, ein bisschen Bewegung tut uns gut.“

      Mit seiner linken ergreift er Juttas rechte Hand und sie gehen zielstrebig in Richtung Rathausplatz, dort wo es Tanzlokale gibt.

      Bis zwei Uhr in der Nacht tanzen die Zwei begeistert. Sie harmonieren wunderbar in ihren Bewegungen. Es gibt kein Befremden. Auch der eine oder andere Kuss wird getauscht. Jutta wehrt sich nicht. Schließlich tauschen sie die Handynummern aus. Sie wollen sich wieder einmal zum Tanzen verabreden. So haben sie es vereinbart.

      Es ist an der Zeit aufzubrechen. Morgen ist für Beide ein Arbeitstag. Nun bedauert Jutta, dass sie nicht darauf bestanden hat, das Auto in der Nähe zu parken. Der ganze weite Weg bis zur Tierzuchthalle steht an.

      Die Nacht ist kühl geworden. Peter spürt, wie Jutta friert. Er legt den Arm um ihre Schultern und zieht sie fest an sich.

      Die Nähe und Wärme dieses Mannes tun Jutta gut. Ja, stellt sie erneut fest, sie ist auf Entzug. Wann hat sie zum letzten Mal mit einem Mann geschlafen? Mit ihrem eigenen schon lange nicht mehr. Seit mindestens zwei Jahren hat er sie nicht mehr angerührt und sie hatte auch kein Verlangen danach. Aber ans Fremdgehen hat sie nie gedacht. Das kommt für sie nicht infrage. So ist der Stand der Dinge bis zum heutigen Abend

      Schließlich gelangen sie am Parkplatz bei der Tierzuchthalle an. Beide Autos stehen verlassen in der hinteren dunklen Ecke des völlig verlassen daliegenden Parkplatzes. Nun wird Jutta klar, wie dumm die Idee war, das Auto hier stehen zu lassen. Aber es ist zu spät.

      Als sie bei den Autos ankommen schließt Peter sie fest in seine Arme und küsst sie fordernd. Seine Zunge sucht sich ihren Weg durch ihre Lippen. Nur zu willig öffnet sie ihren Mund und schon betasten sich die Zungen begierig. Peters Arme beginnen an ihrem Rücken entlangzuwandern.

      Peter drückt sie fester an sich. Sie fühlt seine Härte. Beide ringen nach Atem. Als Peter seinen Schenkel zwischen ihre Beine drängen möchte, schiebt sie ihn von sich.

      „Nein!“, stößt sie atemlos aus. „Lass mich!“ Sie schreit es fast.

      Peter schaut sie entsetzt an. „Meine Güte, Jutta, entschuldige. Das wollte ich nicht. Bitte entschuldige.“ Betreten schüttelt er den Kopf. „Es war so ein schöner Tag. So wollte ich mich nicht bedanken. Bitte glaube mir.“ Flehend hebt er die Hände.

      „Wir haben beide Schuld“, sagt Jutta nur. Sie ist den Tränen nahe. „Lass uns einfach auseinandergehen und nach Hause fahren.“

      „Darf ich dir einen Abschiedskuss geben?“

      „Nein!“ Jutta hat inzwischen den Autoschlüssel in der Hand und schließt ihr Fahrzeug auf.

      Peter tritt an die Fahrertüre: „Jutta, bitte nimm meine Entschuldigung an. Und vielen Dank für den schönen Tag. Komm gut nach Hause und pass auf dich auf. Du bist so schön.“

      Jutta sitzt inzwischen im Auto. „Danke für den Tag, Peter. Tschüs.“

      Er schlägt die Türe zu und wartet bis sie davongefahren ist.

      Sie ist völlig aufgewühlt, als sie den Heimweg nach Durach antritt. Das war entschieden der verrückteste Tag, den sie seit langem erlebt hat. Und beinahe hätte er in einem Fiasko geendet. Aber es ist noch einmal gutgegangen.

      Zu Hause, in dem leeren Reihenhäuschen, duscht sie sich und legt sich ins Bett, ohne jedoch Schlaf zu finden.

      *

       Peter steht noch einige Zeit auf dem menschenleeren Parkplatz und kann sich nicht erklären, was das für ein grandioser Nachmittag und Abend waren.

       Er ist von Memmingen gekommen um einige Dinge in Kempten zu erledigen und trifft auf diese schöne, reife Frau, die zufällig neben ihm parkt.

       Sein erster Blick ist auf das Kennzeichen gefallen. Eindeutig ein Wunschkennzeichen! Der Geburtstag!

       Es ist sonst nicht seine Art, Frauen anzusprechen, aber heute hat er es dennoch gewagt.

       Sie haben schöne Stunden miteinander verbracht, auch wenn Jutta immer wieder Zweifel an seiner Lauterkeit hatte. Er hat es sehr wohl bemerkt, aber es war ihm egal. Er kann es sogar nachvollziehen.

       Dass sie einsam war und verlassen, hat er schnell festgestellt. So wie er natürlich den Ehering an der rechten Hand bemerkt hatte. Aber er vermutet, dass diese Ehe keinen Bestand mehr hat. Es handelt mehr oder weniger um die Gewohnheit. Vielleicht ist da ein Haus abzubezahlen oder die Kinder sind noch kleiner und wohnen im Haus. Aber eine glückliche, erfüllte Ehefrau ist Jutta bestimmt nicht.

       Wie gut sie harmoniert haben. In den wenigen Stunden konnte er viele gemeinsame Punkte feststellen. Am Schönsten war es jedoch mit ihr zu tanzen. Sie hat sich wunderbar führen lassen, ist jeden seiner Schritte wie selbstverständlich mitgegangen. Jede Bewegung war schwungvoll, elegant und weich. Einfach himmlisch!

       Schließlich haben sie den Rückweg zu den Autos angetreten und da war es um ihn geschehen. Wie konnte er sich nur so gehen lassen? Er hadert mit sich selbst

       Er wollte sie wirklich nur zum Abschied küssen. Das hatte er sich vorgenommen, doch plötzlich konnte er sich nicht mehr beherrschen. Zum Glück hat sie dem Ganzen Einhalt geboten.

       Seine Entschuldigungen sind bei ihr nur teilweise angekommen. Das weiß er und er bedauert es zutiefst, dass er die Beherrschung verloren hat. Damit hat er sie selbstverständlich in ihrem Vermutungen bestätigt, dass er ihr für den Abend die Rechnung präsentieren wollte. Aber nichts lag ihm ferner. Er hatte das Zusammensein mit ihr genossen.

       Die geschäftlichen Erledigungen, die er in Kempten tätigen wollte, sind offen. Aber das ist jetzt Nebensache.

       Soll er sich bei Jutta nochmals entschuldigen oder Gras über die Sache wachsen lassen? Er weiß es nicht. Heute kann er nichts mehr unternehmen. Zu viel hat er zerstört.

      

Скачать книгу