Glueckwunsch zum Geburtstag. Christine Jörg

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Glueckwunsch zum Geburtstag - Christine Jörg

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Mit Kollegen zum Essen und vielleicht noch was trinken.“

      „Ich dachte, wir könnten hier essen. Ist die Wäsche trocken?“

      Jutta zuckt die Schultern. „Das wirst du schon selbst in Erfahrung bringen müssen. So lautete die Vereinbarung. Und wegen dem Essen, schau doch im Kühlschrank nach. Du findest bestimmt etwas.“

      „Nee, lass mal“, sagt Johannes beleidigt, „ich ziehe die Wäsche ab und gehe dann auch.“

      „Gut, schließ bitte alles ordentlich ab. Tschüs, noch schönen Abend“, mit einer Kusshand verabschiedet sie sich von ihrem verdutzten Sohn.

      Diesmal stellt sie das Auto auf dem Parkplatz an der Rottachstraße ab. Der liegt näher beim Rathaus und dem Restaurant vor dem sie sich treffen wollen.

      Natürlich ist sie zu früh angekommen und unternimmt einen kleinen Spaziergang.

      *

       Peter ist den ganzen Tag über nervös. Er hat geplant vor seinem Treffen mit Jutta noch nach Hause fahren, doch gerade als er aufbrechen will, erscheint sein Vater im Büro.

       Es gibt einiges zu besprechen. Peter möchte seinem Vater nichts von seiner Verabredung in Kempten sagen, deshalb hört er sich scheinbar ruhig die Vorschläge und Argumente des alten Herrn an.

       Erst um sechs Uhr verabschiedet sich sein Vater. Um noch nach Hause zu fahren ist es zu spät. Er macht sich im Büro frisch. Es ist zwanzig nach sechs als er endlich das Büro verlässt.

       Er biegt auf die A7 in Richtung Kempten ein. Weit kommt er nicht, als er auf einen Stau zufährt. In einer Baustelle hat sich ein Auffahrunfall ereignet. Es ist klar, er wird zu spät zur Verabredung kommen.

       Sofort wählt er Juttas Nummer. Sie antwortet nicht. So ein Mist, schimpft er vor sich hin. Er sieht keine Möglichkeit von der Autobahn abzufahren. Nochmals wählt er Juttas Nummer.

       Peter atmet auf. Sie antwortet. „Hallo Jutta“, sagt er sofort. „Es tut mir leid, aber ich stehe hier auf der Autobahn im Stau.“

      „Kein Problem, ich gehe noch ein bisschen spazieren. Sag mir Bescheid, wenn du in der Nähe bist.“

       Er schüttelt den Kopf, auch wenn sie das nicht sieht. „Ich möchte nicht, dass du alleine auf der Straße stehst. Geh doch bitte ins Restaurant. Ah, jetzt geht es wieder vorwärts. Bitte geh ins Restaurant, ich bin in zwanzig Minuten da. Ja?“

       *

      „Ja, mach ich. Bis gleich.“ Sie spaziert in Richtung des Quiberon, beschließt jedoch vor dem Restaurant auf Peter zu warten. Sie geht nicht gerne alleine in ein Restaurant.

      Unruhig wandert sie in der Nähe des Eingangs auf und ab und fühlt sich unwohl dabei. Weshalb ist sie nur so früh gekommen?

       *

       Peter ist auf dem Parkplatz der Rottachstraße angelangt, verschließt sein Fahrzeug und eilt zum Rathausplatz. Er lässt Jutta nicht gerne warten. Außerdem freut er sich jetzt schon auf den Abend mit ihr.

       Als er sich dem Quiberon nähert sieht er sie vor dem Restaurant hin- und hergehen. Weshalb ist sie nicht eingetreten?

      *

      Fast im Laufschritt stürmt er auf sie zu. Zur Begrüßung legt er die Hände auf ihre Schultern und küsst sie rechts und links auf die Wange.

      „Bitte entschuldige“, sagt er dann. „Es ist mir unangenehm, dass du warten musstest. Weshalb bist du nicht eingetreten?“

      „Grüß dich“, beginnt Jutta erleichtert, „ich gehe nicht gerne alleine in ein Restaurant. Außerdem möchte ich vorher klären, dass ich heute Abend bezahle.“

      „Aber ich habe dich angerufen und dich eingeladen.“

      Jutta schüttelt den Kopf. „Du hast mich angerufen und wir haben uns verabredet. Von Einladung war nicht die Rede.“

      „Ich möchte mich nicht mit dir streiten, Jutta. Gut, du bezahlst das Essen. Ist das okay?“

      „Gut“, sie nickt.

      Er nimmt ihren linken Ellbogen und schiebt sie auf das Restaurant zu. Sie treten ein und werden an den Tisch geführt, den Jutta am Vortag reserviert hat.

      Die Speisekarte wird ihnen vorgelegt. Sie entscheiden sich für Buchweizengalettes mit einem halben Liter Cidre brut. Als Nachtisch essen sie jeder eine Crêpe. Wieder haben sie, ohne sich abzusprechen, das gleiche Gericht ausgewählt.

      „Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass du heute Zeit für mich hast“, erklärt ihr Peter freudig.

      „Nun ja, mein Sohn war heute da um seine Wäsche abzuholen, gerade als ich gehen wollte.“ Absichtlich erwähnt sie Johannes. Peter soll bewusst werden, dass sie nicht nur eine verheiratete Frau ist, sondern auch noch Familie hat.

      „Wie viele Kinder hast du?“, gibt sich Peter interessiert.

      „Zwillinge, Junge und Mädchen.“

      „Wie alt?“

      „Zwanzig.“

      „Oh, dann bist du aber jung Mama geworden“, schmeichelt Peter.

      Jutta lächelt. „Danke für die Blumen“, bedankt sie sich, „ich weiß nicht, ob man mit fünfundzwanzig eine sehr junge Mutter ist.“

      Peter blickt sie erstaunt an und schüttelt dann ungläubig den Kopf. „Ich denke, das ist ein normales Alter für eine Frau. Aber du siehst jung aus. Ich kann es gar nicht glauben, dass du schon so große Kinder hast.“

      „Ja, Peter, ich bin um einiges älter als du.“ Uff, jetzt ist es endlich gesagt. Lange genug hat sie dieser Gedanke gequält.

      Sie erhalten die Getränke und stoßen mit einer Schale Cidre an.

      Ihr Gegenüber legt den Kopf schief und lächelt sie an. Man sieht ihm an, dass er überschlägt, wie groß der Altersunterschied ist. Lange lässt er sie nicht auf das Ergebnis seiner Berechnungen warten.

      „Gut, ich bin zweiunddreißig. Ich finde dreizehn Jahre sind kein Altersunterschied, der einem Angst machen sollte.“

      Jutta wird heiß und sie fühlt, wie sie rot wird. Und das kommt nicht vom Cidre. Diese Antwort hat sie nicht erwartet. Im Gegenteil für sie war klar, dass er sich nach dem Abendessen verabschiedet. Das wäre die einfachste Lösung für beide gewesen. Aber nein, er findet es nicht schlimm.

      Sie atmet tief durch und sagt schließlich: „Der Altersunterschied spielt doch gar keine Rolle. Du bist verlobt und ich bin verheiratet. Also was soll’s. Ich hätte auf dieses Treffen gar nicht eingehen sollen. Was meinst du, was mein Sohn von mir denkt, wenn ich ausgehe, wo sein Vater jetzt gerade in Chile ist.“

      Während sie spricht nickt Peter immer wieder verständnisvoll. Er nimmt sie nicht ernst, das ist ihr Eindruck.

      Die

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