Glueckwunsch zum Geburtstag. Christine Jörg

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Glueckwunsch zum Geburtstag - Christine Jörg

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ja, danke der Nachfrage. Und selbst.“

      Sie vernimmt einen Seufzer: „Nun ja, wie man es nimmt. Doch, es geht schon“, sagt er dann munterer.

      Schweigen. Was soll sie sagen und fragen. Sie kennt ihn doch nicht. Außerdem möchte sie keinen engen Kontakt mit ihm knüpfen. Es geht einfach nicht.

      „Bist du noch dran?“, ruft Peter.

      „Ja, klar.“

      „Gehst du wieder mit mir Tanzen?“, will er wissen.

      „Peter, bitte versteh mich. Es war nett neulich, aber das wird sich nicht wiederholen. Nein, ich gehe nicht mit dir zum Tanzen und ich werde mich auch nicht mehr mit dir treffen.“

      Sie hört, wie er die Luft durch die Zähne einsaugt. „Bitte Jutta, wirklich nur Tanzen. Ich werde nicht mehr patzen. Ich verspreche es bei allem was mir heilig ist.“

      Und was ist dir heilig, fragt sich Jutta, spricht es jedoch nicht laut aus.

      „Peter, es war falsch, dir meine Handynummer zu geben. Wir können uns wirklich nicht mehr treffen.“

      „Ist es wegen deinem Mann? Ist er zurzeit zu Hause?“

      „Mein Mann hat damit nichts zu tun. Er ist bereits wieder abgereist. Nein, es ist meine Entscheidung.“

      „Komm, gib deinem Herzen einen Stoß. Lass uns zusammen tanzen. Es war so schön, das letzte Mal. Das musst du doch zugeben.“

      „Ja“, gesteht Jutta, bevor sie recht überlegt. Aber es ist zu spät.

      „Also, dann lass uns doch morgen zusammen zu Abend essen. Danach tanzen wir. Und ich verspreche dir nochmals, ich werde sehr zurückhaltend sein.“

      Derzeit ist Jutta über ihre Situation ziemlich frustriert, deswegen überlegt sie nicht lange und sagt zu.

      „Treffen wir uns wieder in Kempten?“, schlägt Peter unverzüglich vor.

      „Ja, das wäre mir am liebsten.“

      „Mach einen Vorschlag wo“, fordert er Jutta auf.

      „Beim Rathausplatz gibt es das Quiberon. Dort kann man gut Crêpes essen.“

      „Gute Idee“, willigt Peter sofort ein. „Ist dir sieben Uhr beim Restaurant recht?“

      „Weißt du denn wo es ist?“, erkundigt sich Jutta.

      „Och, das finde ich schon. Dann bis morgen um sieben. Ich freu mich schon.“

      „Ich auch“, sagt sie ehrlich. „Noch schönen Abend und danke für deinen Anruf.“

      „Dir auch schönen Abend und bis morgen.“ Schon unterbricht er die Verbindung.

      Wahrscheinlich ist seine Verlobte wieder in München und er langweilt sich, aber weshalb dann ich, fragt sich Jutta. Trotzdem freut sie sich, dass sie endlich wieder einmal ausgehen kann. Und vor allem, dass sie sich ein bisschen herrichten darf. Wer außer Peter hat sie je angeschaut und ihr Komplimente gemacht? Weder die Arbeitskollegen, noch ihr Mann machen sich diese Mühe. Jutta hatte auch keine Lust mehr etwas aus sich zu machen.

      Schon jetzt stellt sie sich die Frage, was ziehe ich an. Um halb zwei wird sie das Büro verlassen und schnell nach Hause fahren. Dann wird sie sich duschen und die Haare waschen. Vielleicht ist Zeit für eine kleine Siesta, damit sie abends fit für ihren Tänzer ist. Wird sie ihn überhaupt wieder erkennen?

      Ich sollte ihm eine SMS schicken, damit er mir ein Foto von sich schickt, um sicher zu gehen, dass ich ihn erkenne. Bei dem Gedanken schmunzelt Jutta. Natürlich wird sie ihm keine SMS schreiben. Schon jetzt ist sie aufgeregt. Wie soll sie die Zeit bis morgen um sieben Uhr überstehen? Es ist ihr erstes Date seit vielen Jahren.

      *

       Anita hat Peters Vorschlag, die Möbel aufzuteilen, beziehungsweise zu verrechnen widerspruchslos akzeptiert.

       Wie vereinbart hat sie ihre verbleibenden Dinge, zwei kleine Schränke und ein paar Bilder abgeholt. Damit die Angelegenheit schnell bereinigt und beendet ist, hat Peter ihr sofort den vereinbarten Betrag überwiesen.

       Nun lebt er alleine in dem Haus, das seine Ex-Verlobte für sie beide eingerichtet hat. Im Augenblick hat er keine Lust, Änderungen vorzunehmen. Man wird sehen, was die Zeit bringen wird.

       Ein schwieriger Teil ist für ihn, seinen Eltern von der Trennung zu unterrichten. Dass seine Verlobte ein Kind von einem anderen erwartet, verschweigt er. Seine Erklärung ist, dass sie sich auseinandergelebt haben seit Anita nach München gezogen ist. Es entspricht ja auch der Wahrheit.

       Natürlich sind Peters Eltern bestürzt über die unerwartete und schlechte Nachricht. Anita war ihre Wunschschwiegertochter. Nun steht der Sohn wieder alleine da und keine Frau und kein zukünftiges Enkelchen, das die Nachfolge fürs Autohaus sichern könnte, ist in Sicht.

       Peter stürzt sich in die Arbeit. Er nimmt an zwei Golfturnieren teil, bei denen er Geschäftsabschlüsse tätigt. Doch sein Privatleben ist ein Scherbenhaufen.

       Die Erinnerungen, die jede Rückkehr in sein eigenes Haus hervorrufen, schmerzen ihn mehr, als er sich zu Beginn eingestehen will.

       Jutta fällt ihm ein. Soll er sie anrufen? Peter hat sich lange hin- und herüberlegt, ob er sich bei ihr melden soll. Schließlich wählt er ihre Nummer.

       Beim ersten Versuch meldet sich niemand. Als er es später erneut versucht, hebt sie ab. Das Gespräch ist zwar zäh, aber er kann sie immerhin dazu überreden, mit ihm Tanzen zu gehen. Und sogar zum Abendessen treffen sie sich.

       Für Peter sieht die Welt wieder etwas rosiger aus. Und diesmal, so nimmt er sich vor, wird er sie nicht bedrängen und sexuell belästigen. Im Augenblick genügt es ihm, eine Tanzpartnerin gefunden zu haben.

       Er freut sich schon auf dem morgigen Abend, wenn er ihr wieder begegnen wird.

      4

      Wie geplant verlässt Jutta um halb zwei ihr Büro. Zu Hause angekommen, legt sie sich für eine halbe Stunde hin. Zur Sicherheit stellt sie den Wecker, damit sie nicht zu lange schläft.

      Sie duscht sich und wäscht die Haare. Nun stellt sie Wasser für eine Tasse Kaffee auf. Genüsslich setzt sie sich auf die Terrasse und schlürft ihren Kaffee, den sie mit einem Stückchen Schokolade versüßt.

      Gegen fünf Uhr beginnt sie sich sorgfältig zu schminken, anzukleiden, diesmal mit einem knielangen, engen roten Rock. Dazu ein schwarzes T-Shirt und eine weiße Strickjacke. Ihre dunkelbraunen Haare trägt sie schlicht offen. Sie wählt Schuhe aus, mit denen sie gut tanzen kann.

      Gerade als sie die Handtasche einräumt wird die Haustüre aufgeschlossen.

      „Mama, bist du da?“, ruft Johannes.

      Jutta schnappt sich Handtasche und Jacke

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