Tres Amigos 3. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 3 - Michael Geigenberger

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      Walter Broder beginnt die Daten aufzulisten. Bei so viel Papier kann man schon den Überblick verlieren. Kein Zweifel, er ist einem gigantischen Verbrechen auf der Spur. Walter ist gerade dabei ein System in seine Unterlagen zu bringen, da steht plötzlich seine Haushaltshilfe Berta hinter ihm. „Sag mal, meinst du nicht, dass du nochmal in die Region fahren solltest und wenn du nichts dagegen hast, würde ich mitfahren, so bist du mobil und ich könnte dir beim Stöbern helfen?“

      Broder lächelt, seine Berta als Assistentin, warum nicht. Er meint ganz spontan, „warum eigentlich nicht, wir müssten aber das Haus bewohnbar machen, ein Hotel ist mir schlicht und einfach zu teuer, davon mal abgesehen, dass es keines in der näheren Umgebung gibt.“

      Berta kontert, „Wir nehmen alles mit wie Bettzeug, Geschirr natürlich auch.“

      Walter Broder beginnt darüber nachzudenken, einen Urlaub einzureichen, Überstunden abarbeiten, das müsste seinem Vorgesetzten eigentlich mehr als recht sein. Walter wird gleich morgen früh vorstellig werden. So wie er seinen Chef kennt, wird er ihm erneut eine Pensionierung vorschlagen. Aber Walter wird einen Weg finden, ihm das auszureden.

      Pünktlich um neun steht Walter Broder bei seinem Chef auf der Matte. Es dauert auch nur zehn Minuten. Sein Chef Heider hat schon von einem Kollegen Broders gehört, was es zu recherchieren gibt. Auf die Frage, warum er den Fall nicht ganz einfach an Klagenfurt abgibt, meint Broder, dass sie kaum Interesse an so einem verworrenen Fall haben werden. Die kümmern sich nur darum, ob jemand in die Großmarkthalle eingebrochen ist und wieviel Rüben er geklaut hat. Da werden wir nie ein Ergebnis bekommen. Oberkommissar Heider gibt seinen Segen und Kommissar Broder ist auch schon dabei seinen Schreibtisch zu ordnen. Sein „Neuer“ glaubte doch sogar, dass Walter Broder tatsächlich in Pension gehen wird. Wie enttäuscht war er doch, als er erfuhr, dass es lediglich Überstunden sind, die abgebummelt werden.

      Berta ist erfreut, als sie von ihrem langjährigen Freund Walter erfährt, dass sie gemeinsam eine Erkundungsreise starten werden. Sie, die Berta wird als seine Assistentin agieren.

      In zwei Tagen soll es losgehen. Walter Broder informiert noch Gerd Wildfang und seinen Kollegen Dieter Lauenstein aus Frankfurt über sein Vorhaben und wie er gedenkt vorzugehen. „Im Notfall müsst ihr mir beistehen, schließlich geht es um meine Familie“, meinte er, als er das Dreiecksgespräch beendete.

      Berta schleppt drei Koffer in den Gang, damit sie Walter im Wagen verstauen kann. Eine große Schachtel mit Küchengeschirr folgt und dann dauert es nur noch eine Stunde und beide sind schon auf der Strecke in Richtung Klagenfurt.

      Als Walter vor dem Revier in Klagenfurt vorfährt, wird er von seinen Kollegen freundlichst empfangen und Berta wird wie eine alte Freundin des Reviers begrüßt. Der Reviervorsteher hat bereits Anweisung erhalten, dem Kollegen Walter Broder jede mögliche Unterstützung zu erteilen, die notwendig sein könnte. Was er nicht weiß ist, dass Walter Broder eine komplette Telefoneinheit der Polizei mitgenommen hat. Es ist ein Computer unterstütztes Gerät. So kann er mit seinen Kollegen Lauenstein und Wildfang in ständigem Kontakt stehen, ohne dass er eine Telefonleitung benötigt.

      Kapitel: 7 Nur altes Gemäuer

      Berta ist beim Betreten des alten Gemäuers erstaunt, wie gut es doch eigentlich noch im Zustand ist. Es dauert auch nur wenige Minuten, da wird sie von Mechthild begrüßt. „Was macht ihr denn hier, wollt ihr Urlaub machen?“

      „Walter möchte mal sehen, ob es sich hier leben lässt“, schwindelt sie. Berta hat strenge Anweisung erhalten, auf keinen Fall von irgendeiner Recherche zu reden. Alle sollen glauben, dass es ein Urlaub ist, den Walter hier in die Gegend treibt.

      Das Schlafzimmer ist gerichtet, die Küche ist bereit für ein leckeres Schmankerl. Berta weiß, wie man es anstellt, ein Haus gemütlich auszustatten.

      Walter ist gerade im Heuschober, vermisst die Außenwände und betrachtet sich das Interieur. Berta ruft, „Das Essen ist fertig!“ Als Walter in den Raum kommt, hat er das Gefühl, dass es ein anderes Haus ist. Berta hat sogar den Ofen eingeschürt. Walters geliebtes Bierkrüger´l ist ebenfalls vorhanden. Sie hat das super organisiert. Auf einem eigens aufgebauten großen Tisch liegt ein Bauplan des Anwesens. Walter überträgt genauestens die Masse, die er eigenhändig misst. So will er eventuelle Unterschiede herausfinden. Seine Vermutung geht in die Richtung, dass er glaubt, dass das Anwesen irgendwann umgebaut wurde. Vielleicht gibt es ja ein Geheimversteck. Es versteht sich fast von selbst, dass Walter an die halbe Million denkt, die ihm auf dem Kontoblatt abhandengekommen sind.

      Einige Zeit später ist Mechthild wieder auf dem Weg zu ihnen. Walter ist schon ganz verärgert und so langsam wird er das Gefühl nicht los, dass Mechthild ihr Tun überwachen will. Berta ist gerade dabei diverse Fotos, die sie aus dem Fundus mitgenommen hat, zu vergleichen. Viele tragen auf der Rückseite einen Vermerk, wer abgebildet ist, was für ein Jahr war es. Schlüssige Details, die einem die Recherche erleichtern. Berta sortiert sie nach Datum und abgebildeten Personen. Als Mechthild in den Raum kommt, stellt diese sofort fest, dass sie ja auf einigen Bildern abgebildet ist. „Was habt ihr hier für Unterlagen“, fragt sie aufgeregt.

      Dann steht Jörg plötzlich im Raum. Berta hat den Eindruck, dass Mechthild ihn informiert hat. So wird er zu Berta ziemlich frech, will wissen, was es mit den Plänen und Bildern auf sich hat. „Da musst du Walter fragen, ich bin nur für das Essen zuständig.“

      Jörg wartet auch gar nicht ab, geht mit großen Schritten hinüber zu Walter, der gerade dabei ist eine Innenwand zu vermessen.

      Walter wird von Jörg aufgefordert, das sofort zu unterlassen, schließlich wird er das Gehöft kaufen, das Geld hat er schon zusammen. Er soll seine Sachen zusammenpacken und von hier verschwinden. Walter beruhigt Jörg sehr freundschaftlich, „warum regst du dich denn so auf, vielleicht verkaufe ich ja gar nicht, wir sind gerade dabei zu überlegen, ob wir uns nicht eine Ferienwohnung hier einrichten.“

      Jörg lässt sich nicht beruhigen. Er beginnt Walter zu beschimpfen, „Du hast mir versprochen, dass ich das Anwesen kaufen könnte und nun willst du plötzlich nicht mehr verkaufen.“

      Walter wird gleich die Geduld verlieren, noch hält er sich mit klaren Worten zurück, aber er spürt, dass seine Geduld zu Ende geht.

      Berta ruft Walter zu, dass der Kaffee auf dem Tisch steht. Er steht zwar noch nicht, aber Berta will, dass Walter mit seinen Vermessungsarbeiten aufhört. Jörg regt sich nicht grundlos auf, da steckt mehr dahinter, das spürt sogar Berta.

      „Wo hast du denn den Apfelkuchen her“, will Walter wissen. Berta hat Walters Lieblingskuchen gebacken und es ist ihr in dem Rohr des einfachen Ofens hervorragend gelungen. Beide überlegen sich, warum Jörg und Mechthild so aufgeregt waren. Was ist denn dabei ein Gehöft zu vermessen.

      Aber Walter hat es schon fast heraus, es stimmt etwas mit der rückwärtigen Brandmauer nicht. Sie ist viel zu dick, es sieht so aus, als wäre da noch ein Zimmer gewesen, was man einfach zugemauert hat. Die Wand misst eine Stärke von fast fünf Metern. Gleich am nächsten Tag wird Walter damit beginnen, eine Öffnung in die Wand zu schlagen. Ob es Mechthild passt oder nicht. Den Abend verbringen Walter und Berta auf der Veranda. Eine Kerze sorgt für Stimmung und sie genießen beide einen Veltliner in Kombination mit einem leckeren Schinken.

      Berta ist schon recht früh auf und bemerkt, dass in den vier Gehöften, die hier in eine Reihe vor weit über hundert Jahren gebaut wurden keine Person in die Arbeit fährt und dass außer Mechthild und Jörg keine weiteren Personen hier wohnen. Sie richtet das Frühstück und beobachtet sehr genau, wo Jörg überall herum schleicht. Seit einer halben Stunde ist er in den beiden anderen Gehöften unterwegs.

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