Tres Amigos 3. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 3 - Michael Geigenberger

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aus der alten Zeit. So manchen Artikel kennt er noch von seinen Untersuchungen und so wird er unwillkürlich in eine andere Zeit zurück versetzt. Er liest Artikel, die für seine aktuellen Fall völlig unwichtig sind, nur um sich an eine bessere Zeit erinnern zu können, denn damit, wie sein Alltag abläuft ist er nicht mehr zufrieden. Er fühlt sich als drittes Rad am Wagen, er spürt deutlich, dass man ihn loswerden will, er soll einer jüngeren Generation Platz machen und das wurmt ihn mächtig. So kam es für ihn gerade richtig, dass er diesen Fall abseits seiner Dienststelle bekommen hat. Als ihm die Augen vom vielen lesen zufallen, bittet ihn Berta endlich zu Bett zu gehen. In dieser Nacht wälzt sich Walter von links nach rechts und wieder umgekehrt, der momentane Fall will nicht in sein Schema passen, was hat er übersehen?

      Nachts träumt er von wilden Horden, die über seinen frisch geerbten Hof herfallen und dann träumt er wieder von Berta, wie sie Rücklinks gemeuchelt wird. Er hat einen Alptraum nach dem anderen. Schweißgebadet wacht er auf und Berta macht sich ernstliche Sorgen über seinen Zustand. „Lass uns einen Ausflug nach Slowenien machen, das wird dich ablenken“, schlägt sie beim ausgiebigen Frühstück vor. „Slowenien? Warum eigentlich nicht. Vielleicht gibt das der Sache eine neue Wendung?“

      Als Sophie auf den Vorplatz fährt, teilt er ihr gleich die Neuigkeit mit. „Wir fahren nach Slowenien“, mehr sagt er nicht. Sophie lächelt und meint nur, „warum nicht, dann eben Slowenien.“ Sophie putzt den Benz noch ein wenig und dann steht plötzlich Jörg neben ihr. Sie berichtet, dass sie nach Slowenien fahren und Jörg will wissen, was man sich von so einem Ausflug erwarten würde. Sophie spürt, dass Jörg immer gleich auf eine Bemerkung eine Frage hat, das gefällt ihr nicht. Warum muss er wissen, was man sich dort erwartet. Vielleicht eine leckere Brotzeit, vielleicht einfach nur die Gegend ansehen? Was geht es ihn an? Sophie ist verärgert, gibt ihm auf seine Frage keine Antwort. So betrachtet Jörg die neue Uniform und lästert darüber, dass sie keine Waffe tragen darf, nur einen Holzknüppel, aber Handschellen, das ist ja wenigsten etwas zum Spielen.

      Er will gerade weitere unpassende Bemerkungen loswerden, da steht Walter Broder neben ihm und bittet ihn Platz zu machen. Berta kommt mit einem Korb, der Inhalt scheint eine Brotzeit zu sein.

      Jörg merkt, dass er im Wege steht und so verabschiedet er sich ziemlich schnell. Sie wollen gerade vom Platz fahren, da hat Walter Broder eine Idee. „Lass mich noch mal schnell hineingehen. Ich muss noch etwas aufräumen.“

      Walter räumt die wichtigen Dinge in eine Tasche und nimmt diese an sich. Weiß er doch, dass es für Jörg kein Problem darstellt zu jeder Zeit in das Anwesen gehen zu können. Vielleicht hat er sogar einen Zweitschlüssel, aber auch ohne solchen, sind diese Fenster und Türen kein wirkliches Hindernis für ihn.

      Walter verstaut die Tasche im Kofferraum des alten Benz. Dann startet Sophie den Wagen und sie freut sich, wie sicher sie das Gefährt bewegt. Zwischengas? Kein Problem“

      Geschickt fragt Walter Sophie über Jörg aus. „Findest du ihn sympathisch“ fragt er ganz beiläufig. Sophie, die gerade sehr konzentriert auf der schlechten Landstraße unterwegs ist, antwortet zunächst nicht. Erst nach einer ganzen Weile beginnt sie zu erzählen.

      „Wir haben uns in Klagenfurt ganz zufällig in einer Disco getroffen. Ich war da mit einigen Kollegen, plötzlich stand der Jörg neben mir. Er tanzt übrigens nicht schlecht. Hat ein gutes Rythmusgefühl. Walter fragt weiter und will nun wissen, von was Jörg eigentlich lebt. Hat er überhaupt einen festen Job oder verdient er sich nur nebenbei etwas bei der Gemischtwarenbude. Der Laden gehört doch seiner Schwester, oder war es die Cousine? Oder ist er mit ihr sogar verheiratet?

      Sophie weicht gerade einem größeren Felsbrocken aus, der mitten auf der Fahrbahn lag. Sie muss zu all den Fragen von Broder leider passen, sie hat Jörg über diese Dinge niemals ausgefragt. Sie wollte auch gar nicht den Eindruck erwecken, dass sie eventuell Interesse an ihm hätte. Nur eines hat sie ganz sicher festgestellt, seitdem sie eine Polizeiuniform trägt, sieht er sie anders an. Sein Blick hat etwas von großem Interesse. Besonders ihre neuen Handschellen in dem Lederetui, das sie an ihrem Gürtel trägt, haben ihn schwer beeindruckt.

      Er wollte sie auch schon mal testen, aber sie hat nur gelacht und ihn auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet.

      Die Fahrbahn wird immer schwieriger, die Felsbrocken werden größer und sind quer über die ganze Fahrbahn verteilt. Broder schließt daraus, dass diese Straße nur äußerst selten befahren wir. Sophie will nun von ihm gerne wissen, wohin sie dieser Weg führen wird, aber Walter meint nur, „Sie werden schon sehen, es ist eine kleine Ortschaft in Slowenien. Ich habe mir sogar schon den Namen des dortigen Reviervorstandes geben lassen. Vielleicht kann er uns ja weiterhelfen.“

      Eine Steigung von über zehn Prozent, setzt dem schwachen Motor zu, Sophie schaltet teilweise sogar bis in den ersten Gang hinunter. Dann endlich wird die Fahrbahn besser, es liegt wohl daran, dass sie schon kurz vor ihrem Ziel sind. Das Ortschild von Kokra taucht vor ihnen auf. Berta meint, „Na endlich, mir ist schon ganz schlecht von der Schaukelei.“

      Sophie lenkt das Fahrzeug auf den Hauptplatz und muss feststellen, dass von dieser Art von Fahrzeugen hier einige geparkt sind. Walter Broder bittet Berta und Sophie, einen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Er hat einen Termin beim Reviervorstand und da möchte er gerne alleine hingehen. Das örtliche Polizeirevier ist gut zu erkennen.

      Nemec wartet bereits auf seinen Kollegen Walter Broder und so begrüßt er ihn sehr herzlich. Sie gehen in ein nahegelgenes Café um die Ecke. Nemec meint, dass man da ungestört reden könne. Dann wird er sehr still, denn er will natürlich hören, was seinen Kollegen zu ihm führt. Er hört aufmerksam zu und beginnt zu schmunzeln. Er ahnt natürlich, das die Fragen von Walter Broder auf die Schleuserbanden hinzielen wird und da wird er sich bedeckt halten. Schließlich ist sein Bruder in diese seltsamen Geschäfte involviert. Aber das weiß natürlich keiner, außer zwei Kollegen seiner Dienstelle. Was er nicht ahnt, ist das Walter Broder über Interpol bereits über dieses Nebengeschäft der Polizeidienststelle informiert ist. Walter Broder erwähnt davon natürlich nichts. Er wartet ab, was ihm sein Kollege auftischen wird.

      Mit Komplimenten wird nicht gespart, jeder erklärt dem anderen, was er für ein dienstbeflissener Beamter ist und was er für einen guten Ruf auf der anderen Seite der Grenze hat. Dann aber wird es Zeit, dass Walter Broder von den vier Leichen in Eisenkappel berichtet. Sie waren eingemauert, hätte er nicht das Mauerwerk untersucht, hätte man vermutlich diese Leute niemals gefunden. Sie sitzen beide noch eine gute Stunde zusammen und Walter Broder muss erkennen, dass er von seinem Kollegen nichts Brauchbares erfahren wird außerdem wartet seine Lebensgefährtin Berta vor dem Revier.

      „Dieser Gauner, der glaubt doch tatsächlich, dass ich nicht weiß, dass sein Bruder ein berüchtigter Schleuser ist“, poltert Walter Broder los, als er vor dem Revier steht.

      Berta erzählt, dass es ein sehr schöner und alter Ort ist, die Zeit vor etlichen Jahren wohl stehen geblieben ist und der Kaffee hervorragend schmeckt und dass die Kipferl super frisch waren. Dann erzählt sie davon, dass sie glaubt den blauen Lieferwagen gesehen zu haben. Die Aufschrift war zweifelsohne die gleiche, natürlich könnte die Installationsfirma mehrere Wagen haben und sie haben hier einen Auftrag erledigt, aber es kam ihr schon sehr seltsam vor, vor allem, da sie den Fahrer nur kurz gesehen hat und der Meinung war, dass es derselbe war. Er trug eine gelbe Mütze und sie hatte eine Aufschrift einer Heizungsfirma, das wisse sie genau.

      Walter Broder beruhigt seine Berta und meint, dass es sicher mehrere Fahrzeuge gibt, die eine Installationsfirma als Aufschrift haben.

      Sophie fragt, was als nächstes auf dem Programm stehen würde, vielleicht noch einen weiteren Ort aufsuchen. Da gäbe es noch die Ortschaft Kranj, früher hieß der Ort Krainburg aber das ist schon sehr lange her. Sie hat mit ihrem Freund dort mal übernachtet. Der Ort ist viel größer und ist viel interessanter als Kokra.

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