Mordsriecher Tatort Böblingen. Heinrich Düllmann

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Mordsriecher Tatort Böblingen - Heinrich Düllmann

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doch auch viele Blutflecken!«

      Der Notarzt zeigte auf das verschmierte Blut im Gesicht und auf den Armen.

      Zögerlich gab der Vater ihr das Kuscheltier, das sie sofort an sich drückte.

      Jetzt ging alles rasend schnell. Die Sanitäter transportierten Clara Kunkel in einen der zwei Notarztwagen. Der Arzt, der die Kleine im Arm hielt, ging mit zügigen Schritten auf den zweiten Rettungswagen zu. Gert folgte ihm.

      »Ich begleite natürlich meine Tochter.

      »Ja, das ist doch selbstverständlich.«

      Kapitel 2

      »Komm bitte hierher!«

      Der Arzt forderte Linda energisch auf, als sie sich sofort nach dem Einsteigen an den Geräten zu schaffen machte.

      »Ich muss dich hier anschnallen, sonst können wir nicht losfahren! Wenn du nicht sitzt, gibt es kein Tatütata und auch kein Blaulicht.«

      Widerwillig kam sie und ließ sich anschnallen. Als der Rettungswagen wenige Augenblicke später tatsächlich mit Tatütata losfuhr und das Blaulicht durch die Fenster flackerte, leuchteten Lindas Augen. Gebannt und fasziniert verfolgte sie die rasante Fahrt. Nachdem sie angekommen waren, erfuhren sie, dass Clara sich bereits auf der Intensivstation befand. Der Notarzt ging nach dieser Information mit beiden in die Ambulanz, um dort das Mädchen zu untersuchen. Eine Krankenschwester bat er vorher, das Kuscheltier gründlich zu reinigen, was Linda sehr beruhigte. Überhaupt war Gert erstaunt, wie bereitwillig sich seine Tochter behandeln ließ und bei den verschiedenen Tests konstruktiv mitmachte. Nach einer eingehenden Untersuchung sagte der Arzt:

      »Bei Ihrer Tochter ist alles in Ordnung. Sie hat vor allem keine inneren Verletzungen. Und die leichten Schürfungen am Oberarm sind gar nicht der Rede wert.«

      Er pustete sanft über die Wunde.

      »Papa, auch pusten!«

      Sie hielt ihm den Arm hin und lachte ihn an.

      »Linda, schau her, hier ist dein Kuscheltier. Ich habe es gebadet, geföhnt und gekämmt! Gefällt er dir?«

      Die Krankenschwester zeigte stolz den zotteligen Hund und strich zärtlich über die lange, helle Hundeschnauze.

      Das Mädchen strahlte sie glücklich an, vergaß alles um sich herum und knuddelte ihren Liebling.

      »Was hältst du davon, wenn ich dir mit Friedi das Krankenhaus zeige? Da gibt es so viele interessante Dinge zu sehen! Dein Vater hat nichts dagegen!«

      »Cool«, rief sie und lief auf den Doktor zu.

      »Sie können in der Zwischenzeit einen Kaffee am Kiosk trinken, der schmeckt dort ganz ausgezeichnet. Die Untersuchung Ihrer Frau wird sowieso noch einige Zeit in Anspruch nehmen«, schlug er Gert vor.

      »So machen wir es«

      »Nach unserer Tour bringe ich sie wieder hierher«, erklärte der Arzt, nahm das Mädchen an die Hand und verschwand mit ihr.

      Gert ging zum Kiosk. Als er dort einen Kaffee trank, betrat eine Frau die Klinik, mit der er und Linda gestern beim Einkauf im Supermarkt kurzen Kontakt hatten. Er sprach sie an:

      »Machen Sie einen Krankenbesuch?«

      »Nein, ich bin dienstlich hier. Ich möchte Sie sprechen!«

      »Mich?«, antwortete er total perplex.

      »Ja, am Unfallort ging es nicht. Ich kam spät zum Einsatz und sah Sie erst, als Sie mit Linda in den Rettungswagen einstiegen.«

      »Wer sind Sie überhaupt?«, fragte er.

      »Entschuldigung. Ich bin Hauptkommissarin, mein Name ist Helene Krautkopf."

      Sie zeigte ihm ihren Dienstausweis.

      »Ich untersuche die Hintergründe des Sturzes.«

      »Untersuchen? Das war ein fürchterlicher Unfall, da gibt es nichts zu untersuchen«, antwortete er ziemlich aufgebracht.

      »Beruhigen Sie sich bitte! Das ist Routine, unser Tagesgeschäft, wie die kriminaltechnischen Untersuchungen am Unfallort. Wir sind damit fast fertig. Meine Kollegen würden anschließend gerne einen Blick auf ihren Balkon werfen. Geht das?«

      »Ohne mich? Das gefällt mir gar nicht! Ich verstehe nicht, warum Sie bei uns rumschnüffeln wollen. Was vermuten Sie denn?«, erregte er sich abermals.

      »Wir vermuten nichts und schnüffeln tun wir schon gar nicht! Wir wollen uns lediglich ein Bild machen, ohne Untersuchungen anzustellen. Solchen Ereignissen müssen wir nachgehen. Es ist doch gewiss auch in Ihrem Interesse, herauszufinden, wie es dazu kam. Oder haben Sie den Sturz gesehen?«

      »Nein, ich war zu der Zeit nicht zu Hause, sonst hätte es den Unfall nicht gegeben«, entgegnete er aufgewühlt.

      »Wie meinen Sie das?«, hakte die Kommissarin sofort nach.

      »Normalerweise bin ich abends immer daheim, um unsere Tochter ins Bett zu bringen, weil Clara oft erst spät von der Arbeit nach Hause kommt. Aber heute ... sie war so kaputt, als sie zurückkam, völlig ausgebrannt ... Ich hätte nicht gehen dürfen!«

      Er schlug sich heftig gegen die Brust.

      »Wo waren Sie denn?«

      »Bei der Autorenlesung von Tatjana Strobel in der Buchhandlung Vogel. Ich bin freier Journalist und schreibe Artikel über Schriftsteller oder rezensiere deren Werke.« »Wie haben Sie von dem Unfall erfahren?«, erkundigte sie sich.

      »Als ich auf dem Nachhauseweg in unsere Straße hineinging, sah ich Menschen, wohin ich auch blickte. Das verunsicherte mich, sodass ich sofort zum Haus rannte. Dort sagte man mir, dass eine Frau und ein Kind vom Balkon gestürzt seien. Natürlich dachte ich gleich an Clara und Linda. Und leider bestätigte sich der Verdacht.«

      "Was befürchteten Sie? Sprach Ihre Frau jemals von Selbstmord?", hakte Helene nach.

      "Nein! Dafür ist sie nicht der Typ, obwohl sie in letzter Zeit öfters ziemlich niedergeschlagen nach Hause kam."

      Gert trank noch einen Schluck aus der Tasse und stellte sie auf die Theke. Genervt sagte er zur Hauptkommissarin:

      »Jetzt reicht´s aber! Ich will nicht mehr reden! Hier ist der Schlüssel. Sie können ihn mir morgen zurückgeben. Ich habe einen zweiten bei mir. Mich interessiert jetzt nur noch, wie es Clara geht!«

      »Das verstehe ich. Danke für Ihr Verständnis. Ich werde Sie morgen besuchen und den Schlüssel mitbringen.«

      »Aber rufen Sie mich vorher bitte an! Hier ist meine Karte!«

      »Danke, ich wünsche Ihnen viel Kraft. Übrigens, was ist mit Ihrer Tochter?«

      »Gott sei Dank, sie hat den Sturz unbeschadet überstanden und ist putzmunter. Der Arzt zeigt ihr gerade das Krankenhaus.«

      »Das wird ihr gefallen! Gute Nacht,

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