Blitz. Tom Gris

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Blitz - Tom Gris Der Aschenmann

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entblößt eine Reihe gelber Zähne, was er offenbar für ein Lächeln hält. Ruth murmelt „oh Gott.“

      Ohne auf eine Aufforderung zu warten, nehmen die beiden am Tisch Platz. Frau Professor entdeckt Theo.

      „Was wollen sie denn hier?“, keift sie. „Hatten wir gestern nicht gesagt, dass ihr Auftrag erledigt ist?“

      „Sie haben das gesagt“, antwortet Theo ungerührt. „Ihre Stieftochter ist anderer Meinung. Ich arbeite jetzt für sie.“

      Frau Professor wendet ruckartig den Kopf und schaut Jessica lauernd von der Seite an. „Was soll das, Jessica?“

      „Ich hab´ schon meine Gründe. Wart´s nur ab.“

      Frau Professor schnaubt wütend. Dann sagt sie:

      „Na egal. Könnten wir jetzt endlich das Testament eröffnen? Ich hab´ nicht viel Zeit. Außerdem weiß ich sowieso schon, was drin steht.“

      Jetzt kommt Ruths großer Auftritt.

      „Da wäre ich mir“, sagt sie wie beiläufig „ nicht so sicher, Frau Strohmann.“

      Das Gesicht von Frau Professor friert ein.

      „Wie meinen sie das?“, fragt sie argwöhnisch.

      „Ihr Mann“, antwortet Ruth kühl „ hat vor einer Woche sein Testament geändert. Dieses neue Testament werde ich jetzt verlesen.“

      „Wie bitte?“ Die Stimme wird ganz schrill.

      „Lassen sie mich lesen“, sagt Ruth. Sie öffnet einen Umschlag, zieht ein einzelnes Blatt Papier heraus und liest mit fester Stimme vor:

      „Hiermit enterbe ich meine Frau Beate. Zur alleinigen Erbin meines gesamten Vermögens setzte ich meine Tochter Jessica Strohmann ein. Gezeichnet…“

      Weiter kommt sie nicht. Beate Strohmann, die unter ihrer ganzen Schminke leichenblass geworden ist, springt auf, wirft dabei ihren Stuhl um und fängt an zu schreien.

      „Das gibt es nicht! Das kann nicht sein! Mir steht die Hälfte zu, und die gesamte Firma alleine! Mein Mann war unzurechnungsfähig, ich werde das Testament anfechten! Schlod, sagen sie was!“

      Schlod macht den Mund auf, aber Ruth, der es jetzt langt, kommt ihm zuvor.

      „Wenn sie das Testament anfechten wollen“, sagt sie scharf „müssen sie das vor Gericht tun und nicht hier. Ich kann ihnen aber versichern, dass ihr Mann auf mich überhaupt nicht unzurechnungsfähig gewirkt hat. Und er hat sehr nachvollziehbare Gründe für die Änderung des Testaments vorgetragen. Entsprechend werde ich in einem Anfechtungsprozess als Zeugin aussagen.“

      Beate Strohmann schnappt hörbar nach Luft. Theo beugt sich zu Jessica und flüstert ihr etwas ins Ohr. Sie nickt. Theo dreht sich um, schaut Beate Strohmann an und sagt laut: „Frau Strohmann, im Auftrag ihrer Stieftochter, Alleinerbin ihres Mannes, erteile ich ihnen für die Firma Stroh Genetics Hausverbot. Ich werde Anweisung geben, sie nicht mehr einzulassen.“

      Aus Beate Strohmanns Gesicht spricht der blanke Hass.

      „Damit werdet ihr nicht durchkommen. Dieses Spiel ist noch lange nicht aus. Ich werde euch alle fertigmachen.“

      Sie packt Schlod am Arm und zerrt ihn aus dem Raum.

      10

      „Puh, das ist mir vielleicht ein Schätzchen“, sagt Ruth als die beiden weg sind.

      „Aber der Anwalt passt zu ihr. Dieser Schlod ist der übelste Winkeladvokat, der mir je untergekommen ist.“

      „Wussten sie von der Testamentsänderung?“, fragt Theo Jessica.

       „Keine Spur“ antwortet sie nachdenklich. „Bislang war es so, dass sein Vermögen je zur Hälfte an mich und meine Stiefmutter gehen sollte. Und da mein Vater wusste, dass ich mit Gentechnik nichts am Hut habe, sollte die Firma ganz an Beate gehen. Sie hätte mir aber die Hälfte des Firmengewinns zahlen müssen.“

      „Ihrer Stiefmutter hätte ihr Vater also die Firmenleitung zugetraut?“, hakt Theo nach.

      „Na ja, sie war schon seine Assistentin, als er noch an der Uni war. Daher war sie immer hautnah dran an den Sachen, die mein Vater gemacht hat. Er hat ja praktisch mehr Zeit mit ihr verbracht als mit meiner Mutter. Er muss schon gewusst haben, warum er ihr die Firma geben will. Aber jetzt sagen sie mal, Frau Waldau, warum hat er denn das Testament geändert?“

      „Ihr Vater hat mir erzählt, dass er ein neues Medikament entwickelt hat, ein Medikament von größter Bedeutung. Konkreter ist er nicht geworden. Und dass eine ausländische Firma unbedingt die Formel kaufen möchte, für eine enorme Summe, er aber nicht verkaufen will. Und dass die Firma ihn seitdem unter Druck setzt und offenbar versucht, seine Mitarbeiter zu bestechen. Und dass er diesem Verdacht nachgegangen ist und dabei e-Mails gefunden hat, die eindeutig belegen, dass zumindest seine Frau heimlich mit der Firma gemeinsame Sache macht. Deswegen hat er das Testament geändert, er wollte sich auch scheiden lassen. Nach seiner geplanten Rückkehr aus London wollte er sich deswegen mit mir treffen. Aber dazu ist es ja nicht mehr gekommen.“

      „Dieses Miststück. Das sieht ihr ähnlich“, sagt Jessica zornig.

      „Hast du diese e-Mails gesehen?“, fragt Theo.

      „Nein. Er wollte sie mir nach seiner Rückkehr aus London zeigen.“

      „ Dann muss das alles entweder in der Firma oder bei ihm zu Hause sein“, stellt Theo fest. “Aber da waren die Bullen garantiert schon längst. Und bei dir und Jessica werden sie auftauchen, sobald sie herausgefunden haben, dass Strohmann sein Testament geändert hat. Wahrscheinlich schon morgen.“

      Theo überlegt. Dann sagt er:

      „Und sie, Frau Strohmann, sind durch die Testamentsänderung soeben in den Kreis der Hauptverdächtigen befördert worden. Das ist ihnen hoffentlich klar.“

      Jessica nickt und schaut fragend in Ruths Richtung. Theo deutet den Blick richtig.

      „Sie überlegen, Frau Waldau zu mandatieren, stimmt´s? Dazu was Grundsätzliches: Frau Waldau war die Anwältin ihres Vaters. Ich habe schon mal in einem diffizilen Fall mit ihr zusammengearbeitet, mit großem Erfolg. Ich glaube, sie kann auch in dieser Sache sehr hilfreich sein. Auch wenn sie keine Strafverteidigerin ist. Haben sie was dagegen, wenn ich ihr erzähle, weswegen ihr Vater bei mir gewesen ist?“

      Jessica denkt kurz nach.

      „Eigentlich nicht“, sagt sie dann. „Frau Waldau weiß ja sowieso schon das Meiste. Und dann kann sie auch gleich meine Vertretung gegenüber der Polizei übernehmen.“

      „Gut. Also Ruth, folgendes…“

      Als Theo mit seinem Bericht fertig ist, erscheint ein entschlossener Ausdruck auf Ruths Gesicht.

      „Morgen besorge ich den Erbschein. Und dann gehen wir in die Firma ihres Vaters und schauen uns dort um.“

      „Gut“ sagt Theo. „Frau Strohmann, wo kann ich sie in München erreichen?“

      „Ich habe

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