Der Mann, der den Weihnachtsmann erschoss. Axel Birkmann

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Der Mann, der den Weihnachtsmann erschoss - Axel Birkmann

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meine Kollegin. Keine Angst, Sie werden sie noch kennenlernen. So das ist der Schrieb. Lesen Sie ihn sich durch und unterschreiben Sie bitte hier mit Vor- und Zunamen.«

      Simon Werner überflog die Vertraulichkeitserklärung, dann unterzeichnete er sie und gab Alois das Blatt zurück.

      »Der Pakt mit dem Teufel!«, lachte Werner und sah den Kommissar provozierend an.

      »Ich bitte Sie. Machen wir uns an die Arbeit. Sie haben Recht, es geht um den Toten vom Adventsmarkt. Wir haben zwar seine Identität, aber ansonsten ist er für uns ein unbeschriebenes Blatt. Wir wissen absolut nichts über ihn. Das Einzige was wir bis jetzt wissen ist, dass er diversen Hobbies frönt. Und dass er mehrere Jobs hatte. Zum einen verdiente er seinen Lebensunterhalt in der Adventszeit mit seinen Auftritten als Nikolaus oder Weihnachtsmann. Und er trat allein auf. Es gab keinen Knecht Rupprecht oder Christkind als Begleitung. Und er musste gut gewesen sein, denn sonst hätte ihn nicht die Stadt Freising für ihren Adventszauber auf dem Domberg engagiert.«

      »Wie ist er denn gestorben? Erstochen?«

      »Dazu später. Geduld. Ich sagte, er hatte diverse Hobbies. Eines davon musste die Fliegerei sein. Er sammelte Flugzeugmodelle, baute sie aber nicht zusammen, er las Bücher über diverse Flugzeugtypen und auf seinem Rechner sind ein paar Flugsimulatoren.«

      »Das klingt doch alles ziemlich harmlos. Ich habe auch mal so ein Programm gehabt. Bin aber immer wieder mit dem Flieger abgestürzt. Dann habe ich es gelassen. War zu schwer für mich. Aber deswegen haben Sie mich nicht kommen lassen?«

      »Nein! Wir denken eher an sein zweites Hobby.«

      »Und? Spannen Sie mich nicht auf die Folter, Herr Kommissar.«

      »Sein zweites Hobby war die Aktfotografie. Wir fanden auf seinem Rechner einige Hundert Bilder von jungen Frauen in erotischen Posen.«

      »Flieger und Frauen. Beides kann sehr ästhetisch wirken. Die Rundungen eines Flugzeuges und einer Frau können wirklich sehr betörend sein. Aber warum bin ich hier?«

      »Sie sollen uns helfen, diese Fotografien zu entschlüsseln. Die Locations und eventuell auch die Namen einiger der Frauen. Vielleicht kennen Sie die eine oder andere?«

      »Vermuten Sie, dass der Grund für diese Tat in diesen Bildern steckt?«

      »Ja, das wäre eine Spur. Verletzte Eitelkeit, Eifersucht, Rache oder eine verschmähte Liebe.«

      »Herr Kommissar, ich muss schon sagen, Sie haben eine schmutzige Fantasie. Glauben Sie denn, dass jeder Akt-Fotograf nach dem Shooting sein Modell verführt und vernascht?«

      Werner sah den Kommissar fragend an. Alois rührte sich nicht.

      »Das ist doch purer Blödsinn«, fuhr Werner fort. »Wir arbeiten mit den Frauen, nicht auf den Frauen. Da gehört eine professionelle Distanz genauso dazu wie auch das ungeschriebene Gesetz niemals etwas mit einem Kunden anzufangen. Viele dieser Bilder geschehen auf ausdrücklichen Wunsch der Modelle. Es sind Geschenke an den Gatten, den Liebhaber oder aber auch nur für das eigene Ego. Ich machte häufiger derartige Shootings, und ich habe meinen Aktmodellen immer angeboten, ihren jeweiligen Partner mitzubringen. Das war mir auch ganz recht, denn dann sahen die Partner, dass konzentriertes Posen und dabei entspannt auszusehen, echte Arbeit ist. Und dass das Ganze nicht ansatzweise so erotisch ist wie die Bilder letztendlich in Hochglanz aussehen. Knallende grelle Scheinwerfer, immer wieder Körperspannung, ständiges An- und Ausziehen und die permanente Angst vor schlechtem Wetter. Da ist nichts Erotisches dabei. Und würde ich tatsächlich mit einem meiner Modelle ins Bett gehen, dann würde sich das in der Branche schnell herum sprechen und ich wäre weg vom Fenster. Verstehen Sie mich, Herr Kommissar?«

      »Ja, das kann ich verstehen. Und was ist mit einem Amateur? Wenn der Tote nur ein Amateur war und diese Frauen für seine sexuellen Wünsche fotografiert oder sexuell ausgenützt hat?«

      »Zeigen Sie mir die Bilder, dann wissen wir mehr. Wo haben Sie die?«

      »Hier auf dem Rechner. Kommen Sie, sehen Sie sich bitte die Aufnahmen an.«

      Alois klappte den Rechner des Toten auf und klickte mit dem Cursor auf den File mit den Aufnahmen der letzten Jahre. Simon Werner setzte sich vor den Bildschirm und starrte darauf. Dann sah er plötzlich hoch und sagte zu Kreithmeier: »Können Sie die Bilder nicht auf eine Leinwand werfen? Haben Sie einen Beamer oder so was? Das würde es wesentlich einfacher machen.«

      Alois überlegte kurz, ein Beamer, das war eine gute Idee, warum waren sie darauf nicht selbst gekommen.

      »Ich bin gleich wieder da. Ich hole uns einen Beamer«, sagte er.

      Während Alois ins Treppenhaus huschte, um einen Beamer aufzutun, stieg Melanie aus dem Aufzug und überraschte einen fremden Mann an ihrem Schreibtisch, der sich ihrer Meinung nach gerade an den Aktaufnahmen des Sascha Krügers aufgeilte.

      »Was machen Sie da?«, rief sie laut aus und baute sich drohend vor ihrem Schreibtisch auf. Mit einer schnellen Handbewegung klappte sie den Laptop zu. Simon Werner hatte gerade noch seine Finger herausziehen können, bevor der Bildschirm auf die Tastatur knallte.

      »Sie sind wohl die Kollegin, von der Kommissar Kreithmeier erzählt hat«, schmunzelte sie der Mann an. »Sie werden mich wohl erschießen müssen, wenn ich etwas verrate.«

      Melanie sah den Mann fragend an. Sie verstand nur Bahnhof.

      »Was suchen Sie hier? Wer hat Sie herein gelassen? Und was soll der Scheiß mit dem ich werde Sie erschießen müssen?«

      »Vielleicht sollte ich mich erst einmal kurz vorstellen, bevor das Ganze noch eskaliert und Sie Ihre Waffe ziehen. Mein Name ist Simon Werner, Berufsbezeichnung Fotograf, und auf Geheiß Ihres Kollegen Alois Kreithmeier, hier zugegen.«

      »Wo ist Alois Kreithmeier?«

      »Er ist auf der Suche nach einem Beamer. Wird sicher bald zurück sein.«

      Simon Werner erhob sich und räumte den Schreibtisch. Dann schritt er selbstbewusst auf die Kommissarin zu und reichte ihr die Hand. Melanie ergriff sie verwirrt und schüttelte sie.

      »Melanie Schütz, Kriminalhauptkommissarin Freising. Angenehm.«

      »Sie haben ein sehr hübsches Gesicht, Frau Schütz. Haben Sie schon einmal von sich professionelle Portraitaufnahmen machen lassen?«, fragte Werner und hielt ihre Hand fest in der Seinen.

      Melanie schüttelte behutsam ihren Kopf.

      »Und Sie haben auch eine tolle Figur«, schmeichelte er ihr und betrachtete Melanie von Kopf bis Fuß anerkennend.

      »Vielleicht sollte ich Sie mal in mein Atelier einladen. Sie könnten ein tolles Modell abgeben. Wir könnten ja mal ein paar Probeaufnahmen machen. Nur so zum Spaß. Ich kann Sie mir wirklich gut vorstellen.« Und wieder musterte er die Frau von oben bis unten.

      »Nackt?«, fragte sie.

      »Warum nicht?«

      Melanie sah den Fotografen aufmerksam an. Sie wusste gerade nicht was sie davon halten sollte. Dann riss sie sanft ihre Hand aus der Seinen und zupfte verlegen an den Knöpfen ihrer Bluse. Gott sei Dank erlöste sie Alois aus dieser Situation, denn er stürmte mit einem Beamer ins Büro.

      »Da habe ich

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