Magisches Kompendium - Alchemie. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Alchemie - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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Komponente bzw. eine sehr wichtige Triebfeder, sodass überhaupt die Unternehmungen der Erforschung, Katalogisierung und Eroberung verfolgt wurden. Durch die magische und auch göttliche Anziehung des Goldes wurden jedoch auch einige Menschen inspiriert, die in sich versuchten „geistiges Gold“ zu erzeugen, sodass es den Alchemisten eher um die Selbstvergöttlichung, als um schnöden Mammon ging. Gut, wenn man einen gewissen Lebensstandard und Luxus besitzen will, ist materielles Gold keine schlechte Sache. Selbstvergöttlichung bezahlt nicht immer alle Rechnungen und macht auch nicht immer alle Münder satt. Da es jedoch in der Magie ebenfalls stets darum ging, anderen Menschen zu helfen – egal, ob dies nun in einem alltäglichen Zusammenhang gebracht wird, oder sich auch die Selbstevolution bezieht – forschten die Alchemisten natürlich auch in diese Richtung. Das berühmte „Lebenselixier“, der „Stein der Weisen“ und das „Alkahest“ waren solche Versuche. Man sollte den damaligen Magiern und Alchemisten nicht immer sofort „egobehaftete Beweggründe“ unterstellen.

      So wie es in der heutigen Zeit auch Menschen gibt, die primär Wissen, Weisheit und Erfahrungen weitergeben wollen, sodass sich jeder Mensch selbst evolutionieren und vergöttlichen kann, so gab es auch damals diese Charaktere, die sich nicht „magisch-spirituell prostituierten“. Der „Stein der Weisen“ war im Grunde auch schon die „primäre Bezeichnung“, der gelungenen Selbstvergöttlichung, das Erreichen des Christuszustandes, sodass im Inneren das eigene „Goldene Herz“ zu schlagen beginnt. Auf den folgenden Seiten will ich einmal eine KURZÜBERSICHT der drei primären Begriffe der Alchemie - „Stein der Weisen“, „Lebenselixier“ und „Alkahest“ – geben.

      DER STEIN DER WEISEN:

      In der Alchemie versteht man unter dem Begriff „Stein der Weisen“ im Endeffekt die Quintessenz aller alchemistischen Endprodukte bzw. das höchste Endprodukt, welches man als Mensch erreichen kann. Hierbei darf man sich nicht von dem Wort „Quintessenz“ verwirren lassen, welches auch manchmal für das Element „Äther“ verwendet wird. Auf der anderen Seite, kann man dennoch einen Brückenbau zu den Begriffen „Quintessenz“ und „Äther“ schlagen, da sich das Element Äther letztlich aus „allen anderen Elementen“ (also den vier klassischen Elementen Erde, Feuer, Luft und Wasser) zusammensetzt und hier eine „übergeordnete Einheit“ bildet. Dies gilt dann auch wieder für den Stein der Weisen, der letztlich auch in der Alchemie als eine „übergeordnete Einheit“ zu deuten ist.

      Der Stein der Weisen, der mit den verschiedensten Begriffen beschrieben wird - Lapis Philosophorum, Roter Löwe, Roter Drache, Rotes Elixier, Rote Tinktur, Großes Elixier, Magisterium, Panazee des Lebens (aus dem griechischen, was so viel wie „alles heilend“ bedeutet [griechisch Panakeia; lateinisch Panacea]), Philosophischer Stein oder auch einfach Astralstein – ist somit das Meisterstück, das Ziel selbst, das Große Werk (Opus Magnum).

      Wie man an den Bezeichnungen erkennen kann, wird auch hier sehr oft der Begriff „Elixier“ verwendet, sodass es natürlich nahe liegt, dass der Stein der Weisen mit dem sog. Lebenselixier sehr eng verbunden ist. Hierbei ist noch interessant, dass sich das Wort „Elixier“ aus dem griechischen Wort für „Stein“ (xerion) bzw. aus dem arabischen (El Iksir) bildet. Dieses alchemistische Meisterstück, welches durch die die rohe, anfängliche, ursprüngliche, beginnende oder auch jungfräuliche Materie beginnt und sich Stück für Stück evolutioniert, ist ein essenzieller Bestandteil der Selbstevolution. Zwar gibt es auch immer wieder die Idee, dass die „jungfräuliche Materie“ eine Ursubstanz ist, die durch den „christlichen Sündenfall“ verunreinigt wurde und erst durch die alchemistischen Verfahren wieder zu der „Prima Materia“ (erste Materie) transformiert werden muss, um dann letztlich zur „Ultima Materia“ (ultimative Materie bzw. Endmaterie) zu werden, doch sollte man nicht zu viele christliche Fragmente in diese Art der Magie bringen, die letztlich in allen Kulturen beheimatet ist – auch wenn sie dort andere Namen und Bezeichnungen trägt. So ist die Zielvorstellung der Alchemie bzw. des jeweiligen Alchemisten, sehr klar auf den Stein der Weisen ausgerichtet bzw. auf den Wandlungsprozess, sodass man sich selbst erhöhen, vergöttlichen, erleuchten und evolutionieren kann.

      So sieht man, dass der Gedanke der Selbstevolution, der Selbstvergöttlichung, zum Glück auch schon immer in der Magie verankert war, sodass es interessant ist, dass es in verschiedenen religiösen Geschichten, Mythen und Erzählungen auch immer wieder um einen „besonderen Stein“ geht, der mehr als nur einen materiellen Reichtum „hervorruft“. Manchmal ist der Stein ähnlich einem menschlichen Auge, manchmal ist er wie die Sonne oder auch wie des Menschen Blut. Zusätzlich werden diesem Steinen besondere Kräfte zu gesprochen, wobei es egal ist, ob es nun um seinen Wert geht („wertvoller als alles Gold“) oder um die Energie, die dem Menschen eine Erkenntnis und ein Wissen offenbart, welches die Seele so nicht schauen und verstehen kann.

      Der Stein öffnet im Menschen Portale und Potenziale, sodass dieser sich selbst „erheben“ bzw. für sich „aufsteigen“ kann. Dieser Aufstieg des Menschen ist dann auch stets mit der Seele verbunden, welche erhöhte Kräfte empfängt, und eine Art Unsterblichkeit erfährt. Wenn man so will, kann man den Stein der Weisen auch als den Teil des Menschen sehen, aus dem Gott den „ersten Menschen“ – Adam Kadmon – erschaffen hat. Daher muss man den „Stein der Weisen“ als ein Symbol der absoluten Ganzheit bzw. als Ganzheit selbst sehen, da in ihm letztlich alles enthalten ist.

      Alle Gegensätze, Antipoden, Kontraste, Diskrepanzen, Widersprüche und Polaritäten wurden vereint und sind nun „ein Ganzes“. Doch dieser „Stein der Weisen“ wird nicht von allen Menschen erkannt. Es heißt, dass er zwar von den Weisen (daher u. a. der Namen) geachtet, verstanden und erkannt wird, von den Dummen und Einfältigen (man könnte auch einfach Profane sagen) als Unrat verstoßen wird. Nun, in diesem Fall ist der Stein der Weisen für die Einen das Wertvollste überhaupt, für die Anderen nur Dreck, der nicht beachtet werden muss. Solche paradoxen Metaphern werden aber, in Bezug auf den „Stein der Weisen“, sehr gerne verwendet. Mal ist es der Jüngling im Gewand des Greisen, mal der Greis, der in einem Jüngling lebt, dann wieder ein Waise, der nie Eltern hatte oder das Unsterbliche im Sterblichen. Der Himmel, der auf der Erde lebt, die Sonne, die aus dem Mond stammt und, und, und. Interessant sind dann auch immer solche Metaphern, die einen Stein der Dreiheit oder einen Stein im Stein im Stein „beleuchten“.

      Oft wird auch hier ein Baum betitelt, der weder blühen, noch wachsen kann, dennoch aber lebendig ist. Dass man hier einen Brückenschlag zur Kabbalah finden kann, wird jedem auffallen. Es passt auch recht gut, wobei man den Stein der Weisen in diesem Fall dann der Sephirah „Tiphereth“, der Harmonie, der Schönheit und der Ausgeglichenheit, dem goldenen Herzen, dem Christuszustand zuordnen kann.

      Fakt ist, dass es nun einmal nicht einfach ist, ein unbeschreibliches Ding, welches man sich selbst nicht mit dem menschlichen Intellekt erklären kann, zu erklären. Daher hätte man auch einfach schreiben können: Das Ding aus einer anderen Welt / Dimension!

      Manchmal wird der „Stein der Weisen“ auch als „Skorpion“ bezeichnet, was sehr oft so interpretiert wird, dass der Stein bzw. der Skorpion stets seiner Natur entspricht, sich tötet und gleichzeitig auch wiederbelebt. In diesem Zusammenhang, kann man aber auch das komplexe Sternzeichen Skorpion benennen, da dieses in der Mythologie eine Trinität besitzt – wie auch der Stein der Weisen, der aus dem unedlen Zustand, über die Transformation, zu einem edlen Zustand wechselte. Die Trinität des Skorpions bezieht sich u. a. auf seine ursprüngliche Darstellung, da das Tierkreiszeichen „Skorpion“ in der alten Zeit die drei 3 Symbole „Scorpio“, „Adler“ und „Phönix“ hatte, sodass dieses Bild schon immer als das Tierkreiszeichen galt, welches eine sehr große „Spannweite“ hatte. Hierbei wurde auch immer darauf verwiesen, dass der Skorpion im Tierreich sich bei Gefahr selbst umbringen kann – was im Übrigen NICHT stimmt, da das Gift des Skorpions für ihn selbst ungefährlich ist und es eine Fehlinterpretation war, dass ein Skorpion, wenn dieser von Feuer umgeben ist, sich selbst tötet. Dennoch wurde diese Legende – auch wenn sie zoologisch vollkommen

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