Herzbrecher. K.P. Hand

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Herzbrecher - K.P. Hand

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fressen gab, es roch reichlich ungesund. Nach Hundenassfutter und Brokkoli. Ekelhaft.

      Als Anni mit dem Mann allein war, wagte sie einen Blick über die Schulter.

      Er sah sie an, beobachtete sie.

      Lächelnd strich sie ihr blondes, seidiges Haar hinter die Ohren. Sie gab viel Geld dafür aus, das ihre Haarfarbe so natürlich aussah, obwohl sie gefärbt waren. Ihm schien es offensichtlich zu gefallen, denn er lächelte zurück.

      Als Anni sich wieder umdrehte, biss sie sich auf die Lippen.

      Wie lange war es her, dass sie mit einem Mann ausgegangen war?

      Viel zu Lange.

      Und was sie von ihm sah, war nicht schlecht. Er hatte einen Ziegenbart, der seine eingefallenen Wangen etwas verbarg. Seine Lippen waren dünn, aber er hatte schöne Augen. Etwas an ihm hatte diese gewisse, düstere Aura, die auf guten, harten Sex schließen ließ. Er war groß, kein Muskelprotz, aber trotzdem mit ausgeprägten Muskeln ausgestattet. Anni konnte sich durchaus vorstellen, eine Nacht mit ihm zu verbringen. Sie war ja nicht so der Beziehungstyp. Sie ließ sich von fast jedem abschleppen, das tat sie gerne. Anni hatte gerne viele Liebhaber. Das bedeutete, mehr Aufmerksamkeit. Sie liebte es einfach, begehrt zu sein. Am liebsten von so vielen Männern wie nur irgendwie möglich.

      Und dieser Fremde hatte Potenzial, der nächste Glückspilz zu sein, der in ihren Genuss kommen durfte.

      Sollte sie ihn nach einem Date fragen? Oder sollte sie ihm einfach ihre Nummer geben und ihm ganz direkt sagen, dass er gerne anrufen konnte, wenn er auf eine unverbindliche Nummer mit ihr aus war?

       Erdgeschoss ...

       Keller ...

       Tiefgarage.

      Ping. Sie waren angekommen.

      Als die Türen aufgingen, wollte Anni sich gerade mit einem Wimpernaufschlag und einem zuckersüßen Lächeln zu ihm umdrehen, als sie plötzlich grob gepackt wurde.

      Erschrocken zog sie die Luft ein, doch er legte seine große Hand über ihren Mund.

      »Schnauze«, zischte er ihr ins Ohr, sein heißer Atem verwehte dabei ihr blondes Haar.

      Anni riss die Augen auf. Oh Gott. Wollte er sie ausrauben? Hoffentlich nahm er nicht ihre Uhr ... Sie versuchte, in die Kamera zu blicken, vielleicht würde sie ja jemand sehen und ihr zu Hilfe eilen.

      Anni versteinerte, als die Spitze einer langen Messerklinge in ihre Kehle stach, sie spürte, wie sie die Haut aufriss und Blut hervorquoll.

      »Drück. Den. Knopf«, flüsterte er ihr drohend ins Ohr und betonte jedes einzelne Wort, als sei sie schwer von Begriff.

      Als sie sich nicht rührte, gab er ihr einen kräftigen Stoß, sodass sich die Spitze der langen Messerklinge noch tiefer in ihren Hals bohrte.

      Okay, beruhige dich, sagte sie zu sich selbst. Tu einfach, was er verlangt!

      Sie streckte eine zitternde Hand aus und drückte einfach den Knopf, der die Türen wieder schließen ließ, weil sie gar nicht wusste, welchen der vielen Knöpfe er gemeint hatte.

      Anni hatte wohl richtiggelegen, denn er atmete hinter ihr gelassen aus.

      »Gut, und jetzt hör mir genau zu«, sagte er so leise, das sie ihn über das Rauschen ihres erhöhten Pulses kaum verstehen konnte. »Wir werden jetzt die Kabine verlassen und zu meinem Wagen rübergehen. Du wirst nicht schreien, die wirst nicht versuchen, wegzulaufen. Und wenn doch ...« Er sagte den Satz nicht zu Ende, stattdessen drückte er die Spitze des Messers noch tiefer in die kleine Wunde. Blut floss über Annis Halssehnen hinab und tropfte auf ihr weißes T-Shirt.

      »Hast du das verstanden, Süße?«

      Sie nickte angestrengt, hob eine Hand und tippte ihm bittend auf die Finger. Vielleicht konnte sie verhandeln.

      Anni spürte sein Zögern, aber schließlich lockerte er doch seine Hand und gab ihren Mund frei.

      Luft holend sprach sie sofort nervös auf ihn ein: »Sie können meine Handtasche haben, da ist ein bisschen Bargeld drinnen, die Tasche selbst ist viel wert. Nehmen sie auch den Autoschlüssen. Es ist die große silberne Limousine auf Parkplatz 3D. Sie können meine Kreditkarte haben, was immer Sie wollen ... Mein Daddy hat viel Geld, sicher können wir uns einigen, wenn wir ihn anrufen.«

      »Halt den Mund.« Er legte wieder seine Hand über ihre Lippen und schüttelte frustriert über sie den Kopf. »Ich will deine Scheißsachen nicht.«

      Was wollte er denn dann? Wenn es ihm um Lösegeld ging, konnte er es doch auch gleich hier und jetzt von Annis Vater verlangen. Warum sollte sie dazu zu seinem Wagen gehen?

      »Jetzt drück den Scheißknopf und geh unauffällig raus«, sagte er in einem Tonfall, der deutlich machte, das mit ihm nicht zu spaßen war.

      Anni zitterte heftig, als sie erneut den Knopf betätigte.

      Der Fahrstuhl öffnete sich und sie blickte direkt in die menschenseelenleere Tiefgarage. Nur wenige Autos standen auf den Parkplätzen, die meisten Bewohner waren schon zu ihren Arbeitsplätzen gefahren. Anwälte, Werbefuzzis, Autohändler und so weiter.

      »Kein Mucks«, warnte er sie noch. »Sonst schneid ich dir die Zunge raus, kapiert?«

      Er ließ sie los und sie ging langsam aus dem Fahrstuhl, weil er dicht hinter ihr war und ihr das Messer in den Rücken drückte.

      »Ich schwöre es, ich steche dich ab«, zischte er, während er sie geradewegs auf einen schwarzen Sportwagen zu bugsierte, als könnte er ihre Gedanken hören, die sich überschlugen und überschlugen.

      Was sollte sie jetzt tun? Keiner hatte ihr je gesagt, was sie in einem solchen Fall tun sollte.

      Annis Augen huschten umher. Wo waren die Kameras? Umging er sie etwa? Wusste er bereits, wo sie hingen? Vielleicht hatte er deshalb die Mütze auf und den Kragen hochgestellt.

      Auch er sah sich nervös um.

      War denn niemand hier, der ihr helfen konnte?

      Und dann hörte sie ein Geräusch, wie eine zuschlagende Autotür. Musik in ihren verzweifelten Ohren.

      Anni riss den Ellenbogen nach hinten und hatte Glück, das der Stoß direkt in die Rippen des Fremden traf. Er grunzte und kam ins Wanken. Anni nutzte ihre Chance und rannte ihm davon.

      »Scheiße«, hörte sie ihn fluchen und seine dunkle Stimme war so von Zorn verzerrt, das sie sich nur wünschen konnte, dass er sie nicht wieder in die Finger bekam.

      »Hilfe«, schrie sie. »Bitte, helfen Sie mir!«

      Sie rannte in die Richtung, von der sie glaubte, die zuschlagende Tür gehört zu haben. Zum Glück war sie auf dem Weg zur Arbeit gewesen und trug einfache Sneakers statt ihrer üblichen Fick-mich-Pumps.

      Anni hörte hinter sich die schnell herannahenden Schritte ihres Verfolgers.

      Sie wagte einen Blick über die Schulter und sah ihn mit überaus finsterer Miene schnell

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