Der Traumlord. David Pawn

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im Foyer und den Gängen aufgestellt waren und getrocknete Blüten und Blätter enthielten.

      „Tragt bitte in dieses Buch euren Namen und woher ihr kommt“, bat der Wirt. „Ich werde euch mein bestes Zimmer geben. Es hat eine kleine Terrasse, von der man über die gesamte Stadt schauen kann. Ich bin sicher, es wird euch gefallen.“

      „Leider bin ich nicht nur zum Vergnügen in Asgood“, sagte Michael und nahm den dargebotenen Schlüssel entgegen.

      „Trotzdem kann es nicht falsch sein, sich einen guten Überblick über die Stadt zu verschaffen“, erwiderte der Wirt und hatte damit zweifelsohne Recht.

      Außerdem, so dachte Michael, war seine Reise bisher nicht immer angenehm gewesen. Warum sollte er da nicht wenigstens für eine Nacht eine ihrer positiven Seiten genießen? „Recht habt ihr, Herr Wirt“, sagte der Gute Träumer also und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Er musste über sein Vorgehen am kommenden Tag nachdenken, denn nur wenn er sehr konzentriert zu Werke ging, sah er für sich eine Chance den Stern von Asgood zu finden.

      Als er am Abend desselben Tages auf der Terrasse vor seinem Zimmer stand und über das schlafende Asgood blickte, dachte er an die vielen unglücklichen Menschen in den Häusern, die traumlose, hoffnungslose Tage und Nächte verbrachten, seit der Traumlord seine Macht ausübte. Er blickte auf die wenigen erleuchteten Fenster, die verloren gegen die Dunkelheit ankämpften und danach zu den Sternen empor. Sie leuchteten hell über der Stadt, denn nach dem Regen war der Himmel wieder aufgeklart. Jetzt war er wolkenlos wie die Träume eines Neugeborenen.

      Irgendwo in der Stadt saßen zur selben Zeit fünf Männer beieinander und beratschlagten, wie man den Guten Träumer am besten zur Strecke bringen konnte. Dieser aber ahnte nichts davon. Er wusste genauso wenig davon, dass Gladblood in dieser Nacht Aranxa einmal mehr vergewaltigte. Er tat dies, obwohl sie ihre blutroten Tage hatte und es bereitete ihm gerade deshalb eine perverse Freude. Er tat es in jener Nacht auch, weil er sich noch immer ärgerte über sein Erlebnis in der Schenke, wo er vor einem Lackaffen, wie er ihn nannte, geduckt hatte.

      So verging der alte Tag und der neue begann.

      XII.

      Am gleichen Tag wie der Gute Träumer traf auch Manfred in der Stadt Asgood ein. Er erreichte die östlichen Stadttore zu jener Zeit, als gerade der schlimmste Hagelschauer über Asgood einsetzte.

      Manfred kam aus Sameth. Er war vor mehr als einem Monat in seiner Heimatstadt aufgebrochen. Niemandem hatte er verraten, welches Ziel er hatte, wohin er gehen wollte. Manfreds Eltern waren bereite vor vielen Jahren gestorben und von anderen Verwandten wusste er nichts. Es gab da zwar einen Onkel irgendwo im Norden des Reiches, doch war dieser durch unrühmliche Taten aufgefallen und von der Familie stets als Ausgestoßener behandelt worden. Manfreds Vater hatte des Öfteren gesagt, er schäme sich einen Bruder wie Isidor zu haben, aber Verwandte könne man sich eben leider nicht aussuchen.

      Manfred war von Kindesbeinen an ein rechter Egoist und Eigenbrötler gewesen. Er hatte wenige Freunde, die mit ihm spielten und bald schon verschreckte er auch diese, weil er von seinen Spielsachen nie abgeben wollte. Immer musste es beim Spiel nach seinem Kopf gehen, nie ließ er die Meinung eines anderen gelten. Manfred wuchs heran, wurde erwachsen und seine negativen Eigenschaften kehrten sich noch stärker hervor. Alle in Sameth kannten Manfred als 'Meine' und dies war kein freundlicher Spitzname.

      Manfreds einziger Traum war Manfred selbst.

      Er war jetzt ein Mann von ein wenig mehr als dreißig Jahren. Sein freundliches Gesicht sagte wenig über sein egozentrisches Denken aus. Er brachte es fertig, allen und jedem stets ein Lächeln zu schenken, doch auf keinen Fall hatte er je einem Menschen mehr als das geschenkt. Er hatte helles, krauses Haar und einen blassen Oberlippenbart. Seine Augen zeigten ein unscheinbares, durchschnittliches Blaugrau, das niemandem auffiel und nichts Gutes oder Böses offenbarte.

      Manfred hatte lange Zeit, auch nach deren Tod noch, vom Geld seiner Eltern gelebt. Sein Vater war ein angesehener Arzt gewesen und so hatte die Familie niemals Not gelitten. Seit wenigen Monaten war nun das Geld von Manfreds Eltern versiegt. Jetzt versuchte er als Maler sein Glück, aber er hatte für einen künstlerischen Beruf eine denkbar schlechte Zeit ausgewählt. Das wusste er selbst, doch es gab nichts, was er außerdem gekonnt hätte.

      Manfred sah aus wie ein gewöhnlicher Bauernbursche auf Wanderschaft, als er das Stadttor im Osten von Asgood passierte. Er führte einen Esel am Zügel hinter sich her, der seine Malutensilien und Proviant für die Reise auf seinem Rücken trug.

      Manfred hatte die große Wüste direkt an ihrer nördlichen Begrenzung passiert. Das bedeutete zwar einen Umweg von mehr als einer Woche, aber es konnte auch den Unterschied zwischen Tod und Leben bedeuten, wenn man allein und unerfahren in der Kunst des Überlebens in der Wüste war.

      Die erste Nacht in Asgood verbrachte Manfred in einer Absteige, die um vieles schäbiger und heruntergekommener war als die Pension ‚Zur Quelle‘, die der Gute Träumer als Quartier gewählt hatte. Dennoch verlangte die Wirtin dieser Absteige fast die gleiche Summe für eine Übernachtung wie der Wirt der ‚Quelle‘. Hätte Manfred das gewusst, wäre er gewiss der besagten Wirtin, die aussah wie eine abgetakelte Hure, an die Kehle gesprungen. Er liebte es nicht, Dinge zu verschenken, und er liebte es noch weniger, sein Geld zum Fenster hinauszuwerfen.

      In der Absteige im Süden der Stadt wohnten außer Manfred noch zwei Männer, die in dunkle Gewänder gehüllt waren und schattengleich über die Flure huschten. Sylvester hätte sie vielleicht wiedererkannt, aber Manfred hatte sie noch nie gesehen. Er konnte sich auch nicht denken, um welche Zunft es sich bei diesen Männer handelte, denn er las selten und wenn, so waren es Bücher über vergangene Zeiten, große Herrscher und wilde Kriege.

      Am Morgen des Tages nach seiner Ankunft in Asgood brach Manfred bereits frühzeitig mit Staffelei, Farben und Pinseln bewaffnet auf. Er hinterließ keine Nachricht, wohin er gehen würde. Da er nicht erwartete, dass jemand nach ihm fragte, war dies gewiss auch nicht notwendig.

      Kurz nachdem Manfred die Absteige verlassen hatte, brachen auch die dunkel gewandeten Gäste auf. Sie würden sich in einem Wirtshaus am Rande der Stadt mit ihren Kumpanen treffen. Censo hatte den Mann entdeckt, um den sie sich kümmern sollten. Natürlich war es nur ein Zufall gewesen, jeder von ihnen hätte ihn finden können, aber Censo hatte es wieder mehr als nur gebührend herausgestrichen. Er war ihr Boss. Aber er betonte es mehr als notwendig, und eines Tages würde ihm diese Art sich hervorzuheben, noch einmal leidtun.

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