Monikas Reifenpanne. Christine Jörg

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Monikas Reifenpanne - Christine Jörg

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zu.

      Nächstes Mal, wenn die Verkehrswacht ein Frauentraining anbietet, bin ich dabei, das schwört sie sich.

      „Jedes Auto hat bestimmte Stellen, an denen man den Wagenheber ansetzen darf“, hört sie die Erklärung ihres Retters. „Wenn Sie nicht wissen wo, dann können Sie es in der Betriebsanleitung nachlesen.“

      „Danke.“

      „Ihren Drehkreuzschlüssel können Sie vergessen, der taugt nichts. Als Frau können Sie mit dem keine Schraubenmutter öffnen. Sie brauchen so einen.“ Er streckt ihr ein Schlaginstrument entgegen, bei dem man den Hebel verlängern kann. War da nicht was mit Hebelwirkung und so? Der Physikunterricht ist schon so lange her. Hört sich doch logisch an. Das muss sie zugeben.

      Kraftvoll macht er sich an den Schraubenmuttern zu schaffen. „Sie dürfen nicht eine Mutter vollkommen lösen. Lockern sie alle nach und nach.“ Fein säuberlich legt er die abgenommenen Muttern auf den Asphalt. Dann hebt er das defekte Rad ab und legt es auf den Boden. Nun holt er das Reserverad aus seinem Versteck und steckt es auf die Schrauben.

      „Jetzt müssen Sie diese beiden Muttern zuerst ein wenig anschrauben.“ Er zeigt es ihr. „So.“ Er hat in Monika wirklich eine aufmerksame Beobachterin gefunden.

      ‚Der hat Glück‘, Monika lächelt in sich hinein. ‚Mit der Glatze bekommt er bei dem Regen wenigstens keine nassen Haare‘.

      Ich hasse Männer, die nicht zu ihrer angehenden Glatze stehen. Früher haben sie sich die Haare quer über den Kopf gelegt um kahle Stellen abzudecken. Oder sie haben ein Toupet draufgelegt. Wie schrecklich! Der Trend heute neigt zur Rasur. Auch nicht der Renner, aber besser als drei Haare über den Kopf ziehen. ‚Wie oft rasiert man die Glatze. Also, mir wäre das zu blöd‘, sagt sie sich.

      „Sie sollten an der nächsten Tankstellen den Druck auf dem Rad kontrollieren“, schreckt sie die Männerstimme aus ihren Gedanken auf. Er stößt mit der Schuhspitze gegen das angeschraubte Rad. „Und nicht vergessen, nach fünfzig Kilometern das Reserverad nachziehen.“

      Etwas verwirrt antwortet sie stotternd: „Ja, gut. Wie viel muss denn da rein.“

      „Das steht irgendwo geschrieben.“ Der Fremde öffnet den Tankdeckel. „Das ist bei jedem Auto anders. Haben sie noch nie die Luft geprüft?“ Ungläubig starrt er Monika an. „Hier steht, wie viel sie brauchen. Überhaupt kein Problem.“

      „Doch“, entfährt es ihr, „das heißt nein.“ Der Fremde hebt fragend den Kopf und schaut sie verwundert an.

      Oh, diese Augen, stellt sie jetzt fest. Verwirrt erklärt sie: „Das macht immer mein Bruder.“

      „Aha“, dabei hievt er das gewechselte Rad in den Kofferraum. „Das“, er deutet auf das kaputte Rad, „sollten Sie so schnell wie möglich reparieren lassen.“

      „Ja, danke.“

      ‚Nun‘, sagt sie sich,‘ der Mann, wie bringt er nur seine Hände wieder sauber.‘ Schwarze Flecken haben sich auch auf dem Hemd breit gemacht. Sie bekommt Schuldgefühle. Irgendetwas muss ich ihm anbieten. Aber was?

      Sie kann ihm schlecht vorschlagen, das Hemd mitzunehmen und zu waschen.

      Der Unbekannte begibt sich zu seinem Auto und räumt sein Werkzeug ein. An einem Papiertaschentuch reibt er sich die Hände ab. Alle verschmierten Stellen verschwinden natürlich nicht.

      Monika folgt ihm rasch. „Entschuldigung. Sie haben sich schmutzig gemacht. Ich möchte für die Reinigung aufkommen.“

      Der Mann lächelt sie mitleidig an. „Schon in Ordnung. Eine Waschmaschine habe ich gerade noch. Schönen Tag noch.“ Bevor sie sich versieht, sitzt er in seinem Sportwagen und fährt los.

      „Danke noch“, murmelt Monika leise vor sich hin. Dann dreht sie sich zu ihrem Auto um. Die Sachen aus dem Kofferraum lässt sie auf dem Rücksitz liegen. Schließlich muss sie den Reifen zum Reparieren herausholen.

      Nachdenklich und feucht vom Regen fährt sie zum Geburtstagskaffee. Was hat sie einmal mehr falsch gemacht? Weshalb hat sie sich nicht ordentlich bedankt. Wie peinlich sie doch immer auffällt.

      Kapitel 2

      „Hallo, Monika“, vernimmt Monika die Stimme ihrer Freundin Anne, als sie am Telefon antwortet.

      „Grüß dich, Anne“, antwortet Monika prompt. „Wie geht’s?“

      „Kann nicht klagen. Der übliche Stress mit Sohnemann. Sei du nur froh, dass du keine Kinder hast.“ Anne lacht laut. „Sag mal, Monika, weshalb ich anrufe. Am Samstag beginnt in Kempten der Jazz-Frühling. Hast du nicht Lust?

      „Ach weißt du, Jazz ist nicht so mein Ding.“

      Anne unterbricht die Freundin: „Es ist aber sehr nett. Tagsüber spielen im Stadtzentrum verschiedene Bands. Jazz, Dixie und so weiter. Macht wirklich Spaß. Das Wetter soll ja auch gut werden.“

      „Und Eintritt?“, will Monika nun wissen.

      Anne lacht schon wieder. „Das ist draußen auf der Straße. Das kostet doch keinen Eintritt. Du bist gut!“

      „Na ja, wir können ja hinfahren, zuhören und schauen. Ich wollte schon länger mal wieder einen Einkaufsbummel in Kempten machen.“

      „Siehst du“, meint Anne sofort. „Dann können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“

      „Wann und wo treffen wir uns?“, will Monika nüchtern wissen.

      „Komm doch zu mir zum Frühstück“, schlägt Anne vor. Sie wohnt in Sonthofen.

      „Oder wir treffen uns in Immenstadt am Viehmarktplatz“, überlegt Monika laut.

      „Ja, das ist auch eine Möglichkeit. Sagen wir um elf in Immenstadt Viehmarktplatz. Ich fahre“, bietet Anne an.

      „Einverstanden. Dann sehen wir uns übermorgen. Danke, Anne. Gruß an Sohnemann von mir.“

      „Ich freu mich schon. Schönen Abend noch, Monika. Bis Samstag. Tschüs.“ Anne hängt ein. Monika hört nur noch das Besetztzeichen.

      Ja, weshalb soll sie nicht am Samstag mit Anne nach Kempten fahren. Alleine kann sie sich doch nie aufraffen.

      Inzwischen sind die Pellkartoffeln durch. Der Quark ist auch fertig. Sie setzt sich zum Abendessen hin und ist zufrieden mit ihrer Entscheidung.

       *

      Monika kommt nicht gerne zu einem Treffen zu spät. Ganz im Gegensatz zu Anne.

      Um zehn vor elf trifft Monika auf dem Viehmarktplatz in Immenstadt ein. Sie parkt ihr Auto und steigt aus. Weshalb soll sie bei dem schönen Wetter im Auto sitzen bleiben.

      Es bleibt ihr Zeit, sich umzusehen. Auf der einen Seite erhebt sich der Mittag. Im Winter verwandelt er Immenstadt in eine schattige und eisigkalte Stadt. Monika bedauert immer die Menschen, die hier wohnen. Was bezahlten sie wohl an Heizkosten?

      Auf der anderen Seite der Stadt geht es etwas flacher

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