Die Kiste Gottes. Stefan Gämperle

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Kiste Gottes - Stefan Gämperle страница 16

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Kiste Gottes - Stefan Gämperle

Скачать книгу

als er die Küche betrat. Er setzte sich an den Küchentisch.

      „Danke“, sagte er, als Jessica ihm den Kaffee servierte. Er trank in langsamen Schlucken. Die Wärme durchfloss seinen Körper. Jessica setzte sich ebenfalls mit einer Tasse zu ihm an den Tisch.

      „Was ist denn bloss geschehen?“, fragte sie, nachdem sie ebenfalls einen Schluck getrunken hatte. „Ich konnte dich gestern Abend und auch heute Morgen nicht zu Hause erreichen. Ich habe mir bereits Sorgen gemacht.“

      „Es tut mir leid, Kleines“, antwortete Oberhofer und umklammerte die Tasse, um seine Hände zu wärmen. „Seit ich gestern heimgekommen bin, hat sich eine Menge zugetragen. Ich habe ganz vergessen dich anzurufen. Es tut mir leid“, wiederholte er.

      „Warst du denn gestern gar nicht zu Hause? Ich habe mehrmals angerufen.“

      „Kaum hatte ich die Koffer abgestellt, musste ich wieder los, um mich mit jemandem zu treffen. Dann war ich wohl zu sehr in das vertieft, was ich geschickt bekommen habe.“

      „Macht ja nichts. Die Hauptsache ist, dass es dir gut geht“, sagte sie und legte ihm die Hand beruhigend auf den Arm. „Was ist denn so Wichtiges geschehen, dass es dich komplett eingenommen hat?“

      Er legte seine warme Hand auf ihre und streichelte sie langsam. „Ich weiss es nicht…“, sagte er schliesslich leise und nach einer längeren Pause.

      „Was weisst du nicht?“, fragte Jessica verwundert. „Du weisst nicht, was dich gestern so beschäftigt hat?“

      „Ja und nein“, antwortete er und blickte in die Kaffeetasse.

      Jessica sagte nichts und wartete ab. Nach einer Weile blickte er auf und schaute sie mit einem fragenden Blick an. „Ich weiss schon, was mich gestern so beschäftigt hat…“, er stockte erneut. „Aber ich weiss nicht, woher es kam und was es ist.“

      „Das klingt aber geheimnisvoll…“

      „Ist es auch, glaub mir! Ich habe keine Ahnung um was es sich bei der Sache dreht. Aber es ist faszinierend.“ Er stand auf und liess sich noch eine Tasse Kaffee von der Maschine zubereiten.

      „Los erzähl schon!“, drängte ihn Jessica, ihr Interesse war geweckt. Sie wusste, dass ihr Vater nicht zu Übertreibungen neigte, eher im Gegenteil.

      „Ich weiss nicht, ob ich dich damit hineinziehen soll.“ Er schaute sie liebevoll an und tätschelte ihre Hand, als er sich wieder an den Tisch gesetzt hatte. „Ich weiss ja selber noch nicht, was es ist und um was es genau geht. Es ist auf jeden Fall sehr mysteriös und scheinbar interessieren sich noch andere dafür. Deshalb bin ich ja hier: Ich musste letzte Nacht aus meinem Haus fliehen. Es…“

      „Was?“, unterbrach ihn Jessica besorgt.

      „Keine Sorge, es ist mir ja nichts passiert“, beruhigte er sie mit seiner sanften Stimme.

      „Aber um was geht es denn?“, fragte Jessica immer noch verblüfft und besorgt.

      „Wenn ich das nur wüsste.“ Er trank einen Schluck Kaffee und fuhr dann langsam fort: „Lass mich von Anfang an erzählen. Kaum zu Hause angekommen, klingelte das Telefon. Eine Männerstimme forderte mich auf ihn in einer Stunde auf einem abgelegenen Parkplatz zu treffen. Er habe ein Packet, dass er mir persönlich übergeben müsse. Auf meine Frage, was es sei, sagte er, er wisse es nicht. Er habe den Auftrag, mir ein Packet persönlich zu übergeben. Du weisst, ich bekomme viele solche Anrufe und die meisten ignoriere ich, weil es sich um irgendwelche geltungssüchtigen Spinner handelt.“ Er blickte von der Tasse auf und schaute Jessica an. Sie nickte und er fuhr fort: „Da er mir nicht sagen konnte oder wollte, was in dem Packet sei, wurde ich neugierig und entschloss mich hinzugehen. Denn normalerweise prahlen die Leute schon am Telefon was sie Grossartiges für mich hätten. Ich hatte nicht einmal genug Zeit die Post durchzusehen, wenn ich rechtzeitig am Parkplatz sein wollte. Also fuhr ich sofort los. Auf dem Parkplatz erhielt ich eine Holzkiste ohne irgendwelche weiteren Informationen. Nur die Kiste. Keine Angaben woher sie stammt oder wer sie mir geschickt hat.“

      „Wer hat sie dir übergeben? Kanntest du ihn?“

      „Nein, ich konnte nicht einmal sein Gesicht erkennen. Er sprach mit einem italienischen Akzent und achtete sehr darauf, dass ich ihn nicht erkennen konnte.“

      „Was geschah dann?“ Die Geschichte begann Jessica zu faszinieren.

      „Nun, ich nahm die Kiste und fuhr mit ihr nach Hause. Es…“

      „Konntest du keinen Hinweis auf den Absender entdecken?“, unterbrach sie ihn.

      „Nein. Es war eine schlichte Holzkiste, die in Packpapier eingewickelt war, etwa so gross“, er zeigte mit den Händen die ungefähren Masse. „In meinem Haus angekommen, habe ich die Kiste dann geöffnet.“ Er trank einen weiteren Schluck Kaffee.

      „Und?“, fragte ihn Jessica ungeduldig.

      „Wenn ich bis dahin schon gedacht hatte es sei mysteriös, musste ich jetzt feststellen, dass es erst begonnen hatte. In der Holzkiste steckte eine Art Metallkiste. Sonst nichts. Kein Brief, keine Erklärung, kein Hinweis auf den Absender, nur die Metallkiste.“

      „Was meinst du mit eine Art Metallkiste?“, fragte Jessica verwundert.

      „Nun, es ist Metall, da bin ich mir sicher. Aber ich kenne es nicht.“ Er schaute sie an und schüttelte leicht den Kopf.

      „Was heisst das, du kennst es nicht?“

      „Die Kiste müsste für ihre Grösse viel schwerer sein.“

      „Was willst du damit sagen?“, sie war vollkommen verwirrt.

      Er schaute sie an und sagte mit einem gequälten Lächeln: „Ein solches Metall gibt es nicht.“

      Sie lehnte sich zurück und starrte ihn an. Sie wusste, dass er sich in den zwanzig Jahren, die er bei der NASA gearbeitet hatte, viel mit Metallen beschäftigt hatte und damit beauftragt war neue Werkstoffe für die Raumfahrt zu entwickeln. Wenn ihr Vater ein Metall nicht kannte, dann musste es sich um etwas ganz Spezielles handeln. „Aber was ist es dann?“, fragte sie perplex.

      „Ich wage nicht auszusprechen, was ich denke. Du hältst mich dann sicher für einen alten Trottel.“

      „Vater!“, sagte Jessica mit gespielter Empörung. „Du weisst, dass ich das niemals von dir denken würde. Auch wenn ich mit einigen deiner Theorien nicht einverstanden bin.“

      „Eben darum geht es. Ich glaube, dass die Kiste nicht von diesem Planeten stammt.“

      „Was?“, sie starrte ihn ungläubig an. „Und wer hat sie dir dann geschickt? Ausserirdische?“, sagte sie mit einem ironischen Unterton. Jessica begann nun doch zu zweifeln. Obwohl es gar nicht die Art ihres Vaters war solche Geschichten zu erfinden.

      „Siehst du“, sagte er nach einer kurzen Pause. „Du glaubst mir nicht.“

      „Entschuldige Papi, aber das ist unglaublich.“

      „Ich weiss! Aber was soll ich denn machen? Ich habe die Kiste gestern Abend mit eigenen Augen gesehen und habe sie lange untersucht.“

      „Wer sollte dir eine solche Kiste schicken?“

      „Ich

Скачать книгу